Jeder will mit ihm ein Wort wechseln. Das Thema: natürlich der MSV. Über den gibt es dieser Tage viel zu erzählen, schließlich haben die Zebras die Chance, am 34. Spieltag gegen RB Leipzig (Sonntag, 15.30 Uhr/live bei Sky und in unserem Ticker) doch noch die Klasse in der Zweiten Liga zu sichern. Noch vor wenigen Wochen waren sie so gut wie abgestiegen, jetzt wäre, wenn auch eher theoretisch, sogar noch der direkte Klassenerhalt möglich. Auf jeden Fall wollen die Duisburger den Relegationsplatz 16 verteidigen. Und das spüren die Anhänger. „Alle haben Bock auf das Spiel“, weiß Hopp.
Auch Vereinsikone „Hoppi“ hatte seinen MSV eigentlich schon abgeschrieben. Obwohl er Duisburger durch und durch ist, hat auch er bis vor wenigen Wochen nicht mehr an den Klassenerhalt geglaubt. Doch die Stimmung hat sich gewandelt. Plötzlich hat die ganze Stadt wieder Hoffnung. Duisburg mobilisiert im Saisonfinale noch einmal die letzten Kräfte. Die Mannschaft kann sich auf ein volles Haus und gute Stimmung einstellen. Denn die Fans sehen, dass die Spieler auf dem Rasen endlich kämpfen. Mehr verlangen sie nicht. „Wenn sich die Mannschaft im letzten Spiel noch einmal richtig reinhängt, dann würden die Fans auch einen möglichen Abstieg verzeihen“, sagt Hopp.
Keiner kennt und versteht diese Fans besser als der 49-Jährige. Er ist einer von ihnen. Ein Duisburger Junge, der noch bis 1992 bei Thyssen am Hochofen stand. Und das, obwohl er damals schon ein paar Spiele für den MSV in der Bundesliga absolviert hatte. Erst als er 1993 seinen ersten Profivertrag unterschrieb, gab er seinen Job auf. Auch heute arbeitet er wieder außerhalb des Fußballs. Der gelernte Verfahrenstechiker, der für den MSV als Innenverteidiger 140 Spiele bestritt, ist als Verkehrstechniker bei VT Ripkens angestellt – in Meiderich! So wird man in seiner Heimat zur Legende.
Ruf des Geldes ist zu ve
Von diesem Status sind die Spieler derzeit weit entfernt, wie Hopp bemängelt. Zu verlockend ist der Ruf des Geldes für sie geworden. Allerdings betont Angreifer Kingsley Onuegbu vor dem entscheidenden Spiel gegen RB Leipzig, dass er sich im Moment überhaupt nicht mit seiner Zukunft beschäftigt. „Ich habe meinen Berater gebeten, alle Angebote, die nicht vom MSV an ihn herangetragen werden, von mir fernzuhalten. Davon will ich im Moment nichts wissen. Jetzt ist es nur wichtig, dass wir hier ein großes Ziel vor Augen haben: den Klassenerhalt.“
Auch der Trainer lobt den Charakter seiner Mannschaft. „Alle sind mit dem Kopf hier in Duisburg und richtig fokussiert auf unser Ziel. Was die Mannschaft in den vergangenen Wochen geleistet hat, verdient Respekt“, sagt Ilia Gruev, dem es gelungen ist, das Team vom aussichtslosen letzten Tabellenplatz zurück ins Rennen zu bringen. Er verspricht einen großen Kampf bis zum Schluss. „Ob es reicht, werden wir nach 90 Minuten sehen. Ich bin aber guter Dinge, dass wir zusammen mit den Fans den Relegationsplatz verteidigen werden.“
Ein Spiel mit Pokal-Charakter
Für Hopp hat das Spiel Pokal-Charakter. Auch wenn die Qualität des Gegners deutlich besser ist als die der Duisburger. Hopp meint, die Chancen des MSV stünden bei 50 Prozent. Entscheidend seien am Ende die Fans. „Und die werden die Mannschaft zum Erfolg tragen“ – davon ist „Hoppi“ überzeugt. Er hat es in der Stadt bei vielen Gesprächen ja oft genug gehört.




Hinweis:
Um Kommentare schreiben zu können, musst du eingeloggt sein. Falls du noch nicht angemeldet bist, kannst du dich hier kostenlos anmelden.
Login via Facebook
Der Login via Facebook erleichtert Ihnen die Anmeldung