Nicht einmal der kühnste Optimist hätte das vermutlich erahnen können. In der vergangenen Saison sicherte sich die TSG unter dem damaligen Trainer Robert Wasilewski erst im Schlussspurt den Klassenerhalt. Danach wurde alles runderneuert: U19-Coach Andrius Balaika übernahm, der Großteil seines A-Jugend-Bundesligakaders wurde hochgezogen. Nur drei Spieler der Sprockhöveler sind älter als 23.
Wie selbstverständlich wurde die TSG bei den möglichen Absteigern genannt. "Das war für uns okay, damit hatten wir kein Problem", sagt der Erfolgstrainer im Nachhinein. "Für uns hatten wir als Ziel eh den Klassenerhalt ausgegeben, von daher war das auch nichts Verwunderliches." Im Laufe der Vorbereitung wurde dem Linienchef dann irgendwann deutlich, dass die Qualität im Kader durchaus mit der Oberliga mithalten könnte: "Die Jungs haben alle gezeigt, dass sie das richtige Fußballerherz haben und dass da durchaus etwas machbar ist. Wir wollten uns eigentlich mittelfristig im Mittelfeld etablieren, dass es dann so kommt, damit konnte niemand rechnen."
Zwei Spieltage vor Schluss stehen die "Sprockis" an der Spitze, punktgleich mit den Sportfreunden Siegen. Der Abstand auf die erste, weitere aufstiegsberechtigte Mannschaft Lippstadt beträgt sechs Punkte. Ein einziger Zähler aus den beiden Partien gegen Neuenkirchen und Zweckel würden genügen, um den Aufstieg perfekt zu machen. Balaika bleibt da allerdings noch vorsichtig: "Wir waren gegen Erkenschwick 45 und in Rhynern 78 Minuten mit einem Bein bereits in der Regionalliga. Wir haben jetzt den nächsten Matchball und werden alles dafür tun, diese Wahnsinns-Saison zu vergolden." Eine Art Aufstiegsparty wird daher auch noch nicht vorbereitet: "Wir sind bodenständig genug, nur Feiern vorzubereiten, wenn wir auch etwas zu feiern haben."
Die Planungen für die kommende Saison sind allerdings bereits im vollen Gang, wenn auch immer noch nur zweigleisig, wie Balaika berichtet: "Es wurde nur Gespräche mit Spielern geführt, die auch Interesse hätten in der Oberliga anzutreten. Wir werden uns bei einem Aufstieg sicherlich auf zwei, drei Positionen noch verbessern müssen. Ansonsten werden wir unserem Stamm das Vertrauen schenken."

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