Der MSV Duisburg präsentierte gestern seinen ersten Neuzugang. Es muss nichts aussagen – aber im Vergleich zu Mitabsteiger SC Paderborn 07, der bereits sieben „Neue“ für die kommende Fußball-Drittliga-Saison verpflichtete, hinken die Meidericher noch hinterher. Eine Überraschung ist die Personalie nicht mehr: Tugrul Erat von Fortuna Düsseldorf war schon seit längerer Zeit bei den Meiderichern im Gespräch.
Der 23-Jährige erhält beim MSV einen Vertrag bis 2018. Trainer Ilia Gruev freut sich über die Verpflichtung: „Ich verfolge seinen Weg schon seit zwei, drei Jahren. Er passt in unser Anforderungsprofil junger, hungriger Spieler. Der Mittelfeldspieler – das muss der MSV-Fan nun aushalten können – ist ein Fortune durch und durch. Sieben Jahre war er für F 95 am Ball. Aus der Jugend schaffte er den Sprung bis in die 2. Bundesliga. Der damalige Trainer Oliver Reck öffnete für ihn die Tür zum Profi-Fußball. Von 2013 bis 2015 bestritt er 34 Zweitliga-Einsätze für die Landeshauptstädter und erzielte immerhin zwei Treffer. In dieser Saison folgte der Karriereknick: Im Zweitliga-Kader spielte er keine Rolle mehr. Ihm blieb nur das Regionalliga-Team, bei dem er Leistungsträger war: 32 Einsätze, zehn Tore. Nun ist Tugrul Erat künftig in der 3. Liga am Ball. „Ich freue mich auf den Tapetenwechsel“, sagt das Neu-Zebra, das 23 Jahre alt ist und damit nicht die U-23-Quote erfüllt. Hier kommen nur Kicker in Frage, die nach dem 1. Juli 1993 geboren sind. Erat wird am kommenden Freitag schon 24.
Ich freue mich auf den Tapetenwechsel
Tugrul Erat
Erat kommt mit einer kuriosen Lebensgeschichte nach Duisburg. Er ist in Nettetal geboren – und aufgrund dieser Tatsache für den MSV in der 3. Liga spielberechtigt –, ist türkischer Abstammung und besitzt auch den türkischen Pass. Der zweite Pass ist nicht der deutsche: Seit 2013 ist Erol auch Staatsbürger Aserbaidschans – und das, obwohl weder er noch seine Vorfahren etwas mit dem Land je zu tun hatten. Die Asiaten sind offenbar sehr spendierfreudig mit ihrer Staatsbürgerschaft, wenn denn der betreffende Mensch für ihre Nationalmannschaft spielen will. Vor drei Jahren kamen die Aserbaidschaner auf Erat. Nach ersten Einsätzen in der U-21-Nationalmannschaft berief ihn Trainer Berti Vogts in die A-Nationalmannschaft, für die er bislang vier Spiele bestritt.
Über den MSV könnte sich Erat für weitere Spiele empfehlen. Die WM-Qualifikation hätte ihren Reiz: Gruppengegner ist Deutschland.




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