Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Das gilt natürlich auch für den romantischen Fußballklub aus Gelsenkirchen, der sich am Dienstag aber äußerst realistisch präsentierte.
Für Bodenständigkeit steht auf Schalke ab sofort vor allem Markus Weinzierl. „Jeder will den maximalen Erfolg, wir müssen aber erst mal bodenständig sein, arbeiten und dann die Ziele entwickeln“, sagte der 41-Jährige bei seiner Vorstellung auf Schalke am Dienstag: „Mit mir hat hier noch niemand über Titel gesprochen. Wenn wir alle gut analysieren und konzentriert arbeiten, bekommen wir das, was uns zusteht.“
Dafür braucht Schalke die richtige Mannschaft. „Der Kader ist gut, wir wollen ihn punktuell verstärken. Wir haben eine gute Basis, um erfolgreich zu sein“, glaubt der Niederbayer. Einen Typen wie Naldo, der für die Innenverteidigung geholt wurde, hätte der Fußballlehrer gerne auch für die Mittelfeldzentrale.
Im Angriffszentrum hat er solch einen Haudegen bereits. Denn Klaas-Jan Huntelaar scheint in Weinzierls Planungen eine große Rolle zu spielen. „Er hat zwölf Tore geschossen, fast ein Viertel der gesamten Mannschaft. Auch wenn er hier immer wieder mal in der Kritik stand, habe ich höchsten Respekt vor ihm. Auch schon als Gegner – gegen Augsburg hat er immer getroffen. Dafür muss er gefüttert werden. Ein Kombinationsspieler ist er nicht, sondern ein Abschlussstürmer, der Bälle im Sechzehner braucht.“ Da Huntelaars Vertrag noch ein Jahr lang läuft, sieht Weinzierl in dieser Sache weder Rede-, noch Handlungsbedarf.
Sané soll bleiben – ist doch klar!
Bei Leroy Sané, der auf dem Zettel einiger internationaler Topklubs stehen soll, lautet die Frage wohl eher, wie groß Weinzierls Mitspracherecht ist. „Er soll bleiben, das ist doch klar“, schmunzelt der Niederbayer. Es wäre doch zu schade, wenn er das königsblaue Supertalent auf Schalke gar nicht mehr erleben dürfte. Bis die Nationalspieler am Berger Feld eintrudeln, wird aber noch etwas Zeit vergehen, die Saisonvorbereitung muss Weinzierl in Etappen bestreiten.
Vorher wird er noch einmal nach Bayern reisen, sein Vater feiert Geburtstag. Ab Montag sind dann auch die ersten Schalker Profis aus dem Urlaub zurück, und in Gelsenkirchen beginnt der Trainingsbetrieb für die nächste Saison.
Nur die Bayern sind unerreichbar
Am kommenden Montag und Dienstag steht auf Schalke dann zunächst die Leistungsdiagnostik auf dem Programm, jeder Spieler muss dabei nachweisen, wie fit er aus dem Urlaub zurückgekommen ist. Aufgrund dieser Daten wird der Trainingsplan erstellt.
Hinter Bayern München muss für Schalke alles möglich sein
Markus Weinzierl
Am Mittwoch nächster Woche folgt dann das erste Training mit Ball auf den Plätzen neben der Geschäftsstelle. Die Nationalspieler, die bei der EM sind, werden dann natürlich noch nicht dabei sein. Am Sonntag folgt die Mitgliederversammlung mit der Wahl des Aufsichtsrates, und dann fliegen die Schalker am 2. Juli für eine Woche nach China. „Darauf sind wir alle sehr gespannt“, sagt Weinzierl.
Und am Ende lässt er sich dann doch noch dazu hinreißen, ein Saisonziel anzudeuten: „Hinter Bayern München muss für Schalke alles möglich sein.“




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