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Kuba bewirbt sich für Tuchel

„Das ist ein historischer Moment für uns. Wir sind unter den besten acht Mannschaften in Europa“, sagte der Mittelfeldspieler nach dem Klassentreffen der vielen aktuellen und ehemaligen Bundesligaprofis mit der Schweiz, das die Polen durch ein 5:4 im Elfmeterschießen für sich entscheiden hatten. Bisher war die Nationalelf stets nach der Gruppenphase ausgeschieden. Doch nun könne man „voller Optimismus“ auf das Viertelfinale gegen Portugal am Donnerstag in Marseille blicken, befand Trainer Adam Nawalka. Die Zuversicht hat viel mit Blaszczykowski zu tun. Nicht nur, weil er am Samstag in Saint-Étienne die Führung für Polen erzielte (39.), nach der Xherdan Shaqiri mit einer Mischung aus Fallrück- und Seitfallzieher noch das 1:1 (82.) und damit die Verlängerung erzwang. Blaszczykowski entwickelt sich immer mehr zu Polens Turnierversicherung. Schon das 1:0 gegen die Ukraine hatte er erzielt.

Kapitän Robert Lewandowski reibt sich mit viel Engagement für die Mannschaft auf, wartet aber wohl auch deshalb weiter auf sein erstes Turniertor. Ein solches war dem zweiten Stürmer Arkadiusz Milik zwar beim Auftakt gegen Nordirland geglückt. Doch schon in jenem Spiel war er als Chancentod auffällig geworden, ein Makel, der sich durch sein Turnier zieht. Umso wichtiger sind Blaszczykowskis Tore für die Mannschaft. Zwei der drei polnischen EM-Treffer hat der 30-Jährige erzielt. Und das, obwohl ihm zwischenzeitlich drohte, gar nicht nominiert zu werden. Auch, weil Borussia Dortmunds neuer Trainer Thomas Tuchel im Vorsommer keine Verwendung für ihn fand und Blaszczykowski, genannt Kuba, ausgeliehen wurde an den AC Florenz. Dort kam er nur auf fünf Einsätze über 90 Minuten, 13 Mal saß er die komplette Spieldauer auf der Bank. Zudem war er als Kapitän der polnischen Nationalelf abgesetzt worden. Erst sein 1:0-Siegtreffer im Test gegen Serbien Ende März brachte die Wende.

Nun lobt ihn Nationaltrainer Nawalka für seinen „wichtigen Einfluss auf die Mannschaft“, für seine hilfreiche „Erfahrung“ und „Ruhe“. Ob ihm die starken EM-Auftritte auch eine Zukunft bei Borussia Dortmund ermöglichen, ist trotz seines Vertrages bis 2018 aber eher unwahrscheinlich. Blaszczykowskis Berater Wolfgang Vöge hatte zuletzt ein Gespräch mit den Dortmundern für die Zeit nach der EM angekündigt. Wenn es nach Blaszczykowski geht, endet das Turnier für ihn noch lange nicht.