Bis zum letzten A-Jugendjahr, in dem er dann sage und schreibe 43 Mal für den 1. FC Saarbrücken traf, war er vollauf mit dem Verhindern von Toren beschäftigt, bei der SpVgg Greuther Fürth musste er später als Profi - der Personalnot gehorchend - für ein Dreivierteljahr, wie er sagt, hinten aushelfen. In der Zwischenzeit aber tat er das, was ihm wirklich am Herzen liegt: stürmen. „Ich sehe mich schon eher in einer offensiven Position. Ich denke, ich kann auch die vorderen drei Positionen spielen“, sagt der 24-Jährige, der mit Marco Stiepermann aus Fürth gekommen ist und in Bochum möglichst an seine zwar kurze, aber recht gute Zeit in Paderborn anknüpfen will.
Für Wurtz ist es nämlich nicht immer gut gelaufen in den vergangenen Jahren. Nach einer starken Halbserie in Paderborn hatte er sich früh für den Weggang nach Fürth entschieden, doch dann stiegen die Paderborner auf und spielten ohne ihn in der Bundesliga, während in Franken der Durchbruch auf sich warten ließ. Darüber reden möchte er en detail eigentlich nicht, deshalb belässt er es bei allgemeinen Aussagen. „Alles hat seine Gründe, aber ich habe nie gehadert“, sagt der gebürtige Saarländer, und fügt hinzu: „Ich hatte das Gefühl, etwas Neues anfangen zu müssen.“
Und wieder hat er mit Marco Stiepermann einen Mitspieler an seiner Seite, wie zuvor bereits bei seinem Wechsel von Werder Bremen nach Paderborn. Damals wurde er von Florian Hartherz begleitet. „Das macht es sicher einfacher, wenn man schon jemanden kennt“, sagt Wurtz, der jedoch dabei so abgeklärt wirkt wie jemand, der keinen besonderen Begleitschutz benötigt. Von Saarbrücken nach Bremen, dann nach Paderborn, nach Fürth und schließlich nach Bochum und alles in wenigen Jahren - da wird man rasch erwachsen und selbstständig.
Aber warum jetzt ausgerechnet Bochum? „Die letzte Saison hat gezeigt, dass hier offensiver Fußball gespielt wird. Und mit dieser Leidenschaft will ich auch spielen“, sagt Johannes Wurtz und spricht damit an, was auch in anderen Spielerkommentaren zum Ausdruck kommt. Der VfL erfährt durch seine Spielweise wieder eine gesteigerte Aufmerksamkeit und weckt das Interesse der Akteure.
Ob für Johannes Wurtz alle Blütenträume in Erfüllung gehen werden, ist, wie sollte es auch anders sein, jetzt noch nicht absehbar. Der Mann mit dem guten Timing beim Kopfball konkurriert beim VfL, so wie es aussieht, mit Peniel Mlapa und Nils Quaschner vor allem um die eine zentrale Position im Angriff. Da geht es wohl zunächst einmal darum, in den Augen des Trainers als akzeptable Alternative durchzugehen.



















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