Patrick Bauder hat schon bessere Tage erlebt. Chronische Schmerzen am Übergang von der Wade zur Achillessehne zwingen den Offensivspieler von Rot-Weiß Oberhausen derzeit zu einer längeren Zwangspause. Mehr als lockere Laufeinheiten sind für den 26-Jährigen seit Beginn der Vorbereitung nicht möglich. Bauder soll am Dienstag von einem Spezialisten untersucht werden. Trainer Andreas Zimmermann gab zu bedenken, dass sein Spielmacher bis zum Saisonstart am 31. Juli ausfallen könnte. Und das nach einer Saison, die für Bauder gelinde gesagt durchwachsen verlief. 18 Spiele verpasste er aufgrund von Rotsperren und Verletzungen.
Dennoch entschieden sich beide Parteien nach zahlreichen Gesprächen dazu, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Warum Patrick Bauder den Kleeblättern die Treue gehalten hat und wie er nach drei Roten Karten in zwei Jahren zu seinem Rüpel-Image steht, erklärt er im RevierSport-Interview.
Patrick Bauder, wie ist der Stand der Dinge bei Ihrer Verletzung? Wann werden Sie wieder voll ins Training einsteigen können?
Am Dienstag werde ich von einem Orthopäden untersucht. Dann weiß ich hoffentlich mehr. Ich habe seit Beginn der Vorbereitung Schmerzen am Übergang von der Wade zur Achillessehne. Die Ursache war ein Muskelfaserriss kurz vor dem Ende der letzten Saison. In der Pause habe ich mein Rehaprogramm absolviert. Möglicherweise habe ich etwas zu viel gemacht. Der momentane Zustand ist natürlich nicht angenehm. Ich muss jetzt Geduld haben und hoffen, dass ich so schnell wie möglich schmerzfrei bin.
Haben Sie nach der letzten Saison etwa zu viel Ehrgeiz an den Tag gelegt?
Nein, ich habe mich so wie immer auf die Saison vorbereitet. Das hat mit dem letzten Jahr überhaupt nichts zu tun.
Mir lagen einige konkrete Anfragen vor, allerdings nicht aus der Region
Patrick Bauder
Um Ihre Roten Karten nach Tätlichkeiten gab es sehr viel Wirbel, der Ihrem Image geschadet hat. Wie haben Sie diese Diskussionen erlebt?
Ich habe in dieser Zeit sehr viel zu hören bekommen. Aber das ist jetzt abgehakt. Das gilt sowohl für mich als auch für den Verein. Ich bin auf dem Platz sehr hitzig. Ich werde mit Sicherheit daran arbeiten. damit sich so etwas nicht wiederholt.
War das der Grund, warum sich die Verhandlungen mit RWO so lange hingezogen haben oder hatten Sie interessante Alternativen?
Mir lagen einige konkrete Anfragen vor, allerdings nicht aus der Region. Ich habe meine Familie hier und fühle mich in Oberhausen sehr wohl. Bei RWO hatte ich vier schöne Jahre und jetzt gehe ich in meine fünfte Saison. Natürlich mussten sich beide Seiten nach dem letzten Jahr intensive Gedanken machen. Der Verein musste sich überlegen, ob er mit mir weitermachen will. Deshalb hat es sich hinausgezögert. Letztlich wussten beide, was sie voneinander haben. Ich bin froh, dass es so gekommen ist und ich hier weitermache.
Sie haben in der Vergangenheit häufig betont, dass Sie den Sprung in die 3. Liga schaffen wollen. Sie hätten Ihren Vertrag nicht verlängert, wenn Sie nicht davon überzeugt wären, dass dies auch mit RWO gelingen kann, oder?
Natürlich sind wir alle ehrgeizig genug und wollen so hoch wie möglich hinaus. Aber ein Aufstieg ist in einer Liga ohne direkten Aufsteiger kaum planbar. Wir werden alles geben, um eine sehr gute Rolle zu spielen. Es gibt wieder eine ganze Reihe von Vereinen, die das auch wollen. Rot-Weiss Essen wird mit Sicherheit nicht erneut so weit unten spielen. Vor zwei Jahren hätte ich in die 3. Liga wechseln können. Ich habe mich aber für RWO entschieden. Das habe ich nicht bereut, denn der Verein macht aus seinen Möglichkeiten wirklich sehr viel. Wir wollen das nun auf dem Platz umsetzen.
Der Verein hat einen kleinen personellen Umbruch hinter sich. Etablierte Kräfte wie Christoph Caspari, Felix Herzenbruch oder Sinan Kurt sind gegangen. Können die Neuzugänge die entstandenen Lücken schließen?
Ich habe mit den Jungs noch nicht trainiert. Aber anhand der ersten Eindrücke bin ich mir trotzdem sicher, dass wir uns gut verstärkt haben. Jungs wie Güngör Kaya
Güngör Kaya» zum Profil, Maik OdenthalMaik Odenthal» zum Profil oder Rafael GarciaRafael Garcia» zum Profil werden uns sicher weiterhelfen. Aber auch unsere jungen Spieler wie Sinan ÖzkaraSinan Özkara» zum Profil geben Gas und machen Fortschritte. Das ist sehr positiv.
In dieser Saison treffen Sie erstmals auf David Jansen, mit dem Sie einst ein kongeniales Duo in Oberhausen gebildet haben. Gehören die Duelle gegen Viktoria Köln deshalb zu Ihren persönlichen Highlights?
Dazu zählen wie in jedem Jahr auch die Spiele gegen RWE und Alemannia Aachen. Aber natürlich freue ich mich auf David Jansen. Sein Abgang war natürlich nicht einfach für uns. Er ist einer der besten Offensivspieler der Regionalliga West. Wenn es darum geht, die Bälle vorne festzumachen, ist er sogar der Beste. Das werden sicher sehr interessante Begegnungen.
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