Bei Stanislav Iljutcenko sieht die Sache anders aus. Vor dem Drittliga-Duell mit dem MSV Duisburg bei seinem alten Arbeitgeber VfL Osnabrück (Sonntag, 15 Uhr) gibt sich „Stani“ ganz entspannt.
„Wenn Profis irgendwo im Unfrieden gehen, dann kann da schon mal etwas Zündstoff drin sein, wenn man sich wiedertrifft. Ich hatte zwei schöne Jahre in Osnabrück. Der VfL war im Seniorenbereich meine wichtigste Station, bevor ich nach Duisburg gekommen bin. Deswegen habe ich durchaus Respekt und würde bei einem Torerfolg für den MSV auch auf großen Jubel verzichten“, sagt der 25-Jährige.
Für die Lila-Weißen absolvierte der Knipser 57 Spiele in der 3. Liga und trumpfte mit 14 Treffern sowie 13 Assists auf, bevor er im Juli 2015 zu den Zebras wechselte. „Die Leute haben das damals verstanden, dass ich in die 2. Liga gegangen bin“, erinnert sich der Angreifer an seinen geräuschlosen Abschied bei den Niedersachsen, „ich hatte dort ein gutes Verhältnis zu den Verantwortlichen und Anhängern. Ehrlich gesagt gehe ich nicht von Pfiffen aus, wenn ich nun mit dem MSV Duisburg nach Osnabrück zurückkehre.“ Mit einem Schmunzeln fügt Iljutcenko hinzu: „Nach Münster oder Bielefeld zu wechseln, das würde nicht so gut rüberkommen.“
Die Tatsache, dass Osnabrück zum Start ausgerechnet beim ewigen Rivalen Preußen Münster 1:0 gewonnen hat, sorgt an der oft biestigen Bremer Brücke für große Euphorie. „Oft sind solche Duelle unentschieden ausgegangen. Diesmal hat der VfL das Derby für sich entschieden. Das macht es für uns in Osnabrück sicher nicht einfacher“, geht „Stani“ von einem heißen Tänzchen aus.
Bei den Duisburgern klappten zum Start gegen Mitabsteiger SC Paderborn einige Dinge vielversprechend. Das von Cheftrainer Ilia Gruev bevorzugte Pressing stellte die Ostwestfalen vor einige Probleme. Auf der anderen Seite besteht auch beim MSV trotz des 1:0-Sieges noch Luft nach oben. Mehrere Hochkaräter blieben ungenutzt, dazu rannte das erfahrenste Liga-Team ausgerechnet in der Nachspielzeit unverständlicherweise in einen Konter. Ob sich die Zebras als der große Favorit entpuppen, werden die nächsten Aufgaben zeigen. „Wir spielen jetzt zweimal auswärts in Osnabrück und Münster. Das sind beides schwere Aufgaben, aber eine endgültige Tendenz wird man erst nach zehn Spielen erkennen können. Wir müssen etwas Geduld haben, bevor man etwas Genaueres sagen kann“, meint Stanislav Iljutcenko.
Er weiß aus eigener Erfahrung, „dass die 3. Liga unheimlich eng ist. Am Ende liegen die Mannschaften, die vorne mitmischen, oft nur wenige Punkte auseinander. Mit Osnabrück habe ich es erlebt, dass wir nach guter Hinrunde weit oben waren, dann aber in der Rückrunde Boden eingebüßt haben.“ Das Ziel mit den Zebras ist klar umrissen. Ganz so offensiv wie Torwart Mark Flekken, der ganz offen die Meisterschaft als Ziel ins Visier genommen hat, gibt sich „Stani“ zwar nicht. „Aber es wäre natürlich ein Traum, wenn wir uns mit dem MSV Duisburg sofort nach dem Abstieg aus der 2. Liga wieder oben zurückmelden würden.“ Dazu will der Stürmer seinen Beitrag leisten. Ob es wieder 14 Tore werden? Iljutcenko: „Eine Marke habe ich mir nicht gesetzt. Im Vordergrund steht die Mannschaft, nicht der Einzelne.“




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