Sang- und klanglos mit 0:4 ging der letztjährige Tabellenfünfte im eigenen Stadion gegen eine Mannschaft unter, die in den letzten vier Wochen neu zusammengestellt wurde. Die Leistung der Kleeblätter in der zweiten Halbzeit kann getrost als Katastrophe bezeichnet werden. Nichtsdestotrotz war die Reaktion der RWO-Fans überraschend scharf. Lautstark wurde die Entlassung von Trainer Andreas Zimmermann gefordert, dem es in seinen ersten beiden Jahren in Oberhausen gelang, die Mannschaft in der Spitzengruppe der Regionalliga zu etablieren.
Die harsche Kritik verwunderte freilich auch Zimmermann: „Ich kann absolut nachvollziehen, dass es nach so einem Spiel Kritik gibt. Dass diese aber so massiv ausfällt, hat mich schon erstaunt. Schließlich war es das erste Spiel. Da muss ich aber durch. Ich darf mich nicht mehr damit beschäftigen“, betont Zimmermann, der die empfindliche Klatsche ausgerechnet gegen den Verein einstecken musste, für den er als Spieler und Trainer aktiv war.
Nach der fragwürdigen Heimpremiere gab es im Oberhausener Team reichlich Redebedarf. Nach einer passablen ersten Halbzeit, in der RWO zwei hochkarätige Möglichkeiten zur Führung vergab, brach die Mannschaft nach dem frühen 0:1 wie ein Kartenhaus zusammen. „Nach dem ersten Gegentor waren die Köpfe unten“, sagt Zimmermann: „Man kann in dieser Liga Spiele verlieren. Aber es kommt immer auf die Art und Weise an. Die hat mir nicht gepasst. Das haben wir deutlich angesprochen.“
Probleme im Zentrum und in der Viererkette
Anlass zur Kritik nach einem 0:4 gab es in fast allen Mannschaftsteilen. Das Zentrum, in den letzten Jahren das Oberhausener Prunkstück, enttäuschte auf ganzer Linie. Das liegt vor allem daran, dass Robert Fleßers nach seiner langen Verletzung noch längst nicht seine gewohnte Form erreicht hat. In dieser Verfassung gelang es ihm nicht, junge Spieler wie Sinan Özkara oder Oliver Steurer zu führen. Beide Youngster machten auf den Außenverteidiger-Positionen entscheidende Fehler. Darüber hinaus blieben Leistungsträger wie Kapitän Benjamin Weigelt oder Torjäger Simon Engelmann weit unter ihren Möglichkeiten.
Zimmermann hätte genug Gründe, seiner Mannschaft beim Auswärtsspiel in Verl (Samstag, 14 Uhr) auf einigen Positionen ein anderes Gesicht zu verleihen. Dem RWO-Trainer fehlen aber die Alternativen. Für die Rekonvaleszenten Tim Hermes, Patrick Bauder und Maik Odenthal kommt ein Einsatz zu früh. Felix Haas und Dominik Reinert sind noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Keine rosigen Aussichten vor einer harten Woche.
Nach dem Spiel beim Angstgegner SC Verl warten mit Alemannia Aachen (Dienstag) und Borussia Dortmund II (Freitag) zwei echte Schwergewichte. Zimmermann ist nach dem Ahlen-Debakel aber nicht Angst und Bange: „Ich spiele lieber gegen diese Gegner. Ahlen ist abgehakt, jetzt hat die Saison für uns eben 33 Spiele.“




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