VfL Bochum

Offensive mit erfolgsversprechenden Ansätzen

Am Ende jubelte die VfL-Gemeinde über einen nicht unverdienten 2:1 (0:0)-Erfolg über Union Berlin.

Wie schon in den Vorjahren war das Duell mit den Eisernen aus Köpenick eine Begegnung auf Messers Schneide. Zwei Teams, die offensiven Fußball spielen wollen, die lauffreudig sind, die mit ihrem Pressing dem Gegner keine Ruhe lassen – Garantie dafür, dass die Zuschauer schon am ersten Spieltag ein packendes Fußballspiel erlebten, was zum frühen Zeitpunkt der Saison eine Seltenheit ist.

Mag sich Unions Trainer Jens Keller nach dem Spiel grämen, dass sein Team die klarsten Möglichkeiten ungenutzt ließ, so könnte dies sein Trainer-Kollege Gertjan VErbeek in der Schlussphase für sein Team in Anspruch nehmen. Statistisch gesehen hatte der VfL in Sachen Torschüssen (20) gegenüber Union Berlin (12) ein Plus zu verzeichnen. Verbeek: „Ich glaube, dass wir ein gutes Spiel gesehen haben. Beide Mannschaften waren auf Augenhöhe und wollten unbedingt gewinnen. Uns ist es nur teilweise gelungen, das was wir im Training einstudiert haben, umzusetzen. Im zweiten Durchgang haben die beiden Fehler von Manuel Riemann ein bisschen Nervosität in unser Spiel gebracht.“

Was dem Bochumer Coach nicht gefiel, machte er unmissverständlich deutlich: „Nach der Führung haben wir vergessen, den Druck nach vorne aufrecht zu erhalten. Insgesamt freue ich mich einfach.“

Freude dürfte auch Christian Hochstätter auf der Tribüne empfunden haben. Vor allem beim Blick auf die Neuzugänge. Während Kevin Stöger bei seinem 45-minütigen Einsatz noch nicht so spektakulär wirkte, überzeugten Marco Stiepermann im Mittelfeld und Tom Weilandt auf der rechten Seite.

Doch damit nicht genug. Mit den Einwechslungen von Johannes Wurtz und Nils Quaschner zeigte sich, dass der VfL nach dem so oft beweinten Verlust seiner alten Offensive äquivalenten Ersatz gefunden haben könnte, was die Zukunft sicherlich erst zeigen muss. Fakt ist aber auch, dass am Siegtor in der Kombination Wurtz, Quaschner und Weilandt gleich drei Neue beteiligt waren.

„Unser Kader ist quantitaiv noch nicht ausreichend besetzt“

VfL Sportvorstand Christian Hochstätter

Nach dem gelungenen Auftakt dürften die Sorgen der VfL-Anhänger geringer geworden sein. Denn die Mannschaft versteht es auch in der neuen Offensiv-Formation nach vorne zu spielen und Chancen zu kreieren. Auch wenn noch nicht alle Automatismen greifen, so ist das Team nach sechs Wochen Vorbereitung schon sehr weit.

Das einzige Manko derzeit wird deutlich, wenn man auf die Ersatzbank schaut. Dort saßen gegen Berlin mit Jan Gaymerah und Maxim Leitsch zwei Zweitliga-unerfahrene Abwehrspieler. Momentan ist der VfL einfach noch zu dünn besetzt, um über 34 Spieltage in den Kampf um die Aufstiegsplätze einzugreifen. Deshalb wird Trainer Sportvorstand Christian Hochstätter bis zum 31. August die ein oder andere Lücke im Kader schließen. Was er ja auch in den letzten Tagen schon angekündigt hat. „Unser Kader ist quantitaiv noch nicht ausreichend besetzt.“