Unter den Verantwortlichen und Spielern herrschten eher Gedankengänge wie „da haben wir etwas liegenlassen“.
Und auch Christian Hochstätter mochte sich nach dem Teilerfolg mit dem Endergebnis nicht anfreunden. „Ich glaube, hier war mehr drin. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr ordentlich gespielt und nichts zugelassen, hatten aber zwischen der 55. Und 75. Minute eine Phase, in der wir sehr unkonzentriert waren. Nach hinten raus waren wir dann wieder die bessere Mannschaft.“
Richtig ärgerlich war der Sportvorstand, als er die TV-Bilder des Spiels zu sehen bekam: „Timo Perthel war nie im Abseits. Das wäre ein Tor geworden. Und in der Schlussminute hätte es einen klaren Elfmeter an Thomas Eisfeld geben müssen.“
Nimmt man noch die Großchance von Nils Quaschner hinzu, der am glänzend reagierenden Torhüter René Vollath scheiterte, dann wird der Ärger allzu verständlich. Trainer Gertjan Verbeek gestand nach dem Spiel ein: „Mit den ersten 45 Minuten war ich sehr zufrieden. Wir haben viel richtig gemacht, gut gepresst und den Gegner unter Druck gesetzt. Im zweiten Durchgang haben wir erst nach dem Ausgleich wieder unseren Rhythmus gefunden und für Torgefahr gesorgt.“
Mit etwas Glück hätten wir dann auch noch zwei Zähler mehr mitnehmen können. Der Ärger von Hochstätter über die beiden Fehlentscheidungen wird umso verständlicher, wenn Thomas Eisfeld – gefragt nach der Situation in der Schlussminute – erklärt: „Ich weiß zwar nicht, wo der Ball in der Situation war, aber ich bekomme ganz klar einen Tritt gegen das Schienbein.“
Auch die zweite Szene war aus Bochumer Sicht unstrittig. TV-Aufnahmen bewiesen, dass bei der Situation mit Perthel, die zum Torabschluss führte, keine Abseitssituation vorlag.
Stichwort Abseits: Bochums Ausgleich war eine Kette von falschen Entscheidungen. Anthony Losilla spielte auf Abseits – die falsche Entscheidung in dieser Situation. Dann hob Tim Hoogland das Abseits auf und kam in der Mitte gegen den Torschützen zu spät.
Und doch sollte der VfL sich nicht grämen. Gab es doch an gleicher Stelle im letzten Jahr eine deutliche 0:3-Niederlage. Auffallend ist aber, dass der VfL wie schon gegen Union Berlin innerhalb eines Matches erhebliche Leistungsschwankungen aufwies. Doch wen wundert das? Bei einem Team, das in der Offensive völlig neu zusammengestellt ist. In Karlsruhe funktionierte das Umschalten von Offensive auf Defensive 20 Minuten lang nicht. Eine Phase, die normalerweise bestraft wird. So gesehen ist der VfL noch mit einem blauen Auge davongekommen, obwohl das Team von Verbeek fußballerisch gegenüber den Karlsruhern Vorteile besaß.



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