RWO

Erstmals wieder Jubel im Stadion Niederrhein

Schon vor der Regionalliga-Partie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und der Zweitvertretung des FC Schalke dröhnte die rockige Nummer „Terranova, wir danken Dir“ durch die Lautsprecher des Stadion Niederrheins. Nach dem katastrophalen Saisonstart der „Kleeblätter“ mit vier Niederlagen und keinem geschossenen Tor wurde Trainer Andreas Zimmermann beurlaubt und vorerst übernimmt das Oberhausener Urgestein Mike Terranova das Ruder am Rhein-Herne-Kanal. Die Hoffnung auf Besserung war den RWO-Fans sichtlich anzumerken und das sollte sich nach 90 Minuten plus Nachspielzeit in Jubel umwandeln. Am Ende trennten sich RWO und Schalke II 1:1.

Terranova, der nicht nur als Spieler emotional war, sondern auch als Trainer immer deutliche Worte findet, nutzte die ersten Trainingseinheiten zur Motivation. Seine Mannschaft begann auf dem Platz aber etwas verhalten und beschränkte sich auf die Abwehrarbeit. Viele Lücken boten sich den Gästen aus Gelsenkirchen nicht, doch als Joseph Boyamba auf dem Weg in Richtung Oberhausener Tor war, musste RWO-Kapitän Benjamin Weigelt mit einer Grätsche retten (4.).

In der Folge wurden die Hausherren etwas mutiger und wurden dafür mit Torchancen belohnt. Doch weder Rückkehrer Patrick Bauder, noch Tim Hermes brachten den Ball im Gehäuse unter. Man merkte dem bis dato Tabellenletzten an, dass die Sicherheit langsam zurückkahm. Mutiger spielten die Rot-Weißen nach vorne, weshalb Blau-Weiß ordentlich gefordert wurde. Bis zur Pause agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe, auch wenn diese nicht wirklich weit über der Grasnabe lag. Aufregung gab es dann kurz vor dem Halbzeitpfiff, als RWO noch einen Freistoß vor der Schalker Bank zugesprochen bekam. Routinier Benjamin Weigelt legte sich den Ball ein paar Meter weiter nach vorne, was Schalkes Trainer Jürgen Luginger sichtlich ärgerte. Er beschwerte sich beim Schiedsrichter und der pfiff dann einfach ab. Das wiederum brachte die Oberhausener auf die Palme, denn der Freistoß hätte gefährlich werden können.

Apropos gefährlich: Das waren zu Beginn des zweiten Durchgangs eigentlich nur die Gäste. Schalke ließ den Ball gut laufen, zeigte hin und wieder ordentliche Kombinationen. So auch bei der Schalker Führung: Feiner Angriff über die linke Seite, Wagner marschiert und flankt in die Mitte, wo mit Sandro Plechaty einer der kleinsten Spieler auf dem Platz zum Kopfball kommt und einnickt (58.). Ein weiterer Rückschlag für die Oberhausener, die sich jedoch nicht aufgaben. RWO erhöhte das Risiko und wurde offensiver. Allerdings ohne Erfolg, denn Schalke hielt stand und lauerte selbst auf Konter. Auch in der 83. Spielminute, als Florian Bohnert die große Chance zum 2:0 hatte. Doch der Schalker scheiterte im 1-gegen-1 an Udegbe, der seine Mannschaft ein ums andere Mal im Spiel hielt.

Auf der anderen Seite brachte es Oberhausen nicht fertig, den Ball irgendwie über die Linie zu drücken. Auch Stürmer Simon Engelmann, der frei vor dem gegnerischen Tor nur Algermissen anschoss (68.).

Als vieles schon danach aussah, als würde RWO erneut mit leeren Händen und ohne Tore dastehen, stach Joker Raphael Steinmetz zu. Es war der letzte Angriff der Partie, Engelmann tankte sich auf der linken Seite durch, brachte den Ball scharf vor das Schalker Tor und Steinmetz stand goldrichtig (90.+3). Abpfiff.

Das erste Tor bringt auch gleichzeitig den ersten Punkt in der Saison für Rot-Weiß Oberhausen.