„Ich bin ein ganz schlechter Verlierer“, sagte der 21-Jährige unter der Woche und lächelte: Da kann man sich schon mal drauf einstellen. Auch wenn es an diesem Freitag (20.30 Uhr) in der Arena gegen die Bayern geht: Nabil Bentaleb, der in Frankreich geborene und von Tottenham Hotspur ausgeliehene algerische Nationalspieler, wird sich sicher nicht dem Schicksal ergeben.
Wenn es um die Frage geht, mit wie vielen Neuzugängen das runderneuerte Schalke gegen die Bayern beginnen wird, dann ist Bentaleb gesetzt. Der Draufgänger kann im Mittelfeld offensiv wie defensiv spielen – man darf gespannt sein, welche Rolle Markus Weinzierl für ihn vorhält. Bei allen anderen Neuen muss man noch abwarten: Wahrscheinlich werden höchstens vier der insgesamt sieben neu verpflichteten Spieler von Beginn an auflaufen; Coke ist ja ohnehin verletzt. Schalkes Trainer will sich vorher noch nicht festlegen: „Es geht nicht darum, wie viele neue Spieler spielen und wie viele alte“, erklärt Weinzierl: „Es geht darum, dass die Mischung stimmt um eine Mannschaft zu entwickeln, die gierig ist, die Spiele zu gewinnen.“
Beim ersten Saisonspiel in Frankfurt stand von den Neuen allein Naldo in der Startelf: Weinzierl wird den Brasilianer sicher nicht aufgrund dessen schlechter Leistung aus der Elf nehmen, aber Rückenprobleme könnten dazu führen, dass diesmal Matija Nastasic den Vorzug erhält. Es sei denn, Schalke spielt mit einer Dreierkette – das ist für Weinzierl eine Option „gegen gute Mannschaften“ wie eben die Bayern. Dann würden beim Ballbesitz die Außenverteidiger nach vorne aufrücken: Dies könnte auf der linken Seite für das Startelf-Debüt von Neuzugang Baba sprechen – der rustikale Kolasinac ist die defensivere Variante.
Das Fragezeichen bei Stambouli
Im Mittelfeld ist Benjamin Stambouli als Partner von Bentaleb bereit für sein Debüt: Der Franzose war nicht bei der Nationalmannschaft; er trainierte während der Länderspielpause auf Schalke. Allerdings steht ausgerechnet bei ihm die Frage, wie viele neue Spieler eine Mannschaft auf Anhieb verträgt? Mit Bentaleb und Stambouli würde Schalke eine komplett neue Mittelfeld-Zentrale bauen. Als Spielertyp ähnelt er ein wenig Johannes Geis, der noch nicht abgeschrieben ist. „Geisi“, sagt Manager Christian Heidel, „ist sicher ein Typ, der sich auf dem Platz wehrt und den Kopf nicht hängen lässt.“
In der Offensive wird ein Neuzugang beginnen: Die Tendenz geht zu Breel Embolo, der mit frischem Selbstvertrauen von der Schweizer Nationalmannschaft zurückgekehrt ist. Dass der 19-Jährige am Dienstagabend noch spielen musste, ist für Weinzierl zwar ärgerlich – aber kein Grund, Embolo draußen zu lassen. Denn die zweite Variante, Yevhen Konoplyanka gleich ins kalte Wasser zu werfen, ist mit noch mehr Risiko behaftet: Der Ukrainer trainierte am Donnerstag das erste Mal überhaupt richtig mit seiner neuen Mannschaft – dies ist der Preis dafür, dass Schalke lange gewartet hat, bis die Neuzugänge unter Dach und Fach waren.
Diesen Preis hat Schalke einkalkuliert, versicherte Heidel am Donnerstag. „Natürlich kann man fragen: Warum holt der Heidel die so spät?“, sagte Schalkes Manager – und gab selbst die Antwort: Weil die Spieler, die früher zu haben gewesen wären, der Plan B gewesen wäre – „und das wollten wir nicht“




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