Kamil Bednarski
Kamil Bednarski» zum Profil, aus dessen Mund sich die Fans von Rot-Weiss Essen eine derartige Äußerung so sehnlichst herbeiwünschen, scheut derartige Aussagen. Vor allem, wenn es um seine Form nach der langen Verletzungspause geht. „Ich bin kein Freund davon, in Prozenten zu sprechen. Im Sport gibt es für mich keine 100 Prozent“, sagte er nach seinem ersten Einsatz in einem Pflichtspiel für seinen neuen Arbeitgeber.
Und auch, wenn der Deutsch-Pole es ganz sicher nicht hören mag: Müsste man für den Auftritt in den 45 Minuten, in denen der Neuzugang vom SC Wiedenbrück erstmals für Rot-Weiss spielte, einen Gradmesser mit den eingangs erwähnten Hundertsteln verwenden, käme dabei eine hohe zweistellige Zahl heraus. Denn sein läuferischer und kämpferischer Einsatz war beachtlich. Auch gemessen am Leistungsunterschied beider Teams.
Nur geringfügig mehr als eine Zeigerumdrehung war im Hülsparkstadion in Kevelaer gespielt, da bediente Bednarski Vojno Jesic mit einem staubtrockenen Pass – zwei Sekunden später war das Weiterkommen mit dem 3:0 endgültig besiegelt. 16 Minuten dauerte es dann, bis der neben Timo Brauer meistbeachtete Transfer der Sommerpause selbst für einen Treffer verantwortlich zeichnete. Der erste im Dress seines neuen Vereins.
„Ich musste lange darauf warten, endlich ist es so weit“, sagte Bednarski mit einem zufriedenen und erleichterten Lächeln. Überschwängliche Freude wäre ob des Klassenunterschieds natürlich fehl am Platz gewesen.
Die herrschte derweil ein paar Meter entfernt von der Stelle, wo der ehemalige Wiedenbrücker sich nach seinem ersten RWE-Einsatz den Fragen stellte. Dort standen Mannschaft und Fans der DJK Twisteden gemeinsam auf dem Rasen – bewaffnet mit einem „kühlen Blonden“ und feierten den aus Sicht des Kreisligisten. Bednarski konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und zollte dem Gastgeber und seinem Anhang ein großes Lob: „Ich habe noch nie einen Kreisligisten gesehen, der so viele Fans hat.“
In puncto Atmosphäre hatten die Schwarz-Weißen im Kevelaerer Hülsparkstadion natürlich die Oberhand behalten. Klar – Rot-Weiss Essen ist nicht aller Tage zu Gast. Da darf man ruhig das volle Programm auffahren. Wenngleich es sportlich nie gereicht hätte, um den Favoriten aus dem Tritt zu bringen. Und dennoch: Dass RWE auf reichlich Gegenwehr stoßen würde, hatten Bednarski und Co. erwartet: „Wir waren darauf eingestellt. Aber Twisteden hat das überraschend gut gemacht.“
Und noch eins fiel – nicht nur dem neuen Essener Offensivmann – auf. Über die komplette Distanz blieb die Partie überaus fair. So fiel das Fazit des 30-Jährigen durchweg positiv aus: „Wir haben es ordentlich runtergespielt, es hat sich keiner verletzt und wir sind weiter. Das ist das, was zählt.“ So ist es. Hundertprozentig.



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