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Böse Tätlichkeit
Essener Kreisligist schmeißt Spieler raus

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Foto: Michael Gohl

Ein Gewaltakt in der dritten Runde des Essener Kreispokals hat für einen Spieler des A-Ligisten Heisinger SV Folgen. Sein Verein setzte ihn umgehend für die Tür.

Mittwoch, kurz vor 21 Uhr auf der Helmut-Rahn-Sportanlage in Essen-Frohnhausen. Das Kreispokalspiel zwischen den beiden A-Ligisten Türkiyemspor Essen und dem Heisinger SV geht in die entscheidende Phase. Rund 70 Zuschauer haben sich zu diesem Duell eingefunden. Standard in der höchsten Kreisklasse. Kurz vor dem Ende der Verlängerung kochen die Emotionen auf dem Kunstrasenplatz trotz der geringen Besucherzahl über. Türkiyemspor hatte eben den 2:1-Siegtreffer erzielt. Als ein Spieler der Hausherren seinen Jubel vor der Bank des Gegners fortsetzte, brannten dem Heisinger Ersatztorwart die Sicherungen durch.

Sowas wird von mir niemals geduldet, diese Leute treten unseren Sport mit Füßen.

Trainer Sascha Behnke über Gewalttäter im Fußball

Der Torhüter stürmte auf den Türkiyemspor-Akteur zu und trat diesen brutal nieder. "Er trat den Spieler auf übelste Weise weg. Das darf, bei aller Provokation oder Ärger über das Ergebnis, Stress im Beruf oder im Privatleben niemals passieren. Niemals!", sagte Heisingens Trainer Sascha Behnke gegenüber RevierSport und der "Fußballszene Essen".

Für den Übeltäter ist das Kapitel Heisinger SV nun beendet. Der Verein setzte den Spieler mit sofortiger Wirkung vor die Tür. Die Abmeldung wurde noch nicht vollzogen. "Damit er von der Spruchkammer seine Strafe erhalten kann", erklärt Behnke. Der harte Entschluss des Vereins stehe dennoch fest: "Der Spieler wurde von mir sofort nach dem Spiel aus der Mannschaft und aus dem Verein geschmissen. Sowas wird von mir niemals geduldet, diese Leute treten unseren Sport mit Füßen. Ich würde mir wünschen dass alle Trainerkollegen es gleichtun, dann bekommen wir den Sport auch wieder ins rechte Licht gerückt."

Dass die Situation nach der Tätlichkeit des Torhüters nicht eskalierte, sei laut Behnke vor allem dem "vorbildlichen Verhalten" der Türkiyemspor-Verantwortlichen zu verdanken. "So eine Aktion erhitzt natürlich die Gemüter. Aber Türkiyemspor hat es toll gemacht. Vor allem der Trainer war sofort präsent und beruhigte seine Spieler. Das war vorbildlich und Werbung für Klubs mit Migrationshintergund. Gerade wir haben das schon ganz anders erlebt."

Üble Szenen im Spiel gegen Yurdum Spor

Konkret meint Behnke einen Vorfall, der sich vor vier Wochen im Meisterschaftsspiel gegen Yurdum Spor ereignete. Ein Verein, der aufgrund zahlreicher Gewaltexzesse erst vor knapp einem Jahr "die letzte Chance" vom Kreis erhalten hatte. Damals seien seine Spieler "massiv bedroht und geschlagen worden." Es soll zu schlimmen Szenen auf der Sportanlage am Krausen Bäumchen gekommen sein. "Unsere Zuschauer sind beleidigt worden und haben deshalb die Tribüne verlassen. Meine Spieler wurden geschlagen und der Schiedsrichter hat bewusst darüber hinweggesehen. Das war wirklich unfassbar", berichtet Behnke.

Die Gewalt im Amateurfußball spitzt sich seit Jahren zu. Mit der Herkunft der Spieler habe das für den Heisinger Trainer aber nichts zu tun. "Unser Spieler, der getreten hat, ist kein Ausländer. Das sollte bei der Beurteilung sowieso egal sein. Wichtig ist, dass dagegen vorgegangen wird. Sonst bekommen wir das Problem auf den Fußballplätzen nicht in den Griff."

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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  • Lackschuh 25.09.2016 05:41 Uhr
    Herrr Behnke dürfte hier und somit wie an anderer Stelle für eine einzig vertretbare Handlung noch viele Daumen hoch bekommen und das darf man dann auch mal im Umkehrschluss betrachten. Solch eine Handlung scheint also trotz des unterschriebenen Blattes vom Kreis noch immer eine Sondernummer zu sein, was damit auch das Problem ist!
    Natürlich hat Heisingen alles richtig gemacht, weil es u.a. auch gar keine Alternative gibt. Morgen kann ein anderer Club so eine Situation erleben und dann bitte einfach den Täter rauswerfen und fertig, sofern er nicht vom nächstem Club aufgenommen wird. das Thema Fairness hat sich noch lange nicht beruhigt oder gar erledigt - leider! Die lobendenm Worte gegenüber Türkiyemspor waren hier angebracht, aber das Problem mit solchen Teamkonstellationen ist dadurch nicht kleiner, was der direkte Hinweis zu Yurdumspor deutlich zeigt und auch dies hat Heisingen korrekt aufgezeigt.
  • Hafenstr.97a 25.09.2016 12:35 Uhr
    Absolut richtiges Zeichen! Sollten sich die Verantwortlichen vom FC Bayern auch mal überlegen. Ein Herr F.R. ist doch nicht mehr tragbar!
  • Lackschuh 25.09.2016 18:45 Uhr
    Hafenstr.

    Das mit F.R. ist ein Unding und das gilt auch für den Schiri oder besser gesagt für mehrere Schiris mit Gespann!! Sie liegen völlig richtig, aber das mit dem Rausschmiss können wir auf dieser Ebene vergessen, wobei die gewünschte Vertragsverlängerung evtl. nicht nur Herr Hoeness entscheidet!

    RWE war heute für Sie auch nicht einfach - da kann noch viel Unruhe kommen?
  • turbovader 28.09.2016 23:14 Uhr
    Traurigerweise mussten wir die Unterstellung von Herrn Behnke zur Kenntnis nehmen. Leider erzählt Herr Behnke nicht die volle Wahrheit! Wir empfehlen, so ist es zumindest bei uns, dass wenn wir uns öffentlich über Vereine, Spieler, Funktionäre äußern, dass wir dann auch die gesamte Wahrheit wiedergeben und nicht das, was uns am besten passt. Zu den Vorwürfen von Herrn Behnke, nein kein Spieler auf dem Fußballplatz wurde weder bespuckt, getreten noch geschlagen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe und einer angemessenen härte, was natürlich innerhalb des Fairplays verlief.
    Herr Behnke war die Person, die wegen seines aggressiven und unsportlichen Verhaltens vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen worden ist. Zudem sollte man auch hier erwähnen, dass dieselbe Person auch mit seiner Aktion die bis heute völlig unklar ist, warum ein Trainer, eine Person die sich vorbildlich verhalten sollte, während eines Spielverlaufs den Rasen stürmt und beinahe zu einem Spielabbruch führt. Dieser Vorfall des Herrn Behnke wurde auch vom Schiedsrichter im Spielbericht dokumentiert.
    Auch nicht ein Yurdum Spor Essen Spieler sondern, ein Spieler Namens Maxwell Addo Sam (Heisinger SV) war die Person gewesen, die ebenfalls aus dem laufenden Spiel Zuschauer provoziert und sogar mit „Schlägen nach dem Spiel“ bedroht hat! Bevor Herrn Behnke auf andere Vereine zeigt, sollte er lieber zu sehen, dass er seine eigene Jungs in Griff bekommt – es ist tatsächlich der zweite Vorfall innerhalb kürzester Zeit, was Heisinger SV nun auf der Rechnung hat.
    Selbstverständlich kann kein Vorfall dem Verein geschuldet werden, aber wir weisen darauf hin, dass Heisinger SV nicht zum ersten Mal negativ aufgefallen ist und das kuriose an der Geschichte ist, dass beide Vereine einen Migrationshintergrund haben.




    Mit Freundlichen Grüßen / Best regards

    Hüseyin Özkul

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