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Analyse gegen Real - und ein Vergleich zu Schalke 04

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Foto: firo

Borussia Dortmund zeigte im ersten Heimspiel der Champions League eine Eigenschaft gegen Real Madrid, die bei anderen deutschen Mannschaften abhanden gekommen ist:

Der BVB zeigte Mut gegen große Gegner. In der ersten Halbzeit entwickelte der Mittelfeldmotor Castro/Weigl mithilfe der Außenpositionen so viel Druck auf den Titelverteidiger, dass der Gegentreffer durch Ronaldo wie ein Betriebsunfall erschien. Zweimal glich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel aus. Unbeeindruckt von den klangvollen Namen im weißen Trikot. Daraus ergeben sich Fragen.

Erstens: Wie konnte Borussia Dortmund in der Bundesliga nicht gegen RB Leipzig gewinnen?
Zweitens: Warum starten Neueinkäufe beim BVB durch und bei den Schalkern nicht?
Drittens: Wie viel Pep Guardiola steckt schon in BVB-Trainer Thomas Tuchel?

Tatsächlich ist die Pleite von Leipzig nur damit zu erklären, dass die Mannschaft zu Saisonbeginn noch nicht gänzlich eingespielt war. Danach ging es Schlag auf Schlag: 6:0 gegen Darmstadt, 5:1 in Wolfsburg, 3:1 gegen Freiburg und irgendwann 6:0 in Warschau. Womöglich brauchte das Team das Erweckungserlebnis, als die Spieler müde von ihren Länderspielen heimgekehrt waren.

Der BVB-Kader besteht aus einer Vielzahl von neuen Spielern, die zum Teil noch halbe Kinder sind (zum Beispiel Mor, Dembélé und Pulisic) und zum Teil Weltmeister (Götze und Schürrle). Damit dieser 120 Millionen teure Schwarm mit den Etablierten funktioniert und harmoniert, müssen Charakter und Mentalität in der Mannschaft intakt sein.

Was das konkret heißt, konnte man gegen Real Madrid sehen. Pulisic und Schürrle schmorten auf der Ersatzbank, bis Dembélé und Götze ausgepowert waren. Danach brachten sie einen neuen Impuls in den erschlafften Spielaufbau. Folgerichtig bereiteten die zwei den Ausgleich zum 2:2 vor.

Nun darf nicht passieren, was in schlecht aufeinander abgestimmten Mannschaften passiert: Dass die eingewechselten Spieler aus ihrem besonderen Auftritt Ansprüche auf einen Stammplatz ableiten. Dann kommt Gift in den sorgsam aufgebauten und flexiblen Kader. Das Danken muss sein: Notfalls kommt die Power von der Bank, um erfolgreich zu sein. Das 2:2 gegen Real Madrid war ein Erfolg.

Anders als auf Schalke finden die neuen BVB-Profis eine gefestigte Mannschaftsstruktur vor, die zwar drei Leitwölfe verloren hat (Hummels, Gündogan, Mkhitaryan), aber nicht ihren Klassensprecher (Schmelzer) und das gesunde Binnenklima. Ein Vorteil, der Ruhe bringt zur Integration der Neuen.

Schalke dagegen war von Saisonbeginn in der Bringschuld (Neustart!) und erhöhte den Druck auf sich selbst durch leichtsinnige Pleiten gegen Köln und in Hoffenheim. Schon ist von Krise die Rede. Wie will Trainer Markus Weinzierl dem erst 19 Jahre alten Embolo die notwendige Zeit zur Anpassung an das höhere Spielniveau geben? Alle Lampen auf Schalke stehen auf Alarm. Erstaunt stellte die Schweizer Tageszeitung „Blick“ fest: „Deutsche hacken weiter auf Breel Embolo rum“.

Dortmund ist in der Entwicklung der Mannschaft meilenweit vorangeschritten. Trainer Tuchel verfeinert seinen Ballbesitzfußball, wie er ihn von seinem Vorbild Pep Guardiola gelernt hat, in einem erstaunlichen Tempo: 58 Prozent Spielanteil schaffte der BVB gegen den Titelverteidiger. Guardiolas einstige Bayern-Altstars Ribery und Robben sehen in Dortmund längst ihre jüngeren Nachfolger. Auf lange Sicht gibt der BVB den Ton an. Pulisic wird zum Beispiel besser als Bayern-Jüngling Coman.

Zwangsläufig wird deshalb die nächste Frage folgen: Ist das ausgelobte Ziel „Champions League“ nicht zu bescheiden? In der Pressekonferenz gab Tuchel zu, dass seine Mannschaft mit den Großen in Europa mithalten kann; das habe schon das Vorjahr in der Europa League gezeigt. Warum nicht konsequenterweise sagen: Dann lasse uns mal die Bayern in der Bundesliga jagen? Der Bundesliga täte der Zweikampf gut.

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5 FC Schalke 04 0 0 0 0 0:0 0 0
6 Fortuna Düsseldorf 0 0 0 0 0:0 0 0
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  • Kurt A. Pohlkötter 28.09.2016 15:17 Uhr
    "Warum nicht konsequenterweise sagen: Dann lasse uns mal die Bayern in der Bundesliga jagen? Der Bundesliga täte der Zweikampf gut."

    Keine Sorge - der BVB wird schon keine Punkte liegen lassen, nur weil man als Ziel nicht die Meisterschaft ausgegeben hat. Aber die Borussia kann nur ihre eigene Arbeit gut machen- Wenn LEV, MGB, WOB ihre Arbeit auch gut machen - die Bayern sowieso - dann wird es schwer genug, wenn auch nicht zu schwer, das Ziel CL-Platz zu erreichen. Sollte sich aber gegen Saisonende ein knapper Rückstand - oder gar ein Vorsprung zum FCB zeigen --- dann wird Dortmund da sein: Breit aufgestellt, voll eingespielt und bestens motiviert.

    Denn wie Gottschalk richtig schreibt: Die (trotzdem unnötige) Niederlage in Leipzig ist der Tatsache geschuldet, dass aufgrund der EM und der hohen Kaderfluktuation die Vertrautheit in den Mannschaftsteilen einfach nicht da war. Das ist m. E. übrigens auch ein entscheidender Grund für die aktuelle Schwäche der Gelsenkirchener. Die Entscheidung für neue Spieler - abgesehen von dem 'Coup' Naldo - kam so spät, dass viel Zeit zum Kennenlernen und Einnspielen gefehlt hat. Die Mannschaft wird sich gewiss noch entwickeln und steigern - möglicherweise aber zu spät für den aktuellen Trainer. Das wäre dann eine weitere selbstbereitete Schwächung - und damit typisch für Schalke. Dann kann man die Europapokalplätze mal getrost vergessen ...
  • Hitzfeld09 29.09.2016 00:36 Uhr
    Jetzt mal zugegeben, dass man von den jungen Wilden wie Dembele, Mor, Pulisic, dazu den viel besser als von den meisten erwartet einschlagenden Guerreiro, Schürrle, Bartra und auch Götze, dazu einem Castro, der sich enorm weiterentwickelt hat in seiner Rolle beim BVB, und einem Weigl, dessen Weiterentwicklung vom braven kleinteiligen Kurzpassspieler zum Mittelfeldstrategen in den RS-Noten noch gar keiner bemerkt hat ...

    Davon also mal abgesehen: In der Defensive gab und gibt es, um auf höherer Ebene mitzuhalten, beim BVB noch enormen Bedarf an Stabilität, da geht noch vieles daneben für die höheren Weihen ...

    In Dortmund hat man aber viele integrative Kräfte schon in der Mannschaft, viel Lust auf das gemeinsame Projekt, viel Begeisterung bei den jungen und den älteren Spielern.

    Die gebetsmühlenartige Leier von Aki Watzke, die Bayern seien ja so astronomisch weit weg, geht mir aber seit Zeiten auch tierisch auf den Keks - sie versucht krampfhaft, zu hohe Erwartungen der Fans runterzuspielen, sie demotiviert aber vielleicht auch das Team - das sich einfach entwickeln, von Spiel zu Spiel denken und dabei ein paar Sterne fangen will ...

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