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366 Festsetzungen beim Derby
Friedlich sieht anders aus

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schalke, bvb
Foto: firo

Die Polizei ist zufrieden mit der Bilanz rund um das Revierderby. Dabei sollten die Zahlen alarmierend sein. Ein Kommentar.

Knapp 80.000 Zuschauer sahen das Derby zwischen dem BVB und Schalke im Stadion. 366 Personen wurden von den 2000 im Einsatz befindlichen Beamten vorübergehend festgesetzt. Das sind in der Summe nicht einmal 0,5 Prozent.

Auf jedem Dorffest findet man wahrscheinlich mehr als 0,5 Prozent Besucher, die gewaltbereit sind, die unangenehm auffallen. Trotzdem sind die Zahlen frustrierend - sie dürfen nicht verharmlost werden. Auf der einen Seite, weil 2000 Polizisten benötigt werden, um so eine Partie überhaupt über die Bühne zu bekommen. Auf der anderen Seite die 366 festgesetzten Personen, die zum Teil besorgniserregende Gegenstände bei sich hatten. Und dann die Relation: Wie viele Besucher müssen denn festgesetzt werden, damit die Polizei nicht von einem friedlichen Derby spricht?

Die Zahl 366 zeigt, wo wir angekommen sind. Im Sport, in der Gesellschaft. Es gab auch früher böse Ausschreitungen und viele Festnahmen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Ausschreitungen heute eine neue Qualität besitzen.

Wenn man sieht, was die Polizei bei der Anreise alles gefunden hat, dann war das Derby vermutlich nur deshalb friedlich, weil die Chaoten nicht in der Lage waren, ihre Utensilien auch einzusetzen. Messer, Pfefferspray und Quarzhandschuhe. Man möchte sich nicht ausmalen, wie die Bilanz ausgefallen wäre, hätten die 2000 Beamten diese Gegenstände nicht sichergestellt. Wären sie zum Einsatz gekommen - das Geschrei wäre groß gewesen. Alle möglichen Instanzen wären medial aufgerufen worden, sich dazu zu äußern, wie so etwas passieren konnte.

Jetzt, da die möglichen Tatwaffen gefunden wurden, wird von einem friedlichen Derby gesprochen. Das ist ziemlich kurz gedacht. Es scheint aktuell nur eine Frage der Zeit zu sein, wann ein Derby - wo auch immer - richtig eskaliert. Denn die Intervalle der gegenseitigen Provokationen werden immer kürzer. "Derbyvorbereitung" beginnt mittlerweile schon wesentlich früher - gerne mit dem Klau des gegnerischen Fahnenmaterials. Die eine Aktion lässt immer eine Reaktion folgen. Auch das war früher so. Aber man kann es drehen und wenden wie man will, die Parameter sind eindeutig.

Ein friedliches Derby - vor dem Stadion und im Stadion - sieht dann doch etwas anders aus.

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KOMMENTARE

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  • Lackschuh 30.10.2016 15:03 Uhr
    Gute Bewertung von Herrn Brausch!!
  • S04forever 30.10.2016 16:59 Uhr
    Knapp 400 Bekloppte...die sich mit Messer und Quarzhandschuhe wappnen....wollen der grossen Mehrheit das Spiel versauen..
    6 Monate Steine klopfen bei Wasser und Brot...egal welche Farben und gut ist...
  • holtib 30.10.2016 17:16 Uhr
    Aber Wasser nach dem sie selber bohren/graben müssen und Brot mit selbst angebautem Getreide. Und danach dürften sie sich bei Fussballspielen nicht mal irgendwie in der Nähe befinden. Solche Chaoten müßten für sehr lange weggesperrt werden. Jeder Eierdieb wird härter bestraft. 366 Chaoten sollten die Arbeitsstunden der 2000 Beamten bezahlen müssen.
  • Polo 30.10.2016 18:57 Uhr
    Das sind Behörden, Polizei und Sicherheitspersonal selbst schuld. Sperrt die ganzen Krawallmacher mal für 2 Tage in U Haft. Man darf gespannt sein wie lange das ein Arbeitgeber dulden wird wenn jemand des Öfteren fehlt. Wendet endlich mal die Gesetze so an dass diese auch Wirkung zeigen.
  • PeterBoth 30.10.2016 19:22 Uhr
    Endlich einmal eine wohltuende Distanz zu diesen Ultra-Idioten beim Reviersport. Ein guter Kommentar von Herrn Brausch!

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