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Friedlich?
Derby-Bilanz der Polizei klingt nach Resignation

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schalke 04, bvb
Foto: firo

366 Festsetzungen, Waffen wurden gefunden, aber die Polizei berichtet von einem friedlichen Derby zwischen dem BVB und Schalke 04. Berechtigt? Ein Kommentar.

Am Abend nach dem Derby zog die Dortmunder Polizei Bilanz. 366 Festsetzungen. Mannschaftsbus des FC Schalke 04 durch einen Tritt beschädigt. Bei Kontrollen wurden u.a. sichergestellt: 13 Sturmhauben, Pyrotechnik, 7 Tier-Abwehrsprays, fünf Küchenmesser, Boxbandagen und Quarzhandschuhe, die mit Sand gefüllt sind, um jeden Gegner auszuknocken. Direkt vorm Stadion beschädigt: acht Streifenwagen.

Die Polizei teilte dazu offiziell mit: „Im Großen und Ganzen war es ein friedliches Derby.“ Ja, man kann das so sehen. Die Katastrophe ist erneut ausgeblieben. Dortmunds Polizei kennt die gewaltbereiten Vertreter der Ultra-Gruppierungen, die so drollige Namen wie „Desperados“, „The Unity“ und „Kölner Boyz“ tragen, und konnte Zwischenfälle jeder Art rechtzeitig unterbinden. Aber 366 Festnahmen: Das bedeutet auch, dass die Bundesliga im Allgemeinen und die Revierklubs im Besonderen weiterhin ein Problem haben mit denen, die das Spiel kaputt machen und den Fußball – bewusst oder unbewusst – schädigen.

Der Einsatz von 2000 Polizisten, um die Fußballspiele stattfinden zu lassen, kostet Nordrhein-Westfalen eine siebenstellige Summe im Jahr. Also Geld, das genauso in Schulen, Kindergärten oder Job-Maßnahmen investiert werden könnte. Die Ultras ziehen nicht nur Aufmerksamkeit auf sich. Sondern den Steuerzahlern auch Geld aus der Tasche. Wie lang möchte man dem Treiben zusehen?

Als die Schalker Fans am Samstag unterhalb der Westfalenhallen am Stadion eintrafen, warteten schon die Dortmunder Fans mit Gesten und Schimpfwörtern, deren Abdruck strafrechtliche Konsequenzen hätte. Umgekehrt war’s nicht freundlicher. Man muss nicht in den Osten, um den Mob am hellichten Tag auf der Straße ausfällig zu erleben. Warum nennt die Polizei das „friedlich“? Weil’s noch schlimmer hätte werden können? Klingt nach Resignation.

Der Großteil von Fans kommt ins Stadion, um ein spannendes Spiel zu sehen. Sogar der Großteil von Ultras, die mit Choreografien in den Stadien begeistern wollen. Es wäre verhängnisvoll, wenn die Minderheit die Politik auf die Idee brächte, dass die millionenschweren Klubs die Polizeieinsätze bezahlen müssten.

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  • Lackschuh 30.10.2016 17:42 Uhr
    Eindeutige und richtige Ergänzung zum Kommentar von Herrn Brausch - die Polizeibewertungen (nicht der Einsatzpolizisten vor Ort) stimmen schon länger nicht mehr und der Oberhäuptling ist als Innenminister über den Rockzipfel von Frau Ministerin Kraft geschützt. Diese SPD-Truppe mit deren Aussagen (gehört Herr Justizminister auch zu) nimmt mir jeden Optimismus in Richtung Ordnung.
  • Wurstfigur 30.10.2016 17:48 Uhr
    Pit Gottschalk wieder wie man ihn kennt - denkt nach von 12 bis mittags. Schon mal überlegt welche Steuern die Vereine Jahr für Jahr abführen? Und wenn die Vereine die Polizeieinsätze bezahlen sollten (was laut Grundgesetz gar nicht zulässig ist), legen Sie die Kosten auf die Zuschauer um. Klasse, noch mehr Eventies die brav konsumieren und die Show genießen.

    Ein friedliches Derby wollen wir alle, aber dieses Argument mit den Steuern ist mal wieder BILD-Niveau - aber da will die WAZ ja hin.
  • PeterBoth 30.10.2016 19:16 Uhr
    Wurstfigur, erst richtig lesen, dann meckern.....der Verfasser will ja genau nicht, dass die Vereine bezahlen. Also, ihr seid euch sowas von einig.. :-)
  • 30.10.2016 19:23 Uhr
    Die Beteiligung der Vereine an den Polizeikosten ist laut Grundgesetz nicht möglich? Da hat sich ja wieder ein richtiger Bescheidweiss zu Worte gemeldet!
  • Lackschuh 30.10.2016 19:42 Uhr
    Friedlich - um diese Kernaussage geht es hier und zwar ebenso wie beim Kommentar von Herrn Brausch!! Man kann natürlich auch unbedingt etwas reinbringen, was gegen diese beiden guten RS-Kommentare sprechen könnte und das Herr Wurstfigur halt mit Vereinsgeldern gemacht! Dies ist aber hier definitiv nicht das Thema!!
  • Rot Weisses Essen 31.10.2016 08:45 Uhr
    der Schreiberling ist aber ganz schön weinerlich..
  • 31.10.2016 10:47 Uhr
    zeilen ernst nehmen, in denen nichtmal die gruppennamen korrekt recherchiert sind?
    dann den verfasser gesehen....alles klar...

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