Bochum sollte ein Neuanfang sein. Der nächste Schritt in der sportlichen Entwicklung sollte nach vorn gehen, alle Vorzeichen zum Start beim VfL waren positiv besetzt – für negative Gedanken waren im Kopf des 22-Jährigen kein Platz.
Doch der Start war holprig. Eine Erkrankung in der Vorbereitung, eine Innenbandzerrung im Training, just als ihn in Würzburg der erste Einsatz im VfL-Trikot winkte. Es dauerte lange, bis der Kapitän der österreichischen U21-Nationalmannschaft erstmals in einem Pflichtspiel zum Zuge kam. Und der Anfang war wahrlich nicht überwältigend. Zwei Minuten gegen Sandhausen, 27 jeweils gegen Kaiserslautern und gegen Heidenheim. Kurz: 56 Minuten in elf Zweitligaspielen sind eigentlich nicht der Rede wert. Doch Dominik Wydra blickt nach vorne: „Nein, Frust hatte ich nicht. Ich wusste, dass ich meine Chance bekommen werde.“ Und trotzig fügt er hinzu: „Auf welcher Position ist mir eigentlich egal.“
Und so sorgte Wydra bei seinen Kurzeinsätzen wohl für ein Novum im deutschen Profifußball. Denn nach Stefano Celozzi, Jan Gyamerah, Tim Hoogland und Russel Canouse, war er am 11. Spieltag bereits der fünfte Spieler, der auf der rechten Außenverteidigerposition zum Einsatz kam. „Tom Weilandt, der vorne rechts spielt, hat mich darauf hingewiesen und scherzhaft gesagt, dass er vor dem Spiel immer schauen muss, wer hinter ihm verteidigt.“
Jetzt hofft Wydra auf weitere Einsätze im VfL-Trikot. Am liebsten schon am Samstag in Fürth: „Uns fehlen derzeit nur vier Zähler auf Platz drei und mit einem Erfolg bei den Franken können wir viel Boden gutmachen.“ Mit einem Dreier im Reisegepäck würde sich der Österreicher gerne auf den Weg in sein Heimatland machen, wo sein Team, die U21 der Alpenrepublik, vor den wichtigsten Spielen der Historie steht. Am 11.11. daheim in St. Pölten und vier Tage später in Spanien geht es in den beiden Playoff-Begegnungen um die Teilnahme an der Europameisterschaft, nachdem die Österreicher hinter Deutschland den Gruppenplatz zwei belegt hatten. Wydra: „Serbien und Norwegen waren noch im Lostopf, wir haben den dicksten Brocken gezogen.“
Vielleicht gelingt den Österreichern ja ein Fußballwunder. U21-Trainer Werner Gregoritsch denkt sogar daran, beim Rückspiel in Spanien seinen Sohn, der bisher der erfolgreichste U21Torschütze aller Zeiten ist, für das Playoff-Spiel zu reaktivieren, obwohl der längst bei Marcel Koller zum A-Nationalteam gehört. Wydra: „Doch erst einmal muss ich helfen, die Hausaufgaben in Fürth zu machen. Erst dann beschäftige ich mit den Spaniern.“



Hinweis:
Um Kommentare schreiben zu können, musst du eingeloggt sein. Falls du noch nicht angemeldet bist, kannst du dich hier kostenlos anmelden.
Login via Facebook
Der Login via Facebook erleichtert Ihnen die Anmeldung