Startseite » Fußball » Regionalliga

RL West
Farke prangert Parallelansetzungen an

(4) Kommentare
Daniel Farke, Daniel Farke
Foto: Thorsten Tillmann

BVB II-Trainer Daniel Farke hat sich in einem Interview mit dem BVB-Fanzine „schwatzgelb.de“ zu Parallelansetzungen in Regional- und Bundesliga geäußert. Der Fußballlehrer fand deutliche Worte.

Ein Rückblick: Zum Auswärtsspiel der U 23 von Borussia Dortmund reisten weit mehr als 1500 BVB-Fans mit in die Domstadt. Das war Ende Juli und die Bundesliga hatte noch nicht begonnen. Als die Mannschaft von Trainer Daniel Farke am 1. Oktober bei Rot-Weiss Essen zu Gast war, zeigte der Gästeblock nichts als gähnende Leere. Der Grund: Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hatte die Anstoßzeit auf 15.30 Uhr verlegt. Üblicherweise wird in der Regionalliga um 14 Uhr angepfiffen. Die Bundesliga-Mannschaft des BVB spielte am gleichen Abend um 18.30 Uhr bei Bayer Leverkusen. Für die Fans also eine Unmöglichkeit, vom Spiel der „Reserve“ noch zu den Profis zu fahren.

Das war kein Einzelfall. Parallelansetzungen zwischen Profi- und Amateurmannschaft sind in der Regionalliga an der Tagesordnung. Dialogbereit zeigen sich die Organisatoren des Spielbetriebs nicht.

Es bleibt ein leidiges Thema. Oder, wie Daniel Farke es im Interview mit dem Dortmunder Fanzine „schwatzgelb.de“ ausdrückt: „Das ist eigentlich eine perverse Art und Weise.“ Der 40-Jährige legte bewusst überspitzt nach: „Dann kommen statt 1000 Fans zwei Omis von den Spielern mit, die natürlich nicht für so viel Stimmung sorgen können.“ Dies sei auch in der Mannschaft ein Thema: „Fußball ist Emotion. Die Jungs haben erlebt, wie toll das ist, als wir die ersten Spiele hatten. Wir sind in Köln und da kommen 1500 Fans mit oder wir spielen zuhause und der Block ist voll.“

Grundsätzlich verstehe der Fußballehrer, dass es Bedenken bei der Ansetzung von Spielen der Zweitvertretungen gibt. Doch bei dieser Thematik solle seitens der Verantwortlichen auf einen partnerschaftlichen Dialog gesetzt werden: „Die Welt ist nicht schwarz oder weiß.“

Schon Michael Welling, Erster Geschäftsführender Vorsitzender von Rot-Weiss Essen, hatte den Unsinn der Ansetzungen unmittelbar nach dem Spiel gegen den BVB II thematisiert. Einen sachlichen Dialog hatte der Boss des Traditionsvereins von der Hafenstraße für schwierig erklärt: „Dann müsste man ja auf Fakten basiert argumentieren. Ich weiß nicht, ob das an dieser Stelle Sinn macht.“ Die Fans der Rot-Weissen bekundeten bereits während der Partie ihre Wut über die unsinnige Ansetzung mit einem Banner: „Angst vor Dortmund in Essen – Wer hat euch ins Gehirn geschissen?“ Auch Farke hatte dazu eine Meinung: „Ich habe noch nie Erlebt, dass es bei Rot-Weiss Essen Probleme mit Fans von Borussia Dortmund II gegeben hat.“

Doch ebenso wie die Aussagen von Welling werden auch die von Dortmunds U 23-Trainer bei den Zuständigen auf taube Ohren stoßen. Die Entscheidungsträger drehen – so die Vermutung – weiter ihr eigenes Ding. „Das ist eine Entwicklung, die absolut desaströs ist und so auch den Fußball kaputt machen kann“, sagte Farke klar seine Meinung.

(4) Kommentare

RevierSport Fussballbörse

Verein sucht Spieler
Testspielgegner gesucht
Testspielgegner gesucht
Testspielgegner gesucht
Verein sucht Spieler
Testspielgegner gesucht
Testspielgegner gesucht
Testspielgegner gesucht
Testspielgegner gesucht
Testspielgegner gesucht

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

RevierSport beim BVB
die Facebookseite für alle BVB-Fans
RevierSport an der Hafenstraße
die Facebookseite für alle RWE-Fans

KOMMENTARE

Hinweis:
Um Kommentare schreiben zu können, musst du eingeloggt sein. Falls du noch nicht angemeldet bist, kannst du dich hier kostenlos anmelden.

Login via Facebook

Der Login via Facebook erleichtert Ihnen die Anmeldung
  • Red1907 17.11.2016 18:46 Uhr
    Man sollte Vereinsübergreifend im Pokalfinale, den Herren vom Verband die kalte Schulter zeigen...zum Beispiel bei der Siegerehrung! Da Bundesweit Live übertagen wird, wäre das ein idealer Rahmen...
  • Underdog73 17.11.2016 21:02 Uhr
    Auf der einen Seite kann ich die Kritik aus Sicht der Fans und der zweiten Mannschaft gut verstehen aber auf der anderen Seite zeigt diese Diskussion genau ein großes Problem nämlich dass der zweiten Mannschaften und die Auswirkung auf die Ligenstruktur.
    Klar Dortmund 2 kommt mit Fans aber sonst eben fast keine 2te. Dafür sind das die Rehaauffanglager für Bundesligaprofis (ggf 2.Liga) und sollen natürlich mit den großen Mitteln der Bundesligavereine aufstrebende Talente an höhere Ligen ranführen. Praktisch ist das eine sportliche Verzerrung... Leidtragende sind alle anderen ersten Mannschaften, die Mühsam in Liga 3-5 rumgraupeln.
    Meine Meinung. Man sollte wie in UK eine eigene Reserveliga für Zweitteams installieren, in der dann fröhlich Dortmund 2, Schalke 2, Gladbach, Köln und Düsseldorf 2 gegeneinander spielen dürfen.
  • Lohrheide 18.11.2016 08:35 Uhr
    Grundsätzlich gehören die Zweitvertretungen der Proficlubs raus aus den Amateurligen. Denn sie nehmen den Traditionsvereinen die Startplätze weg und bringen keine Fans mit. So weit so gut. Eine Ausnahme gibt es im deutschen Fußball. Und die heißt BVB Amateure! Ich war auch als Wattenscheider mehrfach bei BVB II und habe erlebt, dass dort Top-Stimmung herrscht, bei günstiger Ansetzung viele Zuschauer kommen und dass es dort echte Oldschool-Fußballkultur gelebt wird. Gerade gegen RB Leipzig gab es tolle Protestaktionen der Fans. Von daher darf ein Daniel Farke berechtigte Kritik äußern.
  • D-Info 18.11.2016 11:58 Uhr
    @Red1907 Da hat der Verband nur am Rande mit zu tun weil er untätig zuschaut, wie den Vereinen in den unteren Ligen durch die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (Polizei) willkürlich großer Schaden zugefügt wird indem man Spiele für die Zuschauer uninteressant macht oder sogar verhindert, dass Spiele besucht werden.

    Die ZIS trifft ständig solche eigenartigen Entscheidungen.
    Hier werden immer von paranoiden Polizeiführern Risiken gesehen, die es nicht gibt.
    Es sei denn, es handelt sich um den MSV, da war der Innenminister schließlich mal Aufsichtsratsvorsitzender.
    Beispiel: DFB Pokal RWE gegen Düsseldorf (Sonntag). Alkoholverbot, Blocksperren, erhebliche Reduzierung der Zuschauerzahl.
    Am Samstag (gleiches Wochenende) MSV gg. S04: Fast keine Auflagen (lediglich 360 Plätze mussten frei bleiben).
    Ich hatte deshalb mit dem Innenministerium einen interessanten Schriftverkehr, der mit der Behauptung endete, dass alle Maßnahmen mit den Vereinen abgestimmt würden.
    Davon wissen allerdings die Vereine nix.
    Mein Fazit: Die ZIS ist von Dilettanten besetzt, die ihre Statistiken hochpushen wollen um sich selbst aufzuwerten. Anschließend wird dann die Öffentlichkeit bewußt mit völlig irrealen Horrorszenarien konfrontiert und in die Irre geführt. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass die ZIS die Spielansetzungen von Ihrer Überstundenstatistik abhängig macht. Da finden Spiele erst dann statt, wenn es der Polizei in den Dienstplan passt.

    Nicht falsch verstehen. Ich halte eine ZIS für notwendig um die Gewalt rund um die Spiele einzudämmen. Aber die verzerrte Sicht der dortigen Polizeiführer ist unerträglich dort sollten mal Fachleute ran.
    Auch interessant: Laut dem Jahresbericht der ZIS 2013/2014 wurden mehr Personen durch polizeiliches Pfefferspray verletzt als durch Pyros.
    Ich finde Pyro-Nebel sieht besser aus als Pfefferspray-Nebel, sehe aber natürlich auch die Gefahr bei Pyros in der Hand von hormongesteuerten alkoholisierten Spinnern, die es ohne Frage in den Stadien gibt.
    Uups, ich weiche vom Thema ab.
    Wenn die Vereine tatsächlich in die Entscheidungen einbezogen würden, käme es wohl nicht zu solchen eigenartigen Spielansetzungen.
    Ich kann Farke gut verstehen.
    Nur der RWE.

RevierSport Digital

Im günstigen Abo oder als Einzelheft

Jeden Montag und Donnerstag Fußball ehrlich und echt von der Bundesliga bis zur Bezirksliga. Im günstigen Abo oder als Einzelheft auf ihrem PC, Mac oder mobilem Endgerät.