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Toller Fight in Unterzahl
S04-Fans feiern Team trotz 0:1

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schalke 04
Foto: firo

War das ein Pech! Eine Minute vor dem Ende kassierte Schalke 04 im Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen das 0:1 durch Stefan Kießlings Kopfball.

S04 verlor damit das wichtige Duell um den Anschluss an die internationalen Plätze. Schalke warf kämpferisch alles in die Waagschale, fightete 86 Minuten in Unterzahl und hatte die schwache Werkself fast durchweg im Griff. Auch das Chancenverhältnis schlug deutlich mehr zu Gunsten der Hausherren aus. Umso ärgerlicher, dass die leidenschaftliche Arbeit nach einer Standardsituation zunichte gemacht wurde.

Die böse Vorahnung von Trainer Markus Weinzierl, der sowohl beim erkälteten Mittelfeld-Strategen Nabil Bentaleb als auch beim an den Adduktoren verletzten Abwehrrecken Matija Nastasic im Hinblick auf das Bayer-Duell skeptisch war, bestätigte sich. Nastasic schaffte es gar nicht in den 18er-Kader. Bei Bentaleb reichte es immerhin für die Bank. Da auch Leitwolf Benedikt Höwedes wegen Gelbsperre passen musste, war der Aderlass bei den Königsblauen enorm. Weinzierl schenkte wie angekündigt Talent Thilo Kehrer das Vertrauen auf der rechten Position in der Dreier-Abwehr und ließ Sead Kolasinac den linken Part übernehmen. Naldo sollte das Bollwerk als Organisator zusammenhalten.

Schon nach vier Minuten wurde das Schalker Konzept komplett über den Haufen geworfen. Ein schwacher Pass von Kolasinac löste einen Leverkusener Konter aus. Naldo wollte das drohende Unheil verhindern, brachte den durchgestarteten Chicharito auf seinem Weg Richtung S04-Tor aber zu Fall. Klare Sache für Schiedsrichter Deniz Aytekin: Rote Karte! Markus Weinzierl nahm die Hinausstellung seines Führungsspielers an der Seitenlinie relativ gefasst zur Kenntnis. Auch ihm war klar, dass es beim Regelwerk in solchen Fällen kaum Spielraum gibt. Der Fußballlehrer reagierte und beorderte Mittelfeld-Abräumer Johannes Geis auf den Posten des zentralen Verteidigers. Geis löste diesen ungewohnten Job mit großem Geschick, dirigierte seine Nebenleute und löschte mehrere Brandherde durch umsichtiges Stellungsspiel.

Erstaunlich: Schalke war trotz Unterzahl keine leichte Beute für die Werkself, sondern ein äußerst unangenehmer Gegner. Da Leverkusen teilweise sehr sorglos nach vorne spielte und den Deckungsverband lockerte, gab es mehrere aussichtsreiche Szenen für die dezimierten Gastgeber. In erster Linie tat sich Yevhen Konoplyanka als Störenfried hervor. Bis zur 24. Minute hatte der Ukrainer vier Torabschlüsse. Die erste erwähnenswerte Bayer-Möglichkeit wurde von Hakan Calhanoglu eingeleitet, der den Ball über die Abwehrkette der Schalker streichelte. Stefan Kießling kam gegen Sead Kolasinac zum Torabschluss, zielte aber am langen Eck vorbei (33.). Aufregung gab es kurz vor der Pause auf der anderen Seite, als Abdul Rahman Baba im Strafraum nach einem Zweikampf mit Benjamin Henrichs zu Fall kam. Schiedsrichter Aytekin ließ weiterspielen und wurde anschließend von den Schalke-Fans mit gellenden Pfiffen in die Umkleide verabschiedet.

Auch nach der Pause blieb Schalke am Drücker. Yevhen Konoplyanka narrte Jonathan Tah mit einer Körpertäuschung, verfehlte das Tor aber knapp (59.). Sead Kolasinac versuchte es 120 Sekunden später aus der Distanz – drüber. Mit zunehmender Dauer sah es immer mehr nach einem Teilerfolg für Schalke aus – doch dann kam alles anders. Ein ruhender Ball von Hakan Calhanoglu bahnte sich den Weg an den Fünfmeterraum. Schalkes Deckung war unsortiert, so dass Stefan Kießling unbedrängt einköpfen konnte (89.). Schalkes Spieler wurden trotzdem von den Anhängern gefeiert.

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  • Toad 11.12.2016 20:15 Uhr
    Wenn das Ding vor dem 0:1 ein Freistoß ist, dann kann Herr Tuchel bald 40 Fouls gegen sein Team zählen. Lächerlich. Trotzdem eine starke Partie von S04. So kann man optimistisch in die Rückrunde gehen.
  • SuSler 12.12.2016 05:01 Uhr
    Traurig, traurig, wie Schalke 04 innerhalb einer Woche zweimal durch die sogenannten Unparteiischen um die Früchte seiner Arbeit gebracht wird. Erstens hätte mit ein bisschen Fingerspitzengefühl in der 4. Minute gelb für Naldo absolut ausgereicht, zweitens spielt Kehrer vor dem Freistoß in der 89. Minute den Ball.

    Meiner Meinung nach war es ein Fehler Meyer und Konoplyanka herauszunehmen, denn danach wurde der Ball nicht mehr so zielgerichtet nach vorne getrieben wie zuvor. Stattdessen, hätte man den recht erfolglos spielenden Choupo Mouteng, spätestens in der 70. Minute durch Avdijaj ersetzen sollen, sein Zusammenspiel mit Max Meyer gegen die löchrige Bayer- Verteidigung hätte ich gerne mal gesehen.

    Die Leistung der Schalke war aber alles in allem völlig OK. Kopf hoch und weiter.

    Glückauf (P.S.: Torschusstraining nicht vergessen.)

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