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Vier Abbrüche in Essen
Massiver Polizeieinsatz bei Al Arz - Frintrop

(11) Kommentare
Polizeieinsatz, Wuppertaler SV, VfB Homberg, Saison 2014/15, Polizeieinsatz, Wuppertaler SV, VfB Homberg, Saison 2014/15

Die Welle der Gewalt im Essener Amateurfußball nimmt nicht ab. Sogar ein Mädchen-Spiel wurde nun abgebrochen. Drei weitere Partien endeten am Wochenende vorzeitig wegen Gewalt.

Der Amateurfußball in Essen wurde am Wochenende gleich von mehreren Spielabbrüchen überschattet. Beteiligt waren diesmal sogar zwei Damenmannschaften. Eine Premiere. Offizielle des Essener Sportbundes (Espo) und des Fußballkreises zeigten sich fassungslos. "Unsere Maßnahmen haben offenbar nichts gebracht. Das ist schon frustrierend", kommentierte Vorsitzender Thorsten Flügel die Vorkommnisse. Unrühmliche Rollen spielten auch Zuschauer.

Durch die Androhungen körperlicher Gewalt hat sich die Mannschaft nicht mehr sicher gefühlt

Stellungnahme des SC Frintrop

Das Spiel zwischen den B-Juniorinnen von Rot-Weiss Essen und dem FC Kray an der Stankeitstraße in Vogelheim endete am Sonntag bereits nach 45 Minuten. Die Unparteiische soll während der Partie von Zuschauern verbal angegangen worden sein. Auslöser war offenbar ein Elfmeterpfiff in der 24. Minute gegen RWE, begleitet von einer gelben Karte gegen eine Spielerin der Gastgeber. Anhänger des Gästeteams aus Kray forderten vehement die rote Karte. Die Stimmung blieb aufgeheizt. Nach der Pause pfiff die Unparteiische das Spiel nicht wieder an.

Die Partie zwischen Al Arz Libanon II und SC Frintrop II auf der Sportanlage an der Bäumingshausstraße in Altenessen wurde ebenfalls vorzeitig beendet. Die Polizei, die mit mehreren Streifenwagen und einem Hundeführer zum Ort des Geschehens geeilt war, nahm eine Anzeige wegen Körperverletzung auf. Die Lage hatte sich da bereits wieder beruhigt, so eine Polizeisprecherin.

Was genau vorgefallen war, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen. Der SC Frintrop berichtet in einer offiziellen Stellungnahme von einem Kopfstoß und einem Tritt gegen das Knie eines seiner Spieler. Nemr Fakhro, Vorsitzender von Al Arz Libanon, sagt, ein Spieler seiner Mannschaft habe eine "Backpfeife kassiert".

Unbestritten ist: Die Frintroper verließen vorzeitig den Platz, damit sich die Gemüter wieder beruhigen. So stellt es der Verein in seiner Erklärung klar: Die Mannschaft hätte das Spiel fortgesetzt. "Die Drohungen, die sich dann allerdings im Bereich unserer Kabine ereigneten, haben uns dazu veranlasst, nicht wieder auf den Platz zurückzukehren und die Polizei zu alarmieren." Das Team habe sich "durch die Androhungen körperlicher Gewalt nicht mehr sicher gefühlt". Laut Trainer Frank-Michael Schumacher ging die Aggression gegen seine Mannschaft von einem Zuschauer aus.

Bei der Kreisliga-Partei SC Türkiyemspor II gegen Frohnhausen III sollen Zuschauer und Spieler ausfallend geworden sein. Der Schiedsrichter brach das Spiel beim Stand von 1:2 ab, weil er sich bedroht gefühlt habe, berichtet das Online-Portal "Fußballszene Essen". Zwei SC-Spielern hatte der Referee zuvor Rot gezeigt.

Espo-Chef Rohrberg kündigt harte Strafen an

Aus welchen Gründen der Schiedsrichter die C-Jugend-Partie zwischen ESC Preussen Essen und VfB Frohnhausen vor Ablauf der 90 Minuten beendete, ist bislang nicht bekannt. Kreisvorsitzender Thorsten Flügel wartet auch in diesem Fall auf den schriftlichen Bericht des Unparteiischen.

Alle vier Spielabbrüche dürften vor dem Schiedsgericht verhandelt werden. Sie reihen sich damit ein in eine Serie von unrühmlichen Vorfällen in den vergangenen Wochen. Dass es so nicht weitergehen kann, ist den Offiziellen auf Seiten des Espo bewusst. „Wir wollen und müssen härter vorgehen“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg. Die Vertretung der Essener Sportvereine hat sich erst dieser Tage auf eine härtere Gangart verständigt, die der Hauptausschuss in seiner Sitzung am 24. Januar absegnen soll. Der Espo will die Mitgliedschaft von Vereinen, die wegen Gewalt auffällig werden, bis Saisonende ruhen lassen. Im Wiederholungsfall soll ihnen die Mitgliedschaft entzogen werden. Das hätte Folgen: Für die Nutzung städtischer Sportanlagen müssten sie höhere Gebühren zahlen – 260 Euro statt 80 Euro. Von Zuschüssen blieben die Clubs ausgenommen. "Wieder aufgenommen werden sie erst, wenn sie nachweisen können, dass sie an Anti-Aggressionsmaßnahmen teilgenommen haben", gibt Rohrberg die Richtung vor.

Ob diese Art Sanktionen greifen werden – Rohrberg ist skeptisch und fühlt sich durch die Vorfälle vom Wochenende bestätigt. Bislang zeigten Strafen nicht die erhoffte Wirkung.

Lesen Sie auf Seite 2: Die Stellungnahme des SC Frintrop im Wortlaut

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KOMMENTARE

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  • wuppermichel 12.12.2016 19:54 Uhr
    Es ist wie im Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Jeder weiß, woran es liegt, aber niemand darf es sagen. Das zeigen die ersten drei Absätze der Stellungnahme mal wieder umso mehr.
  • Lackschuh 12.12.2016 20:57 Uhr
    Es gibt viel Blödsinn und die Kreise oder Funktionäre sorgen für den Rest! Inkompetenz und Geltungsbedürftichkeit runden dieses Geschäft der bückenden Parteisoldaten ab und so Herren wie Amarell oder Krug grüßen vom Popo her!

    Nicht löschen wegen Echtheit!!
  • Carlos Valderrama 12.12.2016 21:47 Uhr
    "(...) Wir werden uns zu keiner Zeit an Diskussionen über Religion und ethnischer Herkunft beteiligen. Auch lehnen wir eine Kollektivierung entschieden ab."

    Auch wenn jeder weiss, dass manche Probleme sehr wohl eine "kulturelle" Dimension haben, reden "darf" man darüber nicht.
    Also Hauptsache, man lügt sich einen in die Tasche! Dann wird sicher alles wieder gut!
  • Düssel-Eddy 12.12.2016 22:10 Uhr
    Es hört sich vielleicht für einige Leute dämlich an, warum nimmt man als "Spielbeobachter" bei bestimmten Spielen nicht einen Iman dazu.
    Dann ist der meistens fehlende Respekt gegen Schiris und Assistenten vielleicht doch vorhanden wenn er zusieht.
    Wenn es fussballbegeisterte Imane geben sollte, sollten sie sich melden, so als Pilotprojekt.
  • Hafenstr.97a 13.12.2016 07:33 Uhr
    Die Strafen müssen höher sein. Nicht wie beim letzten Mal in Essen 100€ ! Da lachen doch alle drüber. Vielleicht auch mal diese Spezialisten 1 oder 2 Tage in Gewahrsam nehmen. Mal sehen wie die dann dem Chef erklären warum sie nicht zur Arbeit kommen können!
  • olli.1907 13.12.2016 08:13 Uhr
    Alle auffällig gewordenen Spieler und Vereine sperren. Mindestenst 2 Jahre. Und bei Körperverletzung Knast. Aber da treffen viele ja noch ihre Brüder und fühlen sich wohl..
  • Lackschuh 13.12.2016 09:02 Uhr
    Ein über Jahre fairer Sportskamerad war als Zuschauer bei Türkijemspor II zugegen und hat seine Eindrücke am Sonntagabend bei Essener-Fussballszene sachlich aufgezeigt! Einige Resonanzen ihm gegenüber haben mich mehr als verärgert und mir deutlich gezeigt, dass es mit diesen Teams nie funktionieren wird! Leider geben die Spruchkammern ein Bild der völligen Kapitulation ab, was man mit jedem Satz zwischen den Zeilen lesen kann. Seit langer Zeit werden hier die lächerlichen Sanktionen kritisiert und was machen die Funktionäre - gar nichts! Schmeißt doch das weisse Tuch auch noch!! Die 100 Euro grüßen gemäß Hafenstraße 97a deutlich. Als Fussballfan bin ich total sauer und als Mensch überraschen mich die Geschehnisse sowie die Schutzbehauptungen völliger Uneinsicht absolut nicht - kennt man halt zu gut.
  • schutzschwalbe 13.12.2016 10:57 Uhr
    Schon Mist, wenn die beteiligten Spieler sich partout nicht an kollektiver Verurteilung beteiligen wollen - dann muß man denen natürlich irgendeinen dämlichen grund unterstellen.
    Aber dann spart euch doch bitte auch dieses man-darf-nicht- drüber-reden-Gequatsche. Wenn ihr euch selbst einschränkt, solltet ihr nicht andere dafür verantwortlich machen !
    Wer war eigentlich für den Abbruch des B-Juniorinnen-Spiels und des C-Jugend-Spiels verantwortlich - der darf man das auch wieder nicht sagen ?
  • Baby 14.12.2016 08:13 Uhr
    Früher war es auch ruppig und mal derbe. Aber bei den letzten Jahren denke ich mir immer öfter: wie gut dass meine aktive Zeit hinter mir liegt. Hier helfen nur härteste Vereinsstrafen, damit die Klubs sich selbst übelegen wen sie als Spieler und Zuschauer haben wollen.
  • littek 14.12.2016 08:22 Uhr
    Zitatgeschrieben von schutzschwalbe

    Schon Mist, wenn die beteiligten Spieler sich partout nicht an kollektiver Verurteilung beteiligen wollen - dann muß man denen natürlich irgendeinen dämlichen grund unterstellen.
    Aber dann spart euch doch bitte auch dieses man-darf-nicht- drüber-reden-Gequatsche. Wenn ihr euch selbst einschränkt, solltet ihr nicht andere dafür verantwortlich machen !
    Wer war eigentlich für den Abbruch des B-Juniorinnen-Spiels und des C-Jugend-Spiels verantwortlich - der darf man das auch wieder nicht sagen ?


    Wer war denn verantwortlich? Bitte um Aufklärung.
  • freakyrwe 14.12.2016 14:19 Uhr
    Gut das sich die Stankeitstraße nicht in Vogelheim, sondern in Altenessen befindet. Aber Hauptsache der Herr Herms bekommt nen eigenen Artikel über sich. Der mit Abstand schlechteste Mann bei Revier Sport.

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