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FC Kray
RWE-Schreck droht die Landesliga-Durchreiche

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Foto: Micha Korb

Das Jahr 2016 dürfte sich der FC Kray definitiv anders vorgestellt haben.

Elf Punkte hat der Verein von der Buderusstraße in der Hinrunde der Oberliga Niederrhein sammeln können, nur zweimal gingen die Essener dabei als Sieger vom Platz. Im Niederrheinpokal mussten sich die Krayer sogar dem Landesligisten VfL Repelen nach Elfmeterschießen geschlagen geben. Die Trainerposse machte das Chaos perfekt: Interimscoach Christian Mengert ist bereits der dritte Verantwortliche an der Seitenlinie des einstigen Rot-Weiss-Essen-Schrecks.

Rückblick: 27. Februar 2015. Nach einem furiosen 4:2-Hinspielerfolg gegen den großen Stadtrivalen RWE konnten die Krayer auch das Rückspiel im Stadion Essen mit 1:0 für sich entscheiden. Ömer Akman hatte in der 58. Minute der Partie mit einem Traumtor für den Sieg des Underdogs gesorgt. „Krayer Wahnsinn 2.0“ lautete damals unsere Schlagzeile. Die Saison selbst schloss die Mannschaft des damaligen Trainers Michael Lorenz auf einem 14. Tabellenplatz ab und schaffte somit sensationell den Klassenerhalt. Es ist zweifellos der Höhepunkt der knapp 30-jährigen Vereinsgeschichte seit der Fusion der DJK und dem VfL Kray anno 1987.

Anderthalb Jahre später sieht es düster aus. Aus dem erhofften Wiederaufstieg ist die geringe Hoffnung auf den Nicht-Abstieg geworden.

Immer wieder Fehlgriffe in der Trainerfrage
Die Verpflichtung des jungen Micha Skorzenski als Lorenz-Nachfolger erwies sich als Fehlgriff. Unter Stefan Blank begann sich die Abwärtsspirale dann noch schneller zu drehen. In seiner Amtszeit konnte der FC Kray nur vier Siege in 29 Pflichtspielen einfahren, drei davon im Pokal gegen unterklassige Gegner. Nachdem der Ex-Profi noch im Sommer verkündete, wieder „geilen Fußball“ spielen zu wollen, wurde er nach einem Punkt aus den ersten drei Saisonspielen entlassen. Dabei hatte Blank erst im April seinen Vertrag an der Buderusstraße verlängert. Daraufhin wurde Muhammet Isiktas von der U19 hochgezogen, dieser arbeitete fortan in Doppelfunktion als Coach der Oberliga-Truppe und der A-Junioren. Ein Umstand, der den Verantwortlichen nicht passte. So wurde der 43-Jährige vor die Wahl gestellt und Isiktas kehrte freiwillig in die Jugendarbeit zurück. Kapitän Christian Mengert übernahm die Rolle als Übergangsspielertrainer, holte aus den letzten drei Spielen des Kalenderjahres keinen einzigen Punkt mehr. So überwintern die Krayer nun auf dem vorletzten Tabellenplatz, neun Punkte hinter dem Cronenberger SC. Nur der sieglose SV Hö.-Nie. ist schlechter. Negativer Höhepunkt: Das irre 4:5 am letzten Wochenende im Kellerduell gegen Meerbusch.

„Wir wollen zeitnah eine Lösung präsentieren und spätestens Anfang Januar Klarheit haben.“

Günther Oberholz zur Trainerfrage

Die Verantwortlichen des FC Kray bemühen sich derweil um Ruhe. Erst nach den Weihnachtstagen wolle man sich zusammensetzen, um den rasanten Abstieg und die Gründe dafür zu analysieren. Mit dem drittligaerfahrenen Kevin Steuke (Westfalia Herne) sowie den beiden Bosniern Edin Husic und Emir Alic (beide zum FSV Duisburg) haben die ersten Leistungsträger bereits die Flucht ergriffen. Nach Informationen dieser Zeitung werden noch zahlreiche Akteure folgen. Mit Jan Apolinarski (Westfalia Rhynern) konnten die Essener immerhin bereits einen Neuen präsentieren. Präsident Günther Oberholz betont jedoch die Gelassenheit im Verein: „Es ist Winterpause, daher haben wir erst mal keinen Druck. Wir werden alles ganz in Ruhe analysieren. Einen Schnellschuss wird es nicht geben.“

Das gelte auch für die Trainerfrage. Bis zum Start der Rückrundenvorbereitung Mitte Januar soll der bereits vierte Übungsleiter die Arbeit an der Buderusstraße aufnehmen. Nach RS-Infos handelt es sich dabei um einen alten Weggefährten des im Herbst zurückgeholten sportlichen Leiters Christoph Klöpper, der nicht erst seit seinem Abgang 2014 bei den Fans kritisch gesehen wird. Oberholz: „Wir wollen zeitnah eine Lösung präsentieren und spätestens Anfang Januar Klarheit haben.“

Klar ist aber auch, dass der Weg des Neuanfangs gerade in der Winterpause alles andere als einfach wird. Der Markt ist nicht wirklich zugänglich, Verstärkungen für den Abstiegskampf nur sehr schwer zu bekommen. Einzig in besseren Klubs aussortierte Spieler ohne Wettkampfpraxis werden zu bekommen sein. Ob damit letztendlich die Bürde der neun Punkte Rückstand überwunden werden kann, ist mehr als fraglich. Oberholz gibt sich jedoch kämpferisch: „Weglaufen kann jeder. Wir wollen uns an die eigene Nase packen und nach dem Motto handeln, wie wir beim FC Kray immer gehandelt haben: Wir werden die Ärmel hochkrempeln und anpacken.“

Etwas anderes bleibt den Verantwortlichen auch gar nicht übrig. Die Fehler der handelnden Personen, zu denen auch Ex-Manager Fabian Decker gehört, sind nach einer solch desaströsen Hinrunde schließlich unübersehbar. Hoffnung macht Oberholz jedoch gerade der Name, den sich der FC Kray durch die Zeit in der Regionalliga aufgebaut hat: „Die Resonanz, die wir erhalten, ist wirklich gut und wir erhalten von jeder Seite überall Aufmunterung. Das zeigt, dass wir in den letzten Jahren Vieles richtig gemacht haben.“

Dort muss der FC Kray nun anknüpfen. Denn wenn er in den kommenden Wochen nicht alles richtg macht, heißt es: Ex-RWE-Schreck in die Landesliga durchgereicht.

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Sturm

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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  • Ralf blau und rot 21.12.2016 21:03 Uhr
    Wenns nach mir ginge würde Kray mit seinem As Oberholz in der Versenkung komplett verschwinden
  • bringer 21.12.2016 21:26 Uhr
    @Ralf blau und rot: Keine Sorge, wir sind alle froh, dass es nicht nach dir geht, denn ansonsten wäre dieses Land ein Hort der Legastheniker.
  • jochen.vonessen 22.12.2016 11:13 Uhr
    Endlich ist der FCK wieder auf dem Weg dorthin, wohin er sportlich maximal gehört. Bezeichnend für die chaotischen Verhältnisse der letzten Monate ist, dass der "Großkotz" Oberholz auf Tauchstation gegangen ist. In Regionalligazeiten hatte er den FCK ja als zweite Kraft im Essener Fußball ausgerufen und sich sehr gerne in der Presse feiern lassen. Auf dem Weg zurück in die unteren Amateurbereiche ist jetzt nichts mehr von ihm zu vernehmen. Ich und die Mehrzahl der Essener Fußballgemeinde freuen uns, dass der nachweislich unsympathischste Essener Fußbalverein zurechtgestutzt wird.
  • BallaBalla 22.12.2016 13:01 Uhr
    der "OBI" kümmert sich zur Zeit wahrscheinlich zuviel um die Kritik an der Bundesregierung....
  • Lackschuh 22.12.2016 14:24 Uhr
    Guter Bericht von Herrn Loyda!

    Herr Oberholz wird hier zu unrecht, unsachlich und unfair attackiert, woran er aber selbst nicht ganz schuldlos ist - machen aber die Worte gegen ihn nicht besser! Der FC Kray hat für seinen schlechten Ruf jedenfalls sehr, sehr viel getan und beim Nachbarn in Schonnebeck darf man mit Freude und hoher Anerkennung das Gegenteil beobachten.

    Mit Herrn Klöpper hat der FC Kray bereits die nöchste Baustelle im Hause und damit muss man kein Mitleid haben. Bin mal gespannt, welche internen Reaktionen kommen wewerden, wenn er als Trainer offiziell da ist. Das kann und wird nicht ohne Gegenstimmen bleiben - wird den Club spalten & ist dennoch ganz allein eine Entscheidung der Verantwortlichen und nicht des Umfeldes.

    Jedenfalls bietet Kray Unterhaltung ... immer großes Kino in der Hütte!
  • Insider1 23.12.2016 13:30 Uhr
    Das Desaster begann doch schon in der Regionalliga... statt sinnvoll den Gesamtverein neu auszurichten wurde die Alleinherrschaft nie unterbrochen. Kray fiel immer wieder negativ auf... Nicht umsonst sind viele handelnde Personen gerade im Übergang 2013/2014 von Bord gegangen (Pointinger, Finkenstein, Schwarzenberger, div. Trainer und weitere danach... das nimmt ja kein Ende). Kray hatte definitiv das Potenzial. Aber wenn man das Niveau von einem Landesligisten nach wie vor nach Außen projiziert, dann ist der Niedergang klar gewesen. Proletenhaft wurde gegen die Welt und Schiedsrichter gewettert. Die Fans taten ihr übriges. Da handelt man in Schonnebeck deutlich ruhiger und mit bedacht. Der FCK ist ein warnendes Beispiel, wenn man denkt mit den gleichen amateurhaften Spielchen (Alleinherrschaft) voran zu kommen. Gute Leute gab es genug im Verein, die haben nur alle das Handtuch geworfen, da man zwar Hilfe wollte, aber sagen lassen oder verbessern wollte man doch nichts. Schade eigentlich.

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