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Liga-Konkurrent kommentiert Gütersloher Insolvenz

(5) Kommentare
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Foto: Michael Ketzer

Nach dem Insolvenzantrag steht der FC Gütersloh als erster Absteiger aus der Oberliga Westfalen fest, alle gespielten Begegnungen fallen aus der Wertung.

Ein Kommentar des FC Eintracht Rheine zur aktuellen Entwicklung in Gütersloh.

Der FC Gütersloh hat am Montag beim zuständigen Amtsgericht in Bielefeld einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Den verantwortlichen und ehrenamtlich tätigen Personen wünschen wir an dieser alles Gute und hoffen, dass der FC Gütersloh sich zukünftig wieder neu aufstellen kann.

Der FC Gütersloh ist leider nicht der erste Oberligist, der diesen bitteren Schritt in der jüngeren Vergangenheit gehen muss: 2015 meldete der VfB Hüls die Zahlungsunfähigkeit an und zog sich aus der Oberliga Westfalen zurück. Mitte des letzten Jahres ging der TuS Lingen in der Oberliga Niedersachsen den gleichen Weg. Es ist zu befürchten, dass zukünftig weitere Vereine auf der Strecke bleiben und unter der finanziellen Last eines ambitionierten Amateurvereins kollabieren.

Während im internationalen Profifußball hohe Millionenbeträge für durchschnittliche Fußballer (Julian Draxlers Transfer zu Paris als aktueller Gipfel des Wahnsinns) gezahlt werden, TV-Gelder in schwindelerregende Höhen steigen, Millionen von Zuschauern in die Multi-Funktionsarenen pilgern, bleibt der Amateursport brutal auf der Strecke. Der Zuschauerrückgang in der gesamten Oberliga ist erschreckend, im Schnitt kommen gerade mal 271 Zuschauer zu einer Oberliga-Begegnung.

Dazu tragen auch die Anstoßzeiten in der ersten Bundesliga bei, in der kommenden Spielzeit gibt es neben dem 17:30, 15:30 nun auch ein 13:30 Uhr Spiel am Sonntag – Es gab mal Zeiten, da gehörte der Sonntag dem Amateursport. Hinzu kommen Verbandsabgaben und Auflagen, die viele Vereine kaum noch schultern können, denn auch ehrenamtliches Personal (nicht nur in der Vorstandstätigkeit) zu finden, gestaltet sich zunehmend schwierig.

Wenn sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, dann werden wir uns wohl oder übel an solche Meldungen wie aus Gütersloh gewöhnen müssen. Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er das gut findet oder nicht.

Wir beobachten diese Entwicklung zumindest mit größter Besorgnis.

(5) Kommentare

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

KOMMENTARE

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  • Lackschuh 04.01.2017 09:30 Uhr
    Klare und richtige Worte!!

    271 ist der Schnitt und dieser wird ja nur von wenigen Clubs auf diesem Level gehalten - ein Großteil hat noch weniger!

    Die Basis wird vernachlässigt und somit verliert der Gedanke von Herrn Egidius Braun immer mehr an Wert. Der Fussball krankelt allerdings auch noch auf anderen Ebenen und verkommt immer mehr zu einer Sportart mit schwachem Niveau und zwar in der Leistung sowie im Miteinander. Selbstredend steigt dieses Defizit in Richtung unterer Klassen enorm.
  • F.C.Knüppeldick 04.01.2017 10:57 Uhr
    Trifft voll auf den Kopf der Kommentar !

    Auch bei Draxler-das war schon eher unterer Durchschnitt in Wolfsburg.Und das er nach Paris wechselt, kann auch nur an "noch mehr Kohle" liegen.Französische Liga ist ja so interessant-interessanter als die spanische-oder englische...Wenn man ein Angebot von Liverpool hat, bei Jürgen Klopp zu spielen,da braucht man wohl nicht zweimal zu überlegen-meine Meinung !

    Und Sky ist gut,macht aber auch viel kaputt.Die meisten Fans überlegen doch schon gar nicht Sonntag zum Platz zu gehen,wenn das Wetter ungemütlich ist,da wird dann Sky geschaut.Die Zeiten vor 20 Jahren, wo selbst bei einem Topspiel in der Bezirksliga Zusatztribünen aufgebaut wurden,ist längst vorbei.

    Und Ohne Kohle und Sponsoren geht in der Oberliga gar nix-wie soll man die Spieler mit 271 Zuschauern im Schnitt bezahlen ? Man könnte die Spielergehlter runterschrauben,dann gehen die Spieler zu einem Club der das bezahlt,was der Spieler will,der Club steigt ab...da dreht sich die Katze im Kreis.

    P.S.Und 50 plus 1 wird eh in der nächsten Zeit kippen.Vielleicht kommt ein Investor ja darauf,einen Oberligaclub in die Bundesliga zu hieven,sowie es Red Bull gemacht hat.
  • DK 04.01.2017 11:16 Uhr
    Komplett nachvollziehbar dieser Kommentar.
    Schaut euch den SC Hassel 1919 an, sein Zuschauerschnitt (H) liegt bei 199 Zuschauer. Ohne persönliche Unterstützung und Geschick gebe es die Oberliga nicht in Hassel. Sponsoren / Fehlanzeige. Wie es in Hassel ohne Piotrowski in Zukunft weitergeht ist ein großes ?
    Schalke und auch Dortmund als sportliche Nachbarn (mit ihren Spieltagen und Anstoßzeiten) erledigen ebenfalls systematisch den Amateurfußball.
  • Klare Kante 04.01.2017 12:36 Uhr
    Danke an Eintracht Rheine.

    Es gehört Mut dazu, dass System anzuklagen.

    Man muss die Schuldigen aber auch deutlich benennen:

    FC Schalke 04
    Borussia Dortmund
    1. FC Köln
    Bayern München
    und alle weiteren Profivereine, die systematisch den Amateurfußball zerstören.

    Es ist die Schuld eines jeden Konsumenten dieser Vereine, die statt in Lippstadt, Rheine oder Hassel Fußball zu schauen lieber auf die Lügen und die Werbung der Bundesligakonzene reinfallen.

    Das ist übrigens, was der gehasste Ultra als modernen Fußball für bekämpfenswert anprangert und dann in einem Akt echter Schizophrenie trotzdem ins Stadion rennt und einen Kampf gegen Windmühlen führt.

    Millionen Lemminge glauben lieber an "Echte Liebe" und ähnlichen Unsinn, an Werbung durch Agenturen erstellt.


    Der Fußball in Deutschland stirbt.
  • Neutraler Beobachter 04.01.2017 16:48 Uhr
    Spontane Zustimmung

    Endlich ein Verein, der den Mut hat sich auch mal gegen das System zu stellen.
    Ich erspare mir hier die vielen postiven Kommentare zu wiederholen, möchte nur ein weiteres Argument anführen, Zugehörigkeit zu Klassen betimmt in der letzten Zeit mehr und mehr das Budget, nicht der sportliche Erfolg.
    Traurig für den Amateurfussball.

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