Ein Fan der kamerunischen Nationalmannschaft ließ seinen Frust auf dem Instagram-Profil von Schalkes Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting ab. „Choupo“ hatte aus persönlichen Gründen auf die Teilnahme mit Kamerun am Afrika-Cup verzichtet und sich die Entscheidung selbst „sehr schwer gemacht“. Der Afrika-Cup besitzt auch für ihn einen Riesen-Stellenwert. Anstatt um internationale Ehren zu spielen, bereitet sich der Offensivmann mit Schalke 04 an der Costa Blanca auf die Restrunde in der Fußball-Bundesliga vor.
Hier bei den Königsblauen wird Choupo-Moting mehr denn je gebraucht. Der 27-Jährige ist der letzte fitte Profi aus der Riege der erfahrenen Angreifer. Franco Di Santo, dessen Bauchmuskel-Schmerzen immer mehr zum Rätsel werden, und Klaas-Jan Huntelaar (Bänderriss) sind unter spanischer Sonne gar nicht dabei. In beiden Fällen ist der Rückkehr-Zeitpunkt offen. Ein Neuzugang ist bisher nicht in Sicht. „Abwarten“, sagt Sportvorstand Christian Heidel, der nicht komplett ausschließt, dass sich doch noch etwas tut. Täglich prasseln rund 20 Namen von angeblich wechselwilligen Profis bei ihm ein. Die Tatsache, dass Schalke seine Personalsorgen mit ins neue Jahr transportiert hat, sorgt in der Beraterbranche für zusätzliche Betriebsamkeit. Heidel lässt sich davon wenig beeindrucken.
Auch Eric Maxim Choupo-Moting ist gelassen. Der Vertrag des 27-Jährigen endet im Juni 2017. Hektik? Fehlanzeige. „Ich versuche, entspannt zu bleiben. Ich bin in keiner Situation, in der ich mir Sorgen machen müsste“, sagt der Techniker. Choupo-Moting hat in seiner Karriere noch nie einen auslaufenden Kontrakt verlängert, sondern ist immer weitergezogen. Aus Mainz, wo er mit Christian Heidel und Schalkes neuem Direktor Sport Axel Schuster bereits zusammengearbeitet hat, ging er weg, um sich weiter zu entwickeln: „Ich wollte den nächsten Schritt machen und Champions League spielen. Schalke ist eine gute Adresse. Was als nächstes passiert, weiß ich nicht.“
Das drohende Szenario, als Tabellenelfter in der zweiten Halbserie nicht mehr unter die Top-Sechs zu gelangen und damit den lukrativen europäischen Wettbewerb zu verpassen, wäre für den Brecher kein Ausschluss-Kriterium. „Ich möchte schon sehr gerne international spielen, aber wenn wir es nicht in diese Ränge schaffen sollten, heißt das nicht, dass Schalke für mich uninteressant ist“, stellt „Choupo“ fest. Er schiebt nach: „International ist besser, aber kein Muss.“ Der Musik-Fan ist bei der Wahl seines künftigen Arbeitsplatzes durchaus flexibel. Schalke besitzt für ihn nach wie vor seinen Reiz. Etwas komplett anderes kennenzulernen, kitzelt den gebürtigen Hamburger aber ebenfalls. „Ich bin ein offener Typ, mag sehr gerne Sprachen und mag es auch, etwas Neues zu erfahren. Generell sage ich nicht: Ich gehe auf keinen Fall nach England, Spanien oder Italien.“
Aktuell gilt seine Konzentration aber weiter den Königsblauen. „Wir müssen einiges wiedergutmachen“, findet der Offensivmann, „die letzten Spiele vor der Winterpause waren für uns unglücklich.“ Vor allem die Niederlagen gegen Leverkusen (0:1) und Hamburg (1:2) sorgten für Frust. Hinzu kam das 1:2 in Leipzig und das Remis gegen Freiburg (1:1). Dadurch wurde Schalke nach einer guten Phase wieder zurückgeschleudert. „Wir haben nicht vollkommen desolat gespielt“, findet „Choupo“, „uns haben einfach die konstant guten Ergebnisse gefehlt. Das versuchen wir zu verbessern.“
Dass es dabei auch auf ihn selbst ankommt, lässt sich im Training ablesen. Bei der Vormittags-Einheit am Sonntag in Benidorm gab Trainer Markus Weinzierl die Anweisung: „Alle Bälle auf Choupo!“ Der 27-Jährige ist Anspielstation und Sturm-Hoffnungsträger zugleich. Auch darauf reagiert „Choupo“ so wie auf seine Vertrags-Situation: Ganz gelassen.




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