Nein, es lag an der Aura eines Mannes, der den Traum vom großen Sport wie kaum ein anderer verkörpert. Schalkes Ex-Manager Rudi Assauer paffte schon vor dem Anpfiff an der Seite von WSV-Präsident Friedhelm Runge seine Zigarre, verfolgte die 90 Minuten höchst interessiert gemeinsam mit dem obersten Funktionär der Bergischen. "Es war ein Freundschafts-Besuch, wir schauen uns gelegentlich gemeinsam Spiele an", betonte Runge zunächst.
Sein prominenter Gast bekam ein höchst einseitiges, aus Sicht der Gastgeber aber auch sehr erfolgreiches Match zu sehen. Mit 7:2 (3:0) fegten die Bergischen die Wolfsburger Zweitvertretung vom Platz. Und das hochverdient, wie Trainer Wolfgang Jerat nach den Treffern von Tobias Damm (29.), Sven Lintjens (38.), Mahir Saglik (44./58.) und Hüzeyfe Dogan (72./85.) sowie Tim Jerat (87.) befand: "Wir haben einen großen Aufwand gefahren, um von Anfang an für klare Verhältnisse zu sorgen. Der deutliche Sieg ist ein schönes Beiwerk. Viel wichtiger ist, dass wir mit einer klaren Marschrichtung Erfolg haben."
Sein Gegenüber Willi Kronhardt war weniger euphorisch, bemerkte: "Der WSV hat gezeigt, wie man mit minimalem Aufwand hoch gewinnen kann. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht und uns durch individuelle Fehler auf die Verlierstraße gebracht. Die Regionalliga ist vollgepumpt mit Qualität, da darf man sich so etwas nicht allzu oft erlauben." Jerat vernahm es mit einem Lächeln, schließlich hat sein Team den 3.585 Fans das angekündigte "Spektakel" geboten.
Und Assauer? "Er darf gerne wiederkommen", grinste Runge. Sein Zusatz: "Wenn wir weiter so überzeugen, hat er vielleicht auch Lust, uns etwas beratend zur Seite zu stehen. Er könnte mit seiner großen Erfahrung zum Beispiel darauf hinweisen, wo etwas hakt." Das dürfte besonders für den Stadion-Ausbau gelten – schließlich kann Assauer mit der "Arena Auf Schalke" schon etwas ganz großes vorzeigen. Den Wuppertalern würden vorläufig freilich schon Hintertor-Tribünen genügen…
