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Für Pyrotechnik gibt es keine Rechtfertigung

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Foto: dpa

Vor dem Bundesligaspiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach wurde ein Kameramann durch Pyrotechnik verletzt. Ein Kommentar.

Wer Großveranstaltungen besucht, seien es Konzerte, seien es Fußballspiele, muss seit einigen Jahren eine Prozedur hinnehmen, die lästig bis entwürdigend ist und einen kurzfristigen Entzug der Bürgerrechte darstellt. Ohne Taschenkontrolle und Leibesvisitation kommt heute niemand mehr irgendwo rein.

Die ernüchternde Erkenntnis: Es hilft nichts. Immer wieder zündeln beispielsweise sogenannte Fans mit Pyrotechnik, werfen Feuerwerkskörper auf das Spielfeld. Im besten Fall verzögern sie das Spiel, gehen Zuschauern zuhause und im Stadion auf die Nerven. Im schlimmsten Fall jedoch verletzen sie Unbeteiligte. So geschehen an diesem Samstag beim Spiel von Bayer Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach. Einer der Knallkörper traf und verletzte einen Kameramann.

Grund für die „Aktion“ war ersten Erkenntnissen zufolge ein Protest gegen ein Choreo-Verbot seitens des Vereins.

Eine Rechtfertigung ist das nicht. Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen. Diejenigen, die mit Feuerwerkskörpern oder anderen Gegenständen werfen, sind entweder dumm oder bösartig, oder vermutlich sogar beides. Es gibt keine Rechtfertigung, wegen des eigenen Unbehagens, eines vermeintlichen oder tatsächlich erlittenen Unrechts, die Verletzung eines anderen Menschen in Kauf zu nehmen.

Vereine müssen stärker in Verantwortung genommen werden

Was bleibt zu tun? Noch genauere Kontrollen? Komplette elektronische Überwachung? Auch das kann bei aller Empörung niemand wirklich wollen. Es wird ohnehin von allen möglichen Seiten ständig an den bürgerlichen Freiheiten gesägt. Bei noch genaueren Durchsuchungen nähert sich der Stadion- dem Gefängnisbesuch an. Der Vergleich macht deutlich, dass die Bengalo-Thematik eine gesellschaftliche Bedeutung über das Stadionrund hinaus besitzt.

Deshalb müssen die Vereine stärker als bisher in Verantwortung genommen werden, damit sie auf dem Boden bestehender Gesetze Lösungen finden, damit diese Exzesse gar nicht erst passieren. Man ahnt ja, dass die Motivation nicht besonders groß ist, weil ein intensiver und konsequenter Dialog mit uneinsichtigen Fans trotz aller bestehenden Strafen sich nicht positiv im Geschäftsergebnis bemerkbar macht.

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KOMMENTARE

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  • UNVEU 28.01.2017 20:41 Uhr
    Als erstes würde ich als Sportzeitung schon mal keine Bilder mehr davon zeigen. Alleine das bestätigt diese Idioten schon wieder zum weiter machen, weil die es geil finden das es überall gezeigt wird. Aber die Bilder werden ja gezeigt damit die Zeitung noch Umsatz macht. Eure Doppelmoral ist ätzend.
  • RWE-ole 28.01.2017 21:51 Uhr
    Und wieder mal ein typischer unsachlicher Kommentar, bei dem alles in einen Topf geworfen wird.

    Vorab, für das werfen von Knallkörpern gibt es keine Entschuldigung und gehört bestraft. Wünsche dem Kameramann gute Besserung.

    Knallkörper sind aber keine Pyrotechnik im eigentlichen Sinne, da es bei Pyro um eine langsam ablaufende chemische Reaktion geht. Selbst Streichhölzer sind Pyrotechnik und diese hat noch nie jemand verbieten wollen.

    Wie gesagt, das Verletzen von Menschen geht gar nicht, aber diese ständige Unsachlichkeit und Vermengung in den Medien finde ich zum koxxen.
  • lapofgods 28.01.2017 23:12 Uhr
    Ja, aber ... wenn er nicht nicht von den Pyros verletzt worden wäre, hatte er sich bestimmt gedacht: Ja mei, is des schee und diese Ultras haben wirklich den Längsten und Dicksten, den ich jemals gesehen habe. Das ist doch das, was wirklich zählt.
  • jossip 29.01.2017 00:23 Uhr
    Dass der Autor gerne Vereine mit Strafen unter Druck setzen möchte, konterlariert sein sonst so vor sich her getragenes Rechtsempfinden ein bischen, aber sei's drum.
    Fakt ist, dass der gewünschte intensive und konsequente Dialog mit den doch sehr einsichtsbereiten Fans vor einiger Zeit kommentar- und grundlos vom DFB abgebrochen wurde.
    Keine Entschuldigung für ebenfalls grundlose Verletzung von Menschen, aber vielleicht ein wenig sachlicher, als der empörte Aufschrei des Autors.
    Gut: RS macht ja nicht grundlos auf Bild.
  • aifoulloman 29.01.2017 11:57 Uhr
    Liebe Redaktion,
    Dann machen sie doch mal ein paar Vorschläge anstatt nur von den Vereinen zu fordern! Was soll ihrer Meinung nach der Verein machen? Leibesvisitation bis zur großen Hafenrundfahrt? Man wird Pyro nicht abschaffen können! Ich bin auch kein Fan davon, aber den Vereinen immer nur Geldstrafen aufs Auge zu drücken hilft auch nicht. Gerade in den unteren Ligen kann so ein Verein in die Insolvenz getrieben werden! Die jetzigen Auflagen sind schon immens hoch! Zählen Sie doch mal das ordnungspersonal bei einem Regionalligaspiel. Da kommt ein Ordner auf 30 Leute!!
  • Brauer 29.01.2017 14:16 Uhr
    Zitatgeschrieben von jossip

    Dass der Autor gerne Vereine mit Strafen unter Druck setzen möchte, konterlariert sein sonst so vor sich her getragenes Rechtsempfinden ein bischen, aber sei's drum.
    Fakt ist, dass der gewünschte intensive und konsequente Dialog mit den doch sehr einsichtsbereiten Fans vor einiger Zeit kommentar- und grundlos vom DFB abgebrochen wurde.
    Keine Entschuldigung für ebenfalls grundlose Verletzung von Menschen, aber vielleicht ein wenig sachlicher, als der empörte Aufschrei des Autors.
    Gut: RS macht ja nicht grundlos auf Bild.


    Ich empöre mich mehr uber den Täter als den Autor.
    Nach meinem Rechtsempfinden ist das angebrachter!


    Zuletzt modifiziert von Brauer am 29.01.2017 - 14:26:08
  • mensural 29.01.2017 22:43 Uhr
    Zitatgeschrieben von jossip

    Keine Entschuldigung für ebenfalls grundlose Verletzung von Menschen, aber vielleicht ein wenig sachlicher, als der empörte Aufschrei des Autors.
    Gut: RS macht ja nicht grundlos auf Bild.

    ZDF hat gestern im ASS ebenfalls mit dem immer wieder vorgeschobenen "bin empört" Unterton übelgenommen, denn der Kameramann, der heilige, wurde ja verletzt. Ohne Frage extrem überflüssig und man macht sich angreifbar. Allerdings ist das Geheuchel grad dieses Senders sehr viel überflüssiger.
    Am nächsten Tag entblödete sich dieser "Sender" nicht, mal wieder die Lügnerin Kristin Otto zwecks "Moderation" vor die Kamera zu pflanzen. Eine höchst überflüssige Doping-Leugnerin, die vom Steuerzahler auch noch seit Jahren alimentiert wird. Ekelhaft!


    Zuletzt modifiziert von mensural am 29.01.2017 - 22:46:57
  • 30.01.2017 12:46 Uhr
    Warum treffen sich die Feuerwerker der Vereine nicht ähnlich wie die Hooligans an neutralen Orten (auf leeren Parkplätzen, alten Ascheplätzen) und gehen dort ihrem Bedürfnis nach?

    Aber dann wird ja in den Medien nicht über den Schwachsinn berichtet und den Idioten geht keiner ab!

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