Die 90 aufreibenden Minuten gegen den KSC waren auch zu Wochenmitte noch Thema. Nach zahlreichen Negativschlagzeilen und angeblichem Zoff in der Mannschaft sprach RS mit VfL-Angreifer Johannes Wurtz über die letzten Tage.
Johannes Wurtz, mit einigem Abstand von der spielerisch enttäuschenden Partie gegen den Karlsruher SC. Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaftskabine?
Natürlich waren wir mit unseren Leistung nicht zufrieden. Aber ich habe schon unmissverständlich nach dem Schlusspfiff gesagt, dass wir das Positive aus dem Spiel mitnehmen sollen. Ohne Zweifel war das spielerisch von uns äußerst schwach. Und wir haben keine Lösung gefunden, es besser zu machen. Trotzdem habe ich ein Team gesehen, dass bis in die Nachspielzeit alles gegeben hat, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben mit dem Ausfall von Nils Quaschner schon nach einer Viertelstunde einen Rückschlag wegstecken müssen, mussten am Ende sogar Selim Gündüz als Außenverteidiger bringen. Nimmt man unsere Aufstellungsprobleme im Vorfeld hinzu, dann ist es wohl verständlich, dass bei uns spielerische Probleme auftreten. Das dient mir hier nicht als Entschuldigung, sondern das ist eine sachliche Analyse, die man nicht ignorieren kann. Momentan ist es für uns sehr schwer einen kompakten Gegner auseinander zu spielen. Ich bin aber optimistisch, dass es am Montag in Hannover ein ganz anderes Spiel wird, mit zwei offensiven Teams. Da bekommen wir unsere Chancen, da freue ich mich drauf.
Bis zu zehn Spieler nicht dabei. Haben Sie in Ihrer jungen Karriere etwas Ähnliches schon einmal woanders erlebt?
Nein, aber es bringt nichts zu lamentieren. Es ist ein Fakt, der ist nicht wegzudiskutieren. Er ist Erklärung, aber keine Ausrede. Vielleicht sollte man dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen. Es ist eine Chance, für junge Spieler sich in einem nie erwartetem Tempo weiterzuentwickeln. Ich selbst merke es ja an meiner Person. Ich war zu Beginn der Saison auch nicht gesetzt, habe vom Pech meiner Teamkollegen profitiert, bin Stammspieler geworden und habe meinen Vertrag verlängert. Unser momentanes Pech wird uns helfen, den nächsten Schritt zu machen. Und schon bald werden wir davon profitieren.
Vor dem Rückrundenstart herrschte Optimismus, die Stimmung ging in Richtung Aufholjagd. Nach zwei Rückrundenspielen scheinen die Träume geplatzt zu sein.
Wer hat denn nicht darauf gehofft, dass wir, wenn wir wieder halb komplett sind, in der Rückrunde tabellarisch einen Sprung nach vorne machen können? Doch die Situation hat sich nicht wirklich geändert. Ich denke, wir müssen deshalb die bisherige Saison ganz anders einordnen, als wir das unter optimalen Voraussetzungen getan hätten. Es wird auch jetzt keine Prognosen mehr geben, sondern es gilt ausschließlich unsere besten Leistungen abzurufen, um schnellstmöglich 40 Punkte zu holen.
Der Kapitänswechsel vor dem Spiel gegen Karlsruhe sorgte im Umfeld für Spekulationen. Es wurde sogar von negativen Auswirkungen im Team philosophiert. Gibt es Zoff in der Mannschaft oder ist die Mannschaft gar in zwei Lager gespalten?
Sorry, das ist völliger Quatsch. Das hat nicht zu Unruhe geführt. Ich bin mir sogar sicher, dass das ausschließlich ein Thema für Außenstehende war, weil hinter so einem Wechsel immer ein interessanter Stoff vermutet wird. Es gibt aber überhaupt keinen Ärger in der Mannschaft, der Kapitänswechsel war bei uns definitiv kein Thema. Schon gar nicht hat es das Spiel gegen Karlsruhe beeinflusst. Bei uns ist nach wie vor alles in Takt.



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