Dieser kühle Nachmittag dürfte vor allem für Dzenis Burnic bleibenden Erinnerungswert haben. Trainer Thomas Tuchel verhalf dem Dortmunder Nachwuchsspieler zu seinem Bundesliga-Debüt. Der 18-Jährige war eine von insgesamt vier personellen Wechseln, die Tuchel im Vergleich zu den beiden siegreichen Spielen gegen Leipzig (1:0) und im Pokal gegen Berlin (4:3 n.V.) vornahm. Neben Burnic beförderte der Trainer auch Christian Pulisic, Matthias Ginter und Emre Mor in die Anfangsformation. Letzterer hatte zuletzt am 15. Spieltag eine Chance erhalten. Doch rechtfertigen konnte er seine Aufstellung zunächst nicht.
Denn eigentlich spielte in der ersten Halbzeit nur der Tabellenletzte. Schon nach fünf Minuten hatte das frühere BVB-Talent Terrence Boyd nach einem Freistoß eine große Gelegenheit, doch Dortmunds Torwart Roman Bürki reagierte nach dem Kopfball aus fünf Metern sehenswert (5.). Zwei Minuten später: Sidney Sam, einst beim FC Schalke unter Vertrag, spielte Jan Rosenthal frei, doch dessen Schuss klatschte gegen den Außenpfosten. 16. Minute: Eine Flanke von Jerome Gondorf nahm Marcel Heller volley, doch Bürki war zur Stelle. Doch als das erste Erstaunen schon Anflügen von Verzweiflung weichen wollte im Stadion am Böllenfalltor, gingen die Gastgeber in Führung. Hellers flache Hereingabe schoss Terrence Boyd aus sieben Metern ins Tor. 1:0. Verdiente Führung. Unter dem Gejohle der Fans kombinierte sich Darmstadt fast mühelos durch die Dortmunder Reihen. Jan Rosenthal hätte mit einem Kopfball beinahe den zweiten Treffer erzielt (34.).
BVB erwacht aus seiner Lethargie
Zu dieser Zeit war der BVB zumindest ein wenig aus seiner Lethargie erwacht. Die erste und lange beste Chance vergab Marco Reus, als er von Pierre-Emerick Aubameyang freigespielt als Torwart Michael Esser scheiterte (24.). Kurze Zeit später flog sein Freistoß an die Latte (32.) und ein Schuss von Aubameyang landete nach Esser-Parade auf und nicht im Tor (42.). Der Ausgleich entsprang dann einem der weniger sehenswerten Offensivbemühungen des BVB. Emre Mor legte Raphael Guerreiro den Ball in den Lauf und der portugiesische Europameister jagte den Ball ins Netz. Der etwas überraschende Ausgleich in der 44. Minute.
Dortmund kam mit deutlich mehr Engagement aus der Kabine, verzeichnete auch mehr Ballbesitz, doch die Chancen ergaben sich zunächst nur auf der anderen Seite. Erst scheiterte Jan Rosenthal an Bürki (51.), dann lief er nach einem Fehler von Erik Durm recht allein aufs Tor zu, schoss aber drüber (60.). Doch die Bemühungen der Lilien wurden noch belohnt: Der eingewechselte Antonio-Mirko Colak tauchte frei vor Bürki auf und schob den Ball souverän ins Tor (67.). Und der Torschütze bekleidete auch in einer Szene mit Seltenheitswert die Hauptrolle, als sich eine kuriose Dreifachchance für Darmstadt auftat. Colaks Schuss flog gegen die Latte, den Abpraller jagte Rosenthal aufs Tor, wo Bürki spektakulär mit dem Fuß parierte. Dcen erneuten Abpraller köpfte erneut Colak Richtung Tor, wo aber Matthias Ginter rettete (70.). Und der BVB? Präsentierte sich konfus, ungeordnet, überfordert. Die beste Chance resultierte aus einem Querschläger vor dem Darmstädter Tor, der knapp über die Latte segelte (69.).
In der Schlussphase drängte die Borussia zwar Richtung Darmstädter Strafraum, doch auch in der vierminütigen Nachspielzeit sprang keine klare Chance mehr zum Ausgleich heraus.




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