Von Juli 2010 bis September 2011 war Friedhelm Funkel Chef anne Castroper. Damals gelang es dem Trainer-Urgestein beide Duelle gegen den Rivalen vom Rhein für sich zu entscheiden. Dies schaffte in der 2. Bundesliga noch kein Trainer vor ihm. Weder als Verantwortlicher des VfL, noch als Trainer der Landeshauptstädter. Am Freitagabend kehrte Friedhelm Funkel mit der Fortuna - und einem 3:0-Hinspielsieg im Rücken - an seine alte Wirkungsstätte zurück. Groß war die Chance demnach, den einstigen Coup zu wiederholen, und nach dem Hinspiel-Sieg auch das Rückspiel gegen den Rivalen zu gewinnen - diesmal allerdings mit der Fortuna.
„Eigentlich ist es mir egal, wo wir drei Punkte holen, aber wenn man dort gewinnen kann, wo man über ein Jahr lang erfolgreich gearbeitet hat, dann ist es natürlich umso schöner.“
Friedhelm Funkel
Sekunden vor Schluss sah es nicht danach aus, als würde Funkel ein Saison-Doppelsieg gegen den Rivalen erneut gelingen. Tief in der Nachspielzeit dann die Kehrtwende: VfL-Akteur Selim Gündüz brachte Fortuna-Angreifer Ihlas Bebou in der 92. Minute ungeschickt zu Fall – Elfmeter. Der Gefoulte selbst verwandelte kurz darauf ins untere rechte Eck – sehr zur Freude Funkels. Seine Fortunen ziehen mit dem Sieg am VfL vorbei und belegen mit nun 30 Zählern den achten Rang.
An alter Wirkungsstätte platzt der Knoten
Funkel selber zeigte sich nach dem Spiel aber mehr darüber erfreut, dass sein Team in der zweiten Halbzeit einen „Mannschaftscharakter“ bewiesen habe. Fernab vom „Bonus, auch in Bochum gesiegt zu haben“ sei es für den 63-Jährigen „einfach wichtig gewesen, endlich mal wieder zu gewinnen“. Anspielen dürfe er damit die Horror-Serie von neun sieglosen Spielen in Folge für die Düsseldorfer. Ein Schmunzeln zauberte der Sieg im alten "Schmuckkästchen" dem erfahrenen Trainer dann doch ins Gesicht: „Eigentlich ist es mir egal, wo wir drei Punkte holen, aber wenn man dort gewinnen kann, wo man über ein Jahr lang erfolgreich gearbeitet hat, dann ist es natürlich umso schöner.“ Für den VfL bedeutete die Niederlage gegen die Fortuna gleichzeitig die erste Heimniederlage der Saison.
Wesentlich am Auswärts-Erfolg beteiligt war auch F95-Angreifer Rouwen Hennings mit seinem Treffer in der 48. Minute. Bereits im Hinspiel hatte der ehemalige Offensivakteur des FC St. Pauli getroffen. Nach viel Wirbel um die zuletzt mäßig erfolgreiche Offensive der Fortuna, die vor dem West-Kracher in Bochum gerade einmal ein Tor in den letzten acht Ligaspielen erzielen konnte, durften die Rheinländer am Freitagabend gleich zweimal jubeln.
Frühe Führung statt späte Aufholjagd
Bemängelt hat Funkel allerdings die Tatsache, dass seine Mannschaft erneut in Rückstand geriet: „Mich interessiert weniger, ob wir ein Spiel gewinnen, weil wir einen Rückstand in einen Sieg umwandeln. Mich interessiert, ob wir am Ende gewinnen. Dabei würden wir allerdings lieber in Führung gehen, anstatt einem Rückstand hinterherzulaufen.“ Der Düsseldorf-Coach hofft, dieses Ziel bereits in der nächsten Woche beim Heimspiel gegen Aufstiegskandidat Eintracht Braunschweig umsetzen zu können.



















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