„Für mich geht mit der Unterschrift ein Traum in Erfüllung.“ Knapp ein Jahr später scheint sein Traum endlich Fahrt aufzunehmen. Mittlerweile 18 Jahre alt erlebte er am vergangenen Wochenende etwas besonderes, was weit über die Grenzen Deutschlands wohl nur wenigen Profifußballern widerfährt. Innerhalb von nicht einmal 39 Stunden kam er zweimal zum Einsatz. Das Besondere daran: Sowohl am Freitag beim VfB Stuttgart, als auch am Sonntag in der U19 gegen den FC Schalke 04 ging es jeweils gegen den Spitzenreiter der Liga.
Und in beiden Spielen blieb „Vangelis“, wie er von seinen Freunden gerufen wird, ohne Niederlage. Für den griechischen U19-Nationalspieler war die Zuschauerkulisse von 45.300 Zuschauern in Stuttgart die größte Kulisse, vor der er bis dato gespielt hatte. Anderthalb Tage später gegen Schalke war es mit 1.120 Zuschauern die größte Kulisse im Jugendleistungszentrum des VFL Bochum. 30 Minuten bei den Profis, dann 45 Minuten bei der U19 – vielleicht ein bisschen zu viel, um das emotional zu verkraften. Während der Grieche bei den Profis so einen nachhaltigen Eindruck hinterließ, dass Cheftrainer Gertjan Verbeek auch für das Spiel gegen Erzgebirge Aue mit ihm plant, wirkte der Youngster gegen den Nachwuchs von Schalke zwar willig, aber bei weitem nicht so torgefährlich wie gewohnt. Dabei lautet seine Maxime: „Ich will jeden Tag besser werden.“
Ein paar Jahre ist er nun schon in Bochum. Mit 15 nahm er eine Woche im Probetraining der U17 teil und gefiel auf Anhieb. Doch es dauerte bis zum Februar 2015, bis er von der Fußballakademie in Thessaloniki zum VfL wechseln durfte. Der Grund dafür: Die UEFA-Statuten lassen es erst zu, dass man erst mit 16 Jahren alleine in ein anderes Land wechseln darf. Bei der Gastfamilie Perez fand er damals Unterkunft, fühlt sich dort auch heute noch pudelwohl und hat den Schritt nicht bereut. Seine Ziele: „Ich möchte jetzt mehr und mehr bei den Profis Fuß fassen, aber genauso gerne, möchte ich noch mit der U19 Meister werden.“
Doch die Einsätze im U19-Team dürften überschaubar bleiben. An diesem Donnerstag muss U19-Trainer Jan Siewert beim Nachholspiel gegen Rot-Weiss Essen wohl ohne seinen Stürmer planen. Der wird zumindest gegen Aue auf der Bank sitzen.
Die nächsten Tage werden dann für Vangelis nicht weniger turbulent als das letzte Wochenende, denn am Montag, einen Tag nach Aue, geht es für ihn mit dem Flieger nach Griechenland. Einen Tag später von Athen aus in die Niederlande, wo die griechische U19 in der kommenden Woche das Qualifikationsturnier für die Europameisterschaft bestreitet. Der griechische Nachwuchs trifft dabei neben Gastgeber Holland auch auf Finnland und die Ukraine. Bis dahin muss der Youngster auch seine Eindrücke aus Stuttgart verarbeitet haben. Beim Rückblick auf den vergangenen Freitag gerät er ins Schmunzeln: „Nach meiner Einwechslung war mein erstes Abspiel gleich ein Fehlpass, danach aber war ich ruhig und konzentriert. Ich denke, das war in Ordnung.“
Für die abwechslungsreichen nächsten Wochen bei den Profis, in der griechischen U19 und im VfL-Nachwuchs weiß er sich zu stärken. In seinem Lieblingsrestaurant Yamas in der Bochumer Innenstadt findet er nicht nur eine heimische Küche, sondern auch viel Zuneigung von echten VfL-Fans, die seit Jahren in Bochum das Restaurant betreiben. Pavlidis: „Bochum war der richtige Schritt. Wo ich spiele, ist mir egal, Ich habe jetzt oft auf den Außenpositionen gespielt. Aber am liebsten spiele ich in der Mitte.“



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