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Union Berlin
Der erstaunliche Aufschwung des Jens Keller

(5) Kommentare
Foto: firo

Jens Keller macht ein ernstes Gesicht. Der Trainer von Union Berlin legt die Stirn in diese typischen Jens-Keller-Falten und spricht über Stephan Fürstner.

Dessen Vertrag beim Fußball-Zweitligisten wurde gerade bis 2018 verlängert. „Damit habe ich nichts zu tun“, sagt Keller, ohne eine Miene zu verziehen. „Ich wollte ihn nicht mehr haben, aber aufgrund der Option ist es einfach so.“ Erst als Pressesprecher Christian Arbeit neben ihm lacht, grinst auch Keller. Ein Scherz, natürlich.

Es ist nicht der erste und nicht der letzte Scherz, den Keller macht in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg. Der Trainer präsentiert sich entspannt – wozu er nach dem Spiel noch mehr Grund hat. Die Berliner erkämpfen sich einen 1:0-Sieg und stehen nun auf dem ersten Platz der 2. Bundesliga, drei Punkte vor dem Relegationsrang und vier Zähler vor einem Nichtaufstiegsplatz. Mit dem Erfolg kommt eben Gelassenheit – doch die, die Keller regelmäßig beobachten, schwören, dass es auch andersherum ist, dass der Erfolg vor allem auch wegen der Gelassenheit des Trainers kommt.

Gereizt und wehleidig

Nicht immer wirkte Keller so ruhig und unaufgeregt wie derzeit in Berlin. Beim FC Schalke 04 war er vor allem zum Ende seiner Amtszeit oft gereizt und wehleidig, beklagte sich über die unfairen Journalisten, das unruhige Umfeld und viele andere Dinge, an denen er ja doch nichts ändern konnte. Als er im Oktober 2014 gehen musste, atmeten nicht wenige tief durch – und Keller wurden einige unfreundliche Sätze hinterhergeworfen, die auf mangelnde Trainingsintensität und unglücklichen Umgang mit den Stars schließen ließen. Und fußballerisch war schon lange keine Weiterentwicklung mehr erkennbar, Schalkes Spiel wirkte uninspiriert und verließ sich auf einzelne Geistesblitze von Könnern. Keller, den Horst Heldt vom B-Jugend- zum Cheftrainer beförderte hatte, nutzte seine Chance nicht. Aber nach ihm wurde es nicht besser, Keller ist der bislang letzte Trainer, der Schalke in die Champions League führte – zweimal in Folge.

Seine dritte Station im Profifußball nach dem VfB Stuttgart und Schalke ist seine bislang erfolgreichste. Mit Union Berlin, wo er im Sommer begann, bricht er einen Vereinsrekord nach dem anderen, der Sieg gegen Nürnberg war der sechste nacheinander. „Ich rede nicht über Serien, das interessiert uns überhaupt nicht“, sagt Keller dazu. Die Zeit auf Schalke hat ihn gelehrt, die Dinge hinzunehmen, die er eh nicht ändern kann. Motto: Ich habe Schalke überstanden, mir kann nichts mehr passieren. Diese Ruhe überträgt sich auf die Mannschaft, gegen Nürnberg spielte sie nicht schön – aber in der ruhigen Gewissheit, irgendwann ihr Tor zu machen. „Die Spieler wissen, was sie können“, sagt der Trainer dazu.

Gemütlich in der Nische

Vor Keller hatte der Verein es sich etwas zu gemütlich gemacht in seiner Nische, als solider Zweitligaklub, der etwas anders, etwas weniger kommerziell ist als die anderen. „Im Verein sind die Leute lange mit wenig zufrieden gewesen“, sagte der Trainer im Interview mit dem Fußballmagazin 11Freunde. Keller hat es ihnen ausgetrieben, zusammen mit seinem Co-Trainer Henrik Pedersen, den er erst vor einem Jahr im Urlaub kennenlernte. Gemeinsam haben die beiden eine verschworene Einheit geschaffen. Vor der Saison bot Keller seinen Spielern sogar das Du an. Die Botschaft: Ich bin einer von euch.

Den Draht zur Mannschaft hat er schnell gefunden, das zeigt der sportliche Erfolg. „Wir schauen nicht auf die Tabelle, wir müssen einfach Leistung bringen“, sagt er dazu. Das kann man langweilig finden. Für Keller ist es logisch. Es gehört zu seiner neuen Gelassenheit.

(5) Kommentare

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Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
16 Dynamo Dresden 0 0 0 0 0:0 0 0
17 1. FC Magdeburg 0 0 0 0 0:0 0 0
18 1. FC Union Berlin 0 0 0 0 0:0 0 0
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  • Floyd04K 21.03.2017 20:41 Uhr
    Ich freue mich aufrichtig für Jens Keller! Ich fände es schön, wenn Union aufsteigt, dann kann habe ich ein weiteres Schalkespiel pro Saison vor der Haustür Smile
  • 21.03.2017 21:01 Uhr
    Keller wird als Fußballtrainer unterschätzt. Für mich keine Überraschung, dass er mit Union Erfolg hat.
  • warumnichtso 21.03.2017 23:07 Uhr
    Jens Keller passt zum Verein und umgekehrt. Als Trainer bei Schalke wurde er regelmäßig (und teilweise unfair) niedergeschrieben. Er hatte dort nie eine ehrliche Chance und dennoch hat er schon dort einen anständigen Job gemacht. Im Übrigen ist dieser Artikel "unter aller Sau", denn Nachtreten (und nichts anderes kennzeichnet die erste Hälfte) ist steril und hat überhaupt keinen journalistischen Wert.
  • Toad 22.03.2017 11:02 Uhr
    Also beim Lesen schwoll mir schon der Kamm und der Kommentar von warumnichtso macht es ja auch schon deutlich. Keller wurde doch auf Schalke einzig und allein von den Medien niedergeschrieben. Die Unruhe folgte dann natürlich fast zwangsläufig. Auch Reviersport hat damals nicht unerheblich gegen J.K. angeschrieben. Schlechte Nachrichtrn verkaufen sich halt besser. Das Narativ vom stetig überdrehten Klub muss man ja auch immer schön befeuern. Leider hatten die Verantwortlichen damals nicht genug Mumm, den Druck auszuhalten bzw. von Jens Keller zu nehmen. Es wurde damals so was von unsachlich berichtet, so dass der Gesichtsausdruck von J.K. häufiger Erwähnung fand als die sportlichen Leistungen. Diese waren nämlich, wie man ja auch lesen kann, gar nicht so schlecht. Ich kann mich im Übrigen nicht an ein einziges Spiel erinnern, bei dem das Publikum gegen J.K. geschrien hat, so viel zum Rückhalt derFans. Ich würde mich freuen, wenn Union es in die Buli schafft und die Medien J.K. einfach nur fair nach seiner Arbeit beurteilen würden. Glück auf
  • davidjung186 22.03.2017 14:49 Uhr
    Ich schreibe jetzt nicht das gleiche wie meine Vorredner, aber das scheinheilige getue hier ist teilweise schon erbärmlich. Die gleichen "jorunalisten" die ihn rausgeschrieben haben.... Kopfschütteln

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