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Derby
Schalkes Heidel kontert Watzkes Sticheleien

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Foto: firo

BVB-Chef Watzke stichelte nach dem Derby wieder gegen Schalke. S04-Manager Christian Heidel konterte.

Irgendwann getraute sich Felix Zwayer dann doch noch aus der Deckung, er hatte ja auch einiges zu erklären. Erst der für Schalke nicht gegebene Handelfmeter, dann der Tribünenverweis gegen Markus Weinzierl, und zum Schluss kreuzten sich auch noch seine Wege mit Schalkes Maskottchen Erwin. Was Zwayer von alledem hielt, konnte man danach gut an seinem Gesichtsausdruck ablesen: Er blickte drein, als hätte er eine Zitrone verschluckt.

Dabei wollte Erwin dem Schiedsrichter nur die Rote Karte zurückgeben, die dieser vermeintlich im Eifer des Gefechts kurz vor Schluss des Revier-Derbys gegen Dortmund (1:1) verloren hatte. Offenbar war dem Schiri die Karte aber gar nicht versehentlich aus der Tasche gerutscht, sie war wohl von außen aufs Feld geflogen. Zwayer jedenfalls präsentierte den Schalker Verantwortlichen später seinen kompletten Kartensatz, um zu zeigen, dass er noch alle beisammen hat und die Episode mit Erwin nicht lustig fand. Schalke sah das anders. „Das sollte man nicht so eng sehen“, riet Guido Burgstaller.

Schiedsrichter mit Vorgeschichte

Schalkes Torjäger ereiferte sich ohnehin über den Schiedsrichter, von dem er sich früher schon einmal benachteiligt fühlte, als Zwayer im Derby zwischen Nürnberg und Fürth zwei Abseitstore der Fürther anerkannt habe. Auch Schalke hatte in dieser Saison schon eine schlechte Erfahrung mit Zwayer: Beim Spiel in Wolfsburg verweigerte er Benedikt Höwedes einen ganz eindeutigen Elfmeter.

Vor einem Jahr schickte Zwayer beim Spiel zwischen Leverkusen und Dortmund die Mannschaften in die Kabine, als sich Leverkusens damaliger Trainer Roger Schmidt gegen einen Verweis auf die Tribüne wehrte. Diesmal wies er Markus Weinzierl nach dessen Protesten gegen den ausgebliebenen Handelfmeter den Weg auf die Tribüne.

Einmischung in Schalker Angelegenheiten stört

Schalke fühlte sich um den Derby-Sieg gebracht, weil der Elfmeter nach dem Handspiel von Batra eigentlich eine klare Sache war. Nur Dortmunds Vereinschef Hans-Joachim Watzke sah das anders („Ich sage: Kein Elfmeter“) und konnte das Sticheln gegen Schalke wieder einmal nicht sein lassen: „Es sagt viel über die Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Klubs aus, wenn du siehst, wie die Schalker von ihren Fans für ein Unentschieden gegen den BVB zu Hause frenetisch gefeiert werden.“

Als Schalkes Manager Christian Heidel von diesen Äußerungen erfuhr, reagierte er doch sehr verwundert. Watzke hatte sich schon vor dem Spiel über Schalke geäußert, jetzt legte er wieder nach, und das gehört sich nicht, entgegnet Heidel: „Es stört mich, dass er sich so intensiv Gedanken über Schalke macht.“ Heidel äußerte am Sonntag im Gespräch mit der WAZ die Vermutung, Watzke wolle sich auf Schalker Kosten „bei seinen Borussen beliebt machen“ und zugleich damit „von den eigenen Problemen in Dortmund ablenken“.

Schalke-Manager Heidel präsentiert eigene Rechnung

Denn die Dortmunder können mit ihrer Saison ebenso wenig zufrieden sein wie Schalke: Sie liegen 18 Punkte hinter Bayern, mit denen sie sich messen wollten – Schalke liegt auch hinter den Erwartungen, hat aber die Qualifikation für die Europa League noch in der Hand. Heidel zur WAZ: „Wenn man Aki Watzke reden hört, hat man den Eindruck, dass wir auf Platz 18 stehen und Dortmund mit zehn Punkten Vorsprung an der Spitze.“ Schalkes Manager hält eine logische Rechnung dagegen: „Die Dortmunder haben uns in dieser Saison zweimal nicht geschlagen. Und mit dem 1:1 am Samstag sind wir unserem Ziel einem Punkt näher gekommen, während Dortmund gegenüber den Bayern noch weiter an Boden verloren hat.“

Heidel und Watzke können eigentlich ganz gut miteinander – am Samstag in der Arena sind sie sich allerdings nicht über den Weg gelaufen. Gesagt hätte Heidel dem Vertreter des Revier-Rivalen sonst: „Die Dortmunder waren die bessere Mannschaft und hatten trotzdem Glück, dass sie das Spiel bei uns nicht verloren haben.“

Womit wir wieder bei Schiedsrichter Zwayer sind...

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  • easybyter 03.04.2017 17:16 Uhr
    Watzkes Masche ist doch leicht zu durchschauen. Er bidert sich bein den Fans an, indem er total unsachlich und, wie ich meine, auch unsportlich über den Nachbarn herzieht, anstatt bei aller Rivalität anzuerkennen, dass da auch Fußbal gespielt und gearbeitet wird. Ich denke, er will auch ein wenig von seiner falschen Transferpolitik ablenken. 60 Millionen für zwei Ergänzungsspieler sind sicher eine Menge Geld. Dortmund hat im Derby sicher zeitweilig besser ausgesehen als Schalke und hätte das Spiel entscheiden können bzw. müssen. Das ist ja wohl in dieser Saison das Manko, das sich wie ein roter Faden durch das Dortmunder Spiel zieht. In der letzten Viertelstunde jedoch, hätte Schalke die 3 Punkte absahnen können. Zweyer verweigert Schalke nun schon den zweiten klaren Elfmeter. Ich würde an Heidels Stelle darum bitten, dass dieser Herr kein Spiel meiner Mannschaft mehr leitet. Er trifft die Fehlentscheidung und ist dann so arrogant und schickt Weinzierl, der sich zu Recht aufregt, auf die Tribüne. Bei Roger Schmidt hat er auch schon bewiesen, dass er Konfliktsituationen nicht mit Fingerspitzengefühl lösen kann. Kein guter Schiedsrichter.
  • Reporter ohne Grenzen 04.04.2017 17:01 Uhr
    Unter Heidel präsentiert sich der FC Schalke 04 so unglaublich viel souveräner, fairer und stilvoller, als Dortmund in personam Watzke, dass man als Schalker jauchzen möchte!

    Über beides: Den sympathischen Manager des S04, der trotz der schwierige Saison immer mehr, statt immer weniger Vertrauen im Umfeld des S04 gewinnt.

    Und andererseits natürlich über den sich um Kopf und Kragen schwadronierenden Watzke, der anscheinend noch immer berauscht von der momentanen Höhenluft des immer übergeschnappteren Marketing-Monstrums BVB zu sein scheint. Der sich aufführt, wie ein neureicher Gernegroß, dass es zum fremdschämen ist! Weiter so BVB! Bezahlter Werbe-Torjubel? Passt zu euch!

    Und wenn Watzke schon auf die frenetischen Schalker Fans zu sprechen kommt, die das Derby zu einem Erlebnis gemacht haben:
    Was er auf der Gegenseite sehen konnte, kann ihn ja auch unmöglich beeindruckt haben: Denn abzüglich der ganzen rechtsextremen Neandertaler aus DO, die aktuell größtenteils Haus- oder Stadionverbot auf Schalke haben, präsentierte sich der Gästeanhang so dermaßen jämmerlich - man war fast versucht, ihnen beim Anfeuern zu assistieren. Mucksmäuschenstill, die Lifestyle-Borussen, die schwarzgelben Bravo-Teenies und all die Erfolgsfans, die einander vor dem Stadion ernstlich fragen, ob Lewandowski mitspielt! Ungelogen! War mein persönliches Schmunzelhighlight am WE!

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