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Velberter Bewerbungsphase startet

Die SSVg Velbert gastiert bei TuRu Düsseldorf. Der Tabellenfünfte trifft auf den Zwölften der Oberliga Niederrhein. Klingt auf den ersten Blick nur nach mäßiger Spannung auf dem Platz. Wäre da nicht Oliver Kuhn gewesen. Der Vereinsboss der Blauen knüpfte sich unter der Woche seine Mannschaft vor und forderte aus den kommenden drei Partien ambitionierte sieben Zähler. Solange sollen auch die Vertragsverhandlungen für die kommende Spielzeit ruhen. Für die Velberter Kicker wird das Auswärtsspiel in der Landeshauptstadt somit zum Charaktertest. Bei einer neuerlichen Pleite droht das Abrutschen auf Rang acht.

Oliver Kuhn sprach von einem „reinigenden Gewitter, das nötig war“. Der Vorsitzende des Oberligisten hatte am Dienstagabend die Mannschaft zum Rapport gebeten und schonungslos die Nicht-Leistungen der vergangenen Spiele aufgezeigt. Trainer Mircea Onisemiuc wurde von der Kritik ausdrücklich ausgenommen („Kein Diskussionspunkt“). Die Quintessenz der Kuhn’schen Brandrede: Die Einstellung der Mannschaft soll sich grundlegend ändern und sieben Punkte aus den nächsten drei Begegnungen sind Pflicht. Für die Spieler ginge es darum, sich für einen neuen Vertrag zu bewerben.
Die erste Gelegenheit, um Eigenwerbung zu betreiben, bietet sich den Blauen nun am Sonntag in Düsseldorf. Mit Sicherheit keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass Gegner TuRU sich noch nicht aller Abstiegssorgen entledigt hat. Das Team von Frank Zilles hat aktuell fünf Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, dafür aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Dabei handelt es sich allerdings um die Partie gegen Spitzenreiter KFC Uerdingen. Zuletzt holte die Zilles-Elf immerhin zwei Siege in Folge und kann sich in der Regel auf ihre Abwehr verlassen. Mit 32 Gegentoren nach 24 Spielen weisen die Düsseldorfer die mit Abstand beste Verteidigung der zweiten Tabellenhälfte auf.

Offensivreihe der SSVg ist gefordert

Für die SSVg Velbert wird es also darauf ankommen, in der Offensive bessere Lösungen zu finden, als zuletzt gegen den SC Düsseldorf-West. Nach der 0:1-Schlappe am vergangenen Spieltag hatte Trainer Onisemiuc vor allem die mangelnden Qualität im Angriff angeprangert und zeigte sich frustriert.

Nur ein Sieg aus den letzten zehn Spielen mag das Selbstbewusstsein der Velberter angekratzt haben. Ein spielerisches Wunder wird man am Sonntag daher wohl kaum erwarten dürfen. Allerdings sollte die kämpferische Leistung gegen TuRU stimmen, will man aus den dunklen Gewitterwolken über der Christopeit Sportarena in den kommenden Wochen langsam wieder einen blauen Himmel machen.