Als die Aufstellung des MSV Duisburg in der Schauinsland-Reisen-Arena verkündet wurde, schaute sich wohl so mancher Fan fragend an. Nach den zuletzt enttäuschenden Leistungen der Zebras setzte Trainer Ilia Gruev erneut auf Rotation. Dieses Mal musste sogar das Spielsystem dran glauben. Denn der Deutsch-Bulgare ging im Spiel gegen Großaspach in die Offensive.
Wenn man eine solche Entscheidung trifft und wir am Ende gewinnen, hat man alles richtig gemacht
Ilia Gruev (MSV Duisburg)
Gleich fünf etatmäßige Angreifer standen in der Startformation. Statt wie gewöhnlich mit zwei defensiven Mittelfeldakteuren traten die Zebras in einem 4-1-3-2-System an, in dem Fabian Schnellhardt den einzigen Sechser gab. Überraschend nicht mit dabei: Tim Albutat. Der 24-Jährige gehörte bislang zum Stammpersonal, stand gegen die SGS allerdings nicht einmal im Kader. „Es hatte nichts mit der Rotation zu tun, er hat in letzter Zeit oft gespielt und die nötige Frische hat ihm gefehlt“, begründet Gruev seine Entscheidung. „Außerdem ist Albutat wertvoller für uns, wenn er von Beginn an spielt. Ich denke, Dausch oder Engin funktionieren bei Einwechselungen schneller. Deshalb habe ich so entschieden und ich finde: Wenn man eine solche trifft und wir am Ende gewinnen, hat man alles richtig gemacht.“
Ein Trainer ist kein Idiot
Frei nach dem Motto des Italieners Giovanni Trapattoni: Ein Trainer ist kein Idiot. Allerdings schien der Plan des Deutsch-Bulgaren zunächst überhaupt nicht aufzugehen. Die Zebras wirkten lethargisch und konnten keinen Druck nach vorne entwickeln. Erst nach dem Rückstand platzte der Knoten. „Wir hatten mehrere Dinge geplant, da wir nicht wussten, ob der Gegner mit einer Vierer- oder Fünferkette spielt“, berichtet Gruev und fügt an: „Wir wollten mehr Druck in der Offensive entwickeln und 'Schnelli' dahinter als Ballverteiler agieren lassen.“
Das Problem: Schnellhardt braucht seine Freiheiten, um sein spielerisches Potenzial vollends entfalten zu können. Dies war als einziger Sechser nicht leicht. Denn der 23-Jährige hatte andere Kernaufgaben: „Der Trainer hat mir einen klaren Plan mit auf den Weg gegeben: Ich sollte hauptsächlich vor der Viererkette agieren und absichern“, so Schnellhardt. Seinem Spiel kommt dies nicht wirklich zu Gute. „Ich musste das Risiko senken, deshalb habe ich primär versucht wenige Bälle zu verlieren. Klar war die Rolle dieses Mal defensiver als ich sie sonst interpretiere, wenn wir mit zwei Sechsern spielen.“ Am Ende sah es der Duisburger Mittelfeldmotor aber pragmatisch: „Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt.“ Der Trainer hat halt immer recht.




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