Nächster BVB-Schock

Nuri Sahin humpelt und schweigt

Aus dem Kabinentrakt von Borussia Dortmund dröhnte Musik, doch Nuri Sahin hatte sich für einen ganz leisen Abgang entschieden. Auf Krücken humpelte der Mittelfeldspieler durch die Katakomben des Gladbacher Stadions, der linke Fuß war dick bandagiert. Kein Wunder, dass er sich nicht so recht über den 3:2-Sieg der Schwarz-Gelben freuen und später Auskunft über das Spiel geben wollte. Bei Sahin besteht der Verdacht auf einen Außenbandriss im Knöchel - womöglich das Saison-Aus, ganz sicher aber der Grund, am nächsten Mittwoch nicht im DFB-Pokal-Halbfinale beim FC Bayern München mitwirken zu können.

“Das ist extrem bitter, denn er ist richtig gut zurückgekommen”, fühlte Marco Reus mit seinem Teamkollegen mit. “Er ist wichtig für unser Spiel. Wir müssen schauen, wie die nächsten Tage verlaufen.” Die Aussichten sind nach dem Tritt des Gladbachers Tobias Strobl allerdings nicht gut. Der hatte Sahin, der in dieser Bundesligaspielzeit gerade mal auf acht Einsätze von Beginn an gekommen ist, nach einer guten Viertelstunde mit gestrecktem Bein erwischt. Dass die Aktionen einen Elfmeterpfiff zur Folge gehabt hätte, spielte am Ende gar nicht mal die große Rolle. “Der Knöchel ist ganz stark geschwollen”, sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. “Es ist wohl auch etwas kaputt gegangen im Sprunggelenk. Nuri wird uns wohl in den nächsten Wochen fehlen.”

Der Deutsch-Türke hatte sich in den vergangenen Wochen mit guten Leistungen zurück in die Mannschaft gespielt, war von Trainer Thomas Tuchel im Champions-League-Rückspiel bei der AS Monaco sogar in die Startelf berufen worden. “Es ist bitter für ihn, weil er gerade dran war und gut gespielt hat”, blickte Michael Zorc auf die letzten Einsätze Sahins zurück. Für den Pokal-Hit am Mittwoch droht auch Sokratis auszufallen. “Er hat Muskelbeschwerden”, sagte Thomas Tuchel nach dem Spiel. Gegen Borussia Mönchengladbach standen Sven Bender und Matthias Ginter im Abwehrzentrum. “Es wird eng für Mittwoch”, wird Tuchel wohl auch in München nicht auf den Griechen bauen können.