Abgang im Sommer

Badstuber bedankt sich bei Schalke

Holger Badstuber ist wohl so jemand, den man als tadellosen Sportsmann bezeichnen würde. Seitdem der Fußballprofi seine Schuhe für den FC Schalke 04 schnürt, fehlte es ihm nie an Hingabe und Identifikation mit den Königsblauen. Das ist insofern erwähnenswert, als dass es für den in der Winterpause zu den Gelsenkirchenern gestoßenen Leihspieler ja auch eine knifflige Entscheidung gewesen sein muss, seine sportliche Heimat FC Bayern München zumindest vorübergehend zu verlassen und nach vielen langwierigen Verletzungen anderswo versuchen, sportlich wieder Fuß zu fassen.

Das ist Holger Badstuber auf Schalke nur bedingt geglückt: Zwar bestritt er in der Rückrunde zehn Bundesligaspiele für S04, am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den Hamburger SV wird er in der Arena aber letztmals im Schalker Dress auflaufen. Badstuber wird in der neuen Saison nicht mehr zur Mannschaft von Trainer Markus Weinzerl gehören – bedankte sich vor dem letzten Heimspiel aber schonmal für das Vertrauen und die Einsatzzeit im Ruhrpott.

„Schalke hat mir gutgetan“, schrieb der 28-Jährige bei Twitter, nachdem er durch die Vereinsführung von der Entscheidung erfahren hatte, dass die Liaison zwischen Holger Badstuber und Schalke 04 über das Saisonende hinaus nicht Bestand haben werde. Gleichwohl glaubt der Innenverteidiger, der seit 2009 dem Profikader des Deutschen Rekordmeisters angehört, seitdem allerdings wegen der unzähligen körperlichen Rückschläge gerade mal 129 Bundesligaspiele absolviert hat, an eine Win-ein-Situation für beide Seiten: „Ich habe Schalke gutgetan. Leihe war der richtige und wichtige Schritt.“

Am Donnerstag hatte Manager Christian Heidel verkündet, warum die Leihe mit Badstuber, dem einst eine feste Rolle in der deutschen Nationalmannschaft zugeschrieben wurde, nicht verlängert wird. „Ich habe ihm erklärt, dass wir mit Matija Nastasic einen weiteren guten Linksfuß in der Innenverteidigung haben und dass er eigentlich immer spielen muss, weil er durch viele Verletzungen in seiner Karriere schon viel Zeit verloren hat.“

Über den Status des Reservisten wäre Badstuber auf Schalke also bei normaler Personallage nicht hinausgekommen. Eine Rückkehr zu den Bayern, wo der 28-Jährige bis 2018 unter Vertrag steht, erscheint allerdings auch unwahrscheinlich, da in München die Konkurrenz mit Mats Hummels, Jerome Boateng, Javi Martínez und Neuzugang Niklas Süle ungleich größer ist als auf Schalke. Möglich sei deshalb ein Wechsel in die englische Premier League.