Auf der Pressekonferenz hatte Trainer Ilia Gruev noch etwas gereizt auf die Frage reagiert, ob die Mannschaft nach vorzeitigen Aufstieg in die 2. Bundesliga noch einen Ausflug in die Sonne machen würde. Nach Mallorca, wie es 2015 schon der Fall war, als die Zebras zum ersten Mal die 3. Liga verlassen hatten. „Kein Kommentar“, sagte der Deutsch-Bulgare mit ernster Miene. Und auch eine vorsichtige Nachfrage wollte er nicht zulassen. Noch einmal: „Kein Kommentar.“
Hätte er da schon gewusst, was sich rund vier Stunden später im Duisburger Stadion abspielen sollte, hätte er vermutlich anders reagiert. Denn stellten nicht mehr die Reporter die Fragen, sondern Sportdirektor Ivica Grlic. Natürlich, davon kann man fest ausgehen, in enger Absprache mit dem MSV-Trainer. Der Ex-Profi griff zum Stadion-Mikrophon, wandte sich an die wartenden Zuschauer auf der Stehplatz-Tribüne und ließ abstimmen. Darf die Mannschaft nach Malle? Oder soll sie besser zuhause bleiben und die trainingsfreie Zeit bis Dienstagnachmittag regenerativ nutzen. Ein, vielleicht auch zwei kühle Blonde inbegriffen.
Die Antwort der Fans: Lauter Jubel. Und damit war klar – Sie müssen! Zu diesem Zeitpunkt waren dann auch die überstimmt, die einer Jux-Fahrt auf die Sonneninsel noch skeptisch betrachtet hatten. So sehr, so deutlich hatten es die Anhänger der Zebras gefordert.
Selbstverständlich: Nach so einem Kraftakt, wie ihn der MSV beim 3:0 bei Fortuna Köln hingelegt hatte, hätte der gesamte Tross auch gleich für eine Woche in die Sonne fliegen dürfen. Doch Obacht: Auf die Duisburger warten noch zwei Spiele. Und nur eins davon ist aus sportlicher Sicht Makulatur: Das letzte Heimspiel gegen den FSV Zwickau am nächsten Samstag.
Am 25. Mai aber ist Duisburg bei Rot-Weiss Essen zu Gast: Im Finale des Niederrheinpokals. Sportdirektor Grlic versprach, auch über das Stadion-Mikro: „In den letzten beiden Spielen wird die Mannschaft alles geben.“ Und vorher? Die Mannschaft wird nach Mallorca fliegen. Aber am Dienstag wird wieder trainiert. Und Trainer Gruev wird keine Verspätungen dulden.




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