Seit Samstag kursiert im Internet das witzige Gerücht, man wolle im nächsten Jahr den Hamburger SV zum Eurovision-Song-Contest nach Portugal schicken. Dann hätte man die Gewissheit, dass Deutschland Rang 16 belegt – und nicht wieder den vorletzten Platz wie Samstag. Höheren Mächten sei Dank.
Dass die Hamburger auf Schalke tatsächlich ein Remis schafften, hat aber weder mit dem Glück zu tun, dass der Hamburger Ruhrpott-Junge Lasogga den Ball irgendwie ins Tor stochern und der Geis-Eckball eine Flugkurve im Aus einlegen konnte. Sondern allein mit: Schalke selbst.
Schalke darf gegen den HSV nicht in Verlegenheit kommen
Eine Mannschaft, die für sich den Anspruch auf die Teilnahme an der Europa League erhebt, darf gegen abgehalfterte Abstiegskandidaten einfach nicht in die Verlegenheit kommen, dass Zufälle das Resultat entscheiden. So war’s ja schon bei den Pleiten in Darmstadt und später bei Aufsteiger Freiburg: Anspruch und Wirklichkeit klaffen auf Schalke zu weit auseinander. Auch dieser Witz kursiert im Internet: Schalke 04 erlebt nicht das Jahr des Umbruchs, sondern das Jahr des Einbruchs. Gegen den HSV passierte es mitten im Spiel: Nichts ging mehr. Dafür gibt es keine Entschuldigungen.
Für Schalke 04 steht mit solchen Auftritten noch mehr auf dem Spiel als die Platzierung nächste Woche in der Schlusstabelle. Wer will es dem Schalker Spielgestalter Leon Goretzka verdenken, wenn er zu dem Schluss kommt: Ich suche mir eine Mannschaft, die meinen Fähigkeiten das bessere Umfeld bietet? Eine in der Champions League.
Heidel wird Argumente liefern müssen
Sportvorstand Heidel, der fuchsig gegen Bayern-Gerüchte um Goretzka wettert, wird Fans und Aufsichtsrat Argumente liefern müssen, wie er seinen Hoffnungsträger zu weiteren Schalke-Jahren überreden möchte.
Zaudern hilft nicht. Heidels Arbeit wird am Goretzka-Verbleib gemessen. Die Reaktionen im Stadion, als der Ausgleich aus heiterem Himmel fiel, versprechen eine turbulente Stimmungslage, sollte der Start zur Saison 2017/18, warum auch immer, wieder ruckeln. Die Geduld auf Schalke ist aufgebraucht.
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