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Bochum
VfL verliert das Millionenspiel gegen St. Pauli

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Foto: firo

Gefeiert wurde beim VfL Bochum nur vor dem Anpfiff des letzten Saisonspiels gegen den FC St. Pauli.

Als Stadionsprecher Michael Wurst den sechsjährigen Benjamin nach einem Tipp befragte, antwortete der keck: "6:0!" 20 Jahre, nachdem sich der VfL mit diesem Ergebnis in einem Spiel gegen St. Pauli mit exakt diesem Ergebnis für den Uefa-Pokal qualifizierte, wäre das eine gute Pointe gewesen. Doch Benjamins Tipp ging nicht in Erfüllung: Der VfL verlor das Spiel sogar mit 1:3 (1:1) und verschenkte 1,2 Millionen Euro Zusatzeinnahme durch eine bessere Platzierung in der Abschlusstabelle. Bochum beendete die Saison lediglich auf dem neunten Platz.

Während Bochums Trainer Gertjan Verbeek die gleiche Startelf ins Rennen schickte wie beim 2:1-Erfolg bei 1860 München vor einer Woche, änderte St. Paulis Trainer Ewald Lienen sein Team auf vier Positionen. Die Bochumer begannen vor 27.600 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion sehr schwungvoll - als hätten sie Benjamins Tipp gehört. Schon in der siebten Minute fiel das 1:0. Nach einem weiten Einwurf von Marco Stiepermann verlängerte Kapitän Patrick Fabian den Ball mit dem Kopf und Selim Gündüz erzielte per Direktabnahme den Führungstreffer. Zwei Minuten später hatte der VfL die nächste große Chance. Görkem Saglam spielte den Ball perfekt auf Johannes Wurtz - doch der scheiterte aus spitzem Winkel an St. Paulis Torwart Philipp Heerwagen.

Von den Gästen war zunächst wenig zu sehen, ab der 10. Minute wurde das Spiel aber ausgeglichener. Das 1:1 in der 23. Minute fiel dennoch etwas überraschend, da St. Pauli bis dahin noch nicht gefährlich vor dem VfL-Tor aufgetaucht war. Nach einem Querpass von Aziz Bouhaddouz überwand Lennart Thy den Bochumer Keeper Manuel Riemann. Diesem Tor ging aber ein böser Schnitzer von Abwehrspieler Tim Hoogland voraus, der bei Bouhaddouz' Pass über den Ball säbelte - wie Edu 2004 im Uefa-Pokal-Spiel gegen Standard Lüttich. Der Tipp von Benjamin konnte nicht mehr aufgehen.

Kein lauer Sommerkick

Auch nach dem Ausgleich entschieden sich die Teams nicht für einen lauen Sommerkick, sondern spielten munter nach vorn. Beide Teams hätten in der ersten Hälfte in Führung gehen können - zunächst der VfL. In der 31. Minute köpfte Bochums Torjäger Peniel Mlapa den Ball nach einer Stiepermann-Flanke in Heerwagens Arme. Fünf Minuten später verlängerte Bernd Nehrig einen Freistoß von Johannes Flum mit dem Kopf aufs Bochumer Tor - VfL-Keeper Manuel Riemann lenkte den Ball mit den Fingerspitzen zur Ecke. Zur Pause blieb es beim 1:1.

Nach dem Wechsel begannen beide Teams etwas verhaltener. Die VfL-Fans schwelgten noch im Uefa-Cup-Fieber, nachdem in der Pause 18 Helden des Erfolgsteams von 1997 auf dem Rasen standen. Und die VfL-Spieler fanden überhaupt nicht ins Spiel. Eine Flanke von Thomas Eisfeld (47.) war ganz lange die gefährlichste Aktion. Die Gäste dominierten das Spiel und erzielten schnell das Führungstor. Nach einer Ecke von Ryo Miyaichi sprang Lasse Sobiech am höchsten und köpfte das 2:1 (55.).

Der VfL bemühte sich zwar, schließlich ging es für die Spieler auch um eine Sonderprämie für einen Sieg. Doch jeder Konter der Gäste war gefährlicher als die durchschaubaren Angriffsversuche des VfL. Erst ab der 75. Minute wurden die Bochumer wieder gefährlicher - und das auch nur nach Standardsituationen. In der 75. Minute säbelte Tim Hoogland den Ball aus sieben Metern Entfernung über das Tor, fünf Minuten später scheiterte Felix Bastians im Anschluss an eine Freistoßflanke nur knapp - zweimal konnten die Gäste ihr Glück kaum fassen.

Bochumer nutzten ihre Chancen nicht

Die Bochumer nutzten ihre Chancen nicht - die Gäste ihre letzte schon. Thy verwandelte einen Konter zum 3:1-Endstand. Es war für die Bochumer erst die zweite Heimniederlage in dieser Saison. Und von einer Feier war nach dem Abpfiff keine Spur mehr. Nicht wenige VfL-Fans pfiffen.

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  • Frankiboy51 21.05.2017 17:57 Uhr
    Ich verstehe nicht richtig, Nach Nokia und Opel hat Bochum jetzt schon wieder verloren ?
    Arme Stadt !
    An wen muß Bochum denn die 1,2 Millionen Euronen bezahlen ?
    Haben wir jetzt den nächsten Insolventen ?
    Und ich dachte, die spielen um einen Ball und wer mehr Tore schießt.
  • 21.05.2017 19:24 Uhr
    Liebe VFL Verantwortliche bitte handeln und nicht nach jedem Spiel erzählen
    das wir die eigentlich die bessere Mannschaft waren. Die Fehler sind schon
    ewig. Beim Stürmen überwiegend ungenaue Pässe, Stümperhafte Abwehrleistungen und Abschläge von unsrem Toptorhüter kommen zu 70% .nicht zu den eigenen Spielern.Es ist bei keinen Spieler, ausser die Nachwuchskräfte ein Fortschritt zu erkennen.Was trainiert der Trainer eigentlich?? Warum legt man sich seit Jahren mit den Presseleuten an?
    Hoffe das Alles auf dem Prüfstand kommt, denn auch jetzt hat kein Gegner sich vor Angst in die Hose gemacht. Viel Glück und Erfolg beim hoffentlichen Neuanfang. Bleibe aber trotzdem VfL Fan!!
  • asaph 22.05.2017 08:57 Uhr
    Tja, das habe Ich kommen sehen bei den Kommentaren von RS-Reportern mit den $$-Zeichen in den Augen letzte Woche!
    Mal ehrlich: ein 6.Platz wäre doch zuviel des Guten gewesen, nach dem zwischenzeitlichen Abstiegskampf gegen Dresden! Selbst dieser 9.Platz ist eher zu hoch gegriffen und nur dem Unvermögen der Konkurrenten zuzuschreiben. Platz 13 wäre der gefühlt richtige Platz , so wie früher oft in BL 1.
    Et iss wie et iss und wird wohl auch so bleiben. Vor allem wenn man noch nicht einmal versucht, Top-Spieler wie Terodde zu halten!
  • Klopper48 22.05.2017 12:11 Uhr
    1. Schlechte Personalpolitik: Leistungsträger und Transferüberschüsse stammen größtenteils aus der Neururer-Zeit. Dem gegenwärtigen Kader fehlt es an Klasse und Charakter.

    2. Ein Trainer, der weder der Öffentlichkeit noch der Mannschaft eine klare Konzeption von Fußball (Formation, Taktik) vermitteln kann.

    3. Ein Vorstand, der den Verein zwar wirtschaftlicher macht, aber das Geld nicht in spielerische Verstärkungen investiert.

    4. Ein Sportvorstand, der kurz nach seinem (höchst banalen) "Strategieplan" am liebsten nach Hamburg möchte...

    5. Ausgliederung? - Das (wenige) zu erwartende Geld wäre ruckzuck verpulvert...

    Aussichten: Düster....

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