Platzsturm, fliegende Stangen und Sitzschalen, verletzte Ordner und Polizisten: Bei den beiden Relegationsspielen der ersten und zweiten Liga ist bei Heimspielen von 1860 München und Eintracht Braunschweig zu schwerwiegenden Vorfällen gekommen.
Die Ausschreitungen haben hohe Wellen geschlagen. Martin Kind, Präsident von Aufsteiger Hannover 96, sprach in dieser Zeitung von einer „ernstzunehmenden und gefährlichen Entwicklung“, der man sich jetzt nicht entziehen dürfe, nur weil Sommerpause sei. Der Unternehmer aus Niedersachsen hat zudem den DFB dafür kritisiert, die Vereine alleine zu lassen. Er forderte Reaktionen: "Der DFB und die DFL müssen sofort die Meinungsführerschaft übernehmen und in der Sommerpause einen Runden Tisch mit den Klubs und den Behörden ins Leben rufen."
Es werden im Stadion Gesetze gebrochen und Straftaten begangen. Nur Polizei und Staatsanwaltschaft haben die rechtlichen Möglichkeiten, diesem Unrecht Einhalt zu gebieten
Peter Peters
In die Diskussion hat sich auch Peter Peters eingeschaltet. Der Finanzvorstand des Bundesligisten FC Schalke 04 sieht nicht nur die Vereine und die Verbände in der Pflicht: "Es ist zu einfach, diese Probleme alleine dem Fußball und seinen Verbänden in die Schuhe zu schieben", sagt der Schalke-Funktionär. "Es werden im Stadion Gesetze gebrochen und Straftaten begangen. Nur Polizei und Staatsanwaltschaft haben die rechtlichen Möglichkeiten, diesem Unrecht Einhalt zu gebieten. Wer die Vereine hier allein in der Pflicht sieht, übersieht, dass sie dazu keine verbindliche Legitimation haben."
Eine Abschaffung der Relegation ist trotz der besorgniserregenden Gewaltausbrüche keine Option. Das hat Innenminister Thomas de Maizière in einem Kicker-Interview am Donnerstag bestätigt: "Gewalt durch angebliche Fußballfans ist in jeder Hinsicht inakzeptabel. Ich habe Zweifel, dass eine Änderung der sportlichen Abläufe und Regeln eine Lösung ist", so der CDU-Politiker.




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