Es war seine letzte Amtshandlung im Trainingslager im niederländischen Vaals: Die Fußball-Fans waren zum Teil extra für den 54-Jährigen in das kleine Dorf nahe der deutschen Grenze gekommen.
Zuvor hatte sich der VfL-Trainer Zeit für ein persönliches Gespräch genommen. Darin zog er ein Fazit über das zurückliegende Trainingslager.
Herr Verbeek, welchen Eindruck haben Sie im Trainingslager von Ihrer Mannschaft gewonnen?
Ich kann sagen, dass die Jungs sehr müde sind. Das ist aber auch normal in einem Trainingslager. Wir haben mit acht Einheiten pro Woche angefangen, sind dann auf neun gegangen. Mit dem Testspiel gegen St. Gilloise sind es zehn Einheiten gewesen. Der Umfang ist immer größer geworden, wir haben immer mehr gemacht. Wie die Jungs sich angestrengt haben, mit welcher Leidenschaft sie im Trainingslager gearbeitet haben, hat mich zufrieden gemacht. Man sieht auch schon, obwohl ich richtig viel fordere, dass die Leute sich bemühen, das alles hinzubekommen. Wir wollen schließlich zwei Systeme beherrschen. Dann ist das wichtig. Dabei ist für uns ein Vorteil, dass wir nur drei neue Spieler bekommen haben. Man sieht, dass wir weiter sind als letztes Jahr um diese Zeit.
Wie weit ist die Mannschaft aktuell in ihrer Entwicklung?
Es formt sich immer mehr. Wir haben zwei richtig gute Gegner gehabt. So kann man seine Spieler immer besser beurteilen. Für mich stellt sich gerade heraus, mit welchen Spielern ich in welcher Formation spiele. Bei einem 4-3-3 werden andere Leute spielen als in einem 3-5-2, weil sie eben unterschiedliche Qualitäten haben. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich bei jedem Systemwechsel gleich sieben Umbesetzungen vornehmen werde. Zwei, drei Spieler kann ich mir dabei schon vorstellen. Aber man weiß auch nie, was passiert, wenn das Verletzungspech wieder zuschlägt.
Welcher Spieler hat sich in der Vorbereitung besonders hervorgetan?
Ich finde es schwierig, das zu beurteilen und über einzelne Spieler zu sprechen. Was ich sagen kann, ist, dass sich die drei neuen Spieler sehr schnell angepasst haben. Besonders Danilo Soares, er ist ja am kürzesten dabei. Ich finde auch, dass die meisten Spieler sich in den Ferien richtig gut verhalten haben.
Haben sich alle fitgehalten?
Ja, aber Selim Gündüz hat ein wenig zugenommen. Das ist bei ihm allerdings normal, das macht er jedes Mal. Aber er ist so temperamentvoll im Training, dass das schnell wieder runtergeht. Alle haben von mir Hausaufgaben mitbekommen. Ich weiß nicht, ob jeder sie gemacht hat – letztlich ist es die eigene Verantwortung der Spieler, sie zu machen. Aber ja: physisch bin ich mit dem Zustand der Mannschaft einverstanden. Viele Trainer würden sagen: Damit wäre ich absolut zufrieden.
Sie haben zu Beginn der Vorbereitung gesagt, dass an einigen Stellschrauben gedreht werden müsse, um das Ziel Aufstieg zu erreichen. An welchen muss noch gedreht werden?
Das ist ein Prozess, der auch während der Saison stattfindet. Wenn wir uns in der Saison nicht weiterentwickeln, werden wir einen Nachteil gegenüber anderen Mannschaften haben, die das schaffen. Dann werden wir eingeholt. Wir reden da über Details. Da geht es um die Zusammenstellung der Mannschaft, die Arbeit, die sie zusammen leistet, dass sich die Spieler besser kennenlernen und dass die Variationen eingeübt werden. Natürlich ist auch die Physis der Spieler eine Stellschraube, an der man drehen kann. Denn wir wollen wieder mehr pressen als letztes Jahr. Dafür hatten wir in der letzten Saison zu viele Probleme in der Defensive. Aber sowohl Dimitrios Diamantakos als auch Lukas Hinterseer haben wir verpflichtet, weil sie in der defensiven Arbeit ihre Leistung bringen können.
Am Donnerstag gab es einen entspannten Tag. Welche weiteren Maßnahmen wird es noch geben, damit die Spieler auf andere Gedanken kommen?
Erst einmal sind die beiden Tage nach dem Trainingslager frei. Da sollen die Spieler zu ihren Familien gehen und den Kopf wieder frei bekommen. Am nächsten Wochenende haben wir ein Turnier, da sind wir längere Zeit zusammen. Das ist gut, damit sich die Spieler noch besser kennenlernen.



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