Die Investitionsfreude chinesischer Klubs hat längst Einfluss genommen auf das Geschehen in der Fußball-Bundesliga. Da ist das nicht enden wollende Wechseltheater um den Kölner Torjäger Anthony Modeste, da ist aus Sicht von Borussia Dortmund die Gefahr, dass Pierre-Emerick Aubameyang bis zum Ende der Wechselfrist in der Super League am 14. Juli auch noch seinen Abschied bekannt geben könnte. Während der Fußball in Fernost bei den Fans nicht gut ankommt, hält es Aubameyangs schwarz-gelber Teamkollege André Schürrle jedoch für legitim, sich mit diesem Thema zu befassen.
„Es ist verlockend, ohne Frage“, sagt der 26-Jährige im Interview der Sportbild. „Ich glaube, dass sich kein Spieler vor dem Thema verschließt, auch wenn einige das behaupten. Es ist ein Wechsel, der einen – wenn alles klappt – finanziell komplett absichert.“ Schürrle selbst machte jedoch keinerlei Andeutungen, sich damit zu befassen.
Stattdessen will sich der Weltmeister nach einem ersten „unglücklichen Jahr“ mit nur fünf Toren und vier Vorlagen beim BVB besser präsentieren. Dazu hat er die Vergangenheit ausgearbeitet: „Ich bin super reingekommen, habe mich gut gefühlt wie lange nicht. Dann kam die erste Verletzung am Knie, in dieser Zeit hatte sich die Mannschaft gefunden, und es war schwer bis zur Winterpause.“
Warum der ehemalige Trainer Thomas Tuchel für ihn keine Verwendung mehr fand, nachdem er sich herangekämpft und ein paar Partien bestritten hatte, weiß Schürrle nicht: „Dafür habe ich bis heute keine Erklärung und habe ehrlich gesagt auch nie eine bekommen. Aber in Top-Mannschaften ist es halt manchmal so.“ Dass es unter dem neuen Trainer Peter Bosz besser laufen könnte, hält Schürrle jedenfalls nicht für ausgeschlossen. „Er hat eine klare Ansprache, vermittelt seine Inhalte aber dennoch auf entspannte Weise. Er hat uns schon in den ersten Tagen vermittelt, welchen Fußball er von uns sehen will.“ Und der soll so aussehen: „Er will, dass wir extrem hoch pressen. Wir wollen oft den Ball, und wenn wir ihn nicht haben, wollen wir ihn schnell wiederholen. Wir werden wieder etwas weiter vorne als zuletzt agieren.“
Mit einem wieder erstarkten Mario Götze („Man sollte die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Er wird seine Zeit brauchen, und die sollten und wollen wir alle ihm auch gewähren“) und einem in Dortmund verbleibenden Aubameyang („Wenn jemand in zwei Jahren über 50 Tore schießt, sagt das alles. Dazu ist er auch als Typ wichtig für uns“) könne Borussia Dortmund auch wieder die mittlerweile selbstverständlichen Ziele angreifen. Schürrle: „Wir haben zwar keinen so großen Umbruch wie vor einem Jahr, aber dafür einen neuen Trainer. Man wird abwarten müssen, wie schnell wir seine Philosophie umsetzen können. Vergangene Saison sind wir Dritter geworden, das muss mindestens wieder das Ziel sein. Im Pokal wollen wir wie immer nach Berlin und dort wieder das Finale gewinnen. In der Champions League geht es darum, die Gruppenphase zu überstehen. Alles danach ist Bonus.“




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