Der Grund für sein Interesse: Robbie Kruse stand seit Wochen auf dem Wunschzettel des Bochumer Sportvorstandes.
Doch weil Fußball selten ein Wunschkonzert ist, verliefen die zeitweise engen Kontakte aus unterschiedlichen Gründen ins Leere. Kruse reiste noch einmal nach China, um die Abwicklung seines aufgelösten Vertrages voranzutreiben. Für Hochstätter Grund genug am 28. Juni beim Testspiel in Querenburg, die Transferaktivitäten des VfL Bochum für beendet zu erklären: „Wir werden nichts mehr machen.“ Doch Bochums Sportvorstand wohl wissend, wie schnelllebig das Transfergeschäft ist, dachte wohl wie Konrad Adenauer – was interessiert mich das Geschwätz von gestern – und hielt Augen und Ohren offen.
Obwohl in diesen Monaten im Minutentakt Spieler per Whatsapp angeboten wurden, blieb der Sportvorstand unbeeindruckt – bis zum vergangenen Donnerstag. Da klingelte im Büro das Handy und am anderen Ende war der Berater von Kruse. Es war nur ein kurzer Satz, der allerdings für Hochstätter das Signal war: Jetzt oder nie. Denn der Berater von Kruse signalisierte klar: „Robbie möchte zum VfL, können wir uns heute treffen?“
Bereits am Abend hockten Trainer, Sportvorstand, Berater und Kruse auf der Geschäftsstelle zusammen, nicht einmal 24 Stunden später nach Medizincheck unterschrieb der Australier einen Vertrag bis 2019. Hochstätter hatte seinen Wunschspieler im zweiten Versuch verpflichtet und schwärmte: „Robbie ist ein sehr schneller Spieler, der über die Außenbahn kommt. Genau so einer hat uns noch gefehlt.“
Der Australier, dessen Familie auch während seines China-Aufenthaltes in Köln wohnen blieb, stand um 15 Uhr bereits mit seinem Sturmkollegen Lukas Hinterseer auf dem Trainingsplatz und absolvierte mit Reha-Trainer Stefan Bienoszek abseits des Teams eine Sondereinheit. Für Robbie Kruse wird es in den nächsten Tagen erst einmal darauf ankommen, sich dem Fitnesszustand seiner neuen Teamkollegen zu nähern, schließlich hatte er nach dem Confed-Cup Urlaub gemacht und in den letzten zwei Wochen nur alleine fitgehalten.
In Bochum hat er die Rückennummer 17 bekommen, will bald von Köln nach Bochum umsiedeln und hat sich bei den Fans schon mal eine Eintrittskarte in die Herzen gelöst. Bei der obligatorischen Autogrammstunde am Freitagabend wirkte er freundlich, offen und war für jeden Spaß zu haben. Auf Australiens Fußballer des Jahres 2013 freuen sich die Anhänger jetzt schon.



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