Doch ausgerechnet aus der Mannschaft kommt nun eine frohe Kunde. Nicht nur, dass der gesamte Kader wieder den Trainingsbetrieb aufgenommen hat, auch die Tatsache, dass die ersten Gelder geflossen sind, lässt die Fans wieder etwas beruhigter schlafen. "Das komplette Juni-Gehalt ist bezahlt und auch die Anzahlungen für Juli und August sind in Teilbeträgen geflossen", berichtet Abwehrstratege Thomas Falkowski und schiebt erwartungsfroh nach: "Ich habe nicht das Gefühl, dass der Verein zahlungsunfähig ist."
Am kommenden Montag soll nun endlich Licht ins Dunkel gebracht werden, dann wird "Boss" Achim Trautmann, der als einziger Einblick ins Zahlenwerk der Spielvereinigung hat, vor den Beirat treten und die Euro-Situation offenlegen. "Wir sind sehr gespannt", scharrt auch Falkowski beim Gedanken an die Aufdeckung mit den Hufen.
Doch bis dahin steht erst einmal der Sport im Vordergrund. "Der Trainingsboykott war nicht förderlich für mich, auch wenn ich natürlich voll zur Truppe stehe", gibt der Automobil-Verkäufer bei Opel "Doerpinghaus" in Gelsenkirchen-Buer zu. "Eine Woche zuvor konnte ich aus beruflichen Gründen nicht zu den Einheiten, dann der Stress. Das bedeutet, dass ich zwei Wochen so gut wie nichts getan habe. Das ist eine blöde Situation." Denn der Defensiv-Allrounder ist nach seinem Riss des hinteren Kreuzbandes auf Spiel- und Übungspraxis angewiesen, um so schnell wie möglich wieder einsatzbereit zu sein. "Mir fehlen noch 15 bis 20 Prozent zu meiner alten Leistungsfähigkeit. Wenn mich der Coach reinwerfen würde, könnte ich durchhalten und auch bestehen, allerdings benötige ich dafür auch den Raum, mich anbieten zu können."
Da ihm dieser in den letzten Tagen verwehrt blieb, geht der ehemalige Bochumer auch nicht davon aus, dass er am kommenden Sonntag bei der Ahlener Reserve in der Startelf stehen wird. "Die Jungs spielen zurzeit sehr gut, die Defensive ist stabil. Daher muss ich mich wohl weiter gedulden." Doch wer Falkowski kennt, weiß, dass er sich nicht unterkriegen lässt und auf seine Chance wartet: "Wenn wir Sonntag gewinnen, können wir Vierter werden. Das wäre in unserer Lage ein dickes Ausrufezeichen. Wir hätten dann unsere Arbeit erledigt und müssen den Verantwortlichen vertrauen. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir mit dieser Einheit in der Saison noch Erfolg haben werden." Hoffentlich können die Akteure dann auch mal ohne Nebengeräusche auf der Euhoriewelle surfen...

