St. Paulis Trainer Olaf Janßen war stolz auf seine Mannschaft, weil die vor der Pause stark spielte und nach dem 1:0 sehr gut verteidigte. In der Summe reichte das für die drei Punkte, denen VfL-Trainer Ismail Atalan nachtrauerte.
Insgesamt machte der neue VfL-Trainer zu viele Baustellen bei seiner Truppe aus. Das fing in der ersten Halbzeit an, als der VfL 30 Minuten bis zur ersten eigenen Chance benötigte. Bis dahin hätte St. Pauli bereits führen müssen. Atalan bemängelte: "Wir sind teilweise orientierungslos über den Platz gelaufen. Ich habe versucht, das zu korrigieren und habe mir die Jungs zur Seite geholt. St. Pauli hatte viele Möglichkeiten, daher habe ich gehofft, dass wir trotzdem das 1:0 erzielen, weil der Gegner viele Chancen nicht genutzt hat. Normalerweise ist das im Fußball so. Und wir hatten dann auch die große Möglichkeit durch Thomas Eisfeld, als er alleine auf das Tor zulief."
Doch Bochums Zehner scheiterte, wenig später stellte Atalan bei den Hausherren um. Der VfL übernahm das Kommando, erarbeitete sich Gelegenheiten, machte aber auch den nächsten Fehler, den Atalan klar ansprach: "In der zweiten Halbzeit haben wir das System komplett geändert. Wir hatten einige gute Möglichkeiten, es gab Passstafetten, die uns gefallen haben. Und zum Fußball gehören Emotionen, die verlange ich auch, allerdings kontrollierte Emotionen. Wir waren in unserer guten Phase nach der Pause so euphorisiert, dass alle dachten, gleich schießen wir ein Tor. Dabei wurde nicht mehr an die Rückwärtsbewegung gedacht. Das ist in der Zukunft extrem wichtig, dass man in so einer Euphorie auch einen kühlen Kopf bewahrt und defensiv denkt."
Denn statt selber zu treffen, rannte der VfL nach einem Ballverlust von Stefano Celozzi in einen Konter und fing sich den Treffer des Tages durch Christopher Buchtmann. In der Folge erarbeitete sich Bochum nur wenige Möglichkeiten zum Ausgleich, wobei Atalan auch das starke Defensivverhalten der Gäste lobte. Nach der Niederlage bilanzierte der ehemalige Trainer der SF Lotte: "Wir können nicht zufrieden sein. Wir spielen Fußball, um zu gewinnen. Ich will auch nicht hören, dass man sagt, wir können darauf aufbauen, dass die zweite Hälfte besser war. Wir müssen noch sehr viel arbeiten, noch mehr investieren, um dann als Sieger vom Platz gehen zu können. "



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