Es gab viele Momente in der vergangenen Saison, in denen Lothar Matthäus kein gutes Haar an den beiden Revier-Klubs in der Fußball-Bundesliga ließ. Noch häufiger als Borussia Dortmund kam der FC Schalke 04 in der Sportbild-Kolumne des Rekordnationalspielers schlecht weg. Aber auch für den 56-Jährigen heißt das Motto wohl „Neues Spiel, neues Glück“: In der neuen Saison traut Lothar Matthäus sowohl Schwarz-Gelb als auch Königsblau eine Menge zu.
Während sich aus der Bundesliga und aus dem Kreise der Experten bisher Stimmen mehrten, dass der FC Bayern wieder einen Alleingang zur Deutschen Meisterschaft hinlegen werde, rechnet Matthäus mit mehr Konkurrenz aus Dortmund: „Die Titelentscheidung wird diese Saison spannender werden. Nicht weil der FC Bayern schlechter geworden ist, sondern die Verfolger besser.“
Dabei hat der 150-malige Nationalspieler vor allem die Borussia um ihren neuen Trainer Peter Bosz im Sinn: „Vom BVB erwarte ich, dass die jungen Dortmunder aufgrund ihrer inzwischen größeren Erfahrung ihre Auswärtsschwäche ablegen.“ Allerdings sieht Matthäus nicht nur im Pokalsieger einen Herausforderer für den FC Bayern. „Genauso muss RB Leipzig im zweiten Erstligajahr auch die Big Points in den Spitzenspielen holen.
Klappt das bei beiden Titelanwärtern, können sie diese Saison den Dauermeister angreifen. Die Bayern müssen sich am Anfang der Saison mit starkem Konkurrenzkampf im Kader und der neuen Hierarchie erst einmal selbst finden. Zudem steht Trainer Carlo Ancelotti unter hohem Erfolgsdruck.“
Matthäus lobt Leon Goretzka
Die Bayern, der BVB und RB Leipzig – drei der vier Plätze, auf denen man sich für die Champions League qualifiziert, sind aus Matthäus‘ Sicht vergeben. „Der nächste Anwärter auf die Königsklasse ist für mich und für viele sicher überraschend: Schalke“, erklärt der Weltmeister von 1990. Seine Begründung für eine bessere Schalker Spielzeit: „Die Qualität im Kader ist einfach zu hoch, um dauerhaft so wieder in der Liga abzuschneiden. Zudem haben die Schalker ihre Lebensversicherung Leon Goretzka zumindest für die Saison gehalten: Leon ist für mich der Mann, der den Unterschied ausmachen und ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Schalker Saison werden kann. Manager Christian Heidel hat sich weit aus dem Fenster gelehnt, als er Goretzka für unverkäuflich erklärt hat. Dieser Mut könnte nun belohnt werden.“
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