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Bonhof zum Transfermarkt
"Das Ding ist komplett explodiert"

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Foto: Firo

Die Legende von Borussia Mönchengladbach kritisiert das wilde Transfer-Treiben. Rainer Bonhof macht das Bosman-Urteil für die Entwicklung verantwortlich.

Wenn der Transfermarkt verrückt spielt, kommen die Verrückten zur Sache. Für 222 Millionen Euro wechselt der brasilianische Superstar Neymar vom FC Barcelona zu Paris St. Germain. Es ist die Eisspitze eines Millionen-Berges, von dem sich jüngst sogar Bayern-Boss Uli Hoeneß distanzierte: „Ich möchte keinen Spieler für 150 oder 200 Millionen kaufen, diesen Wahnsinn möchte ich nicht mitmachen.“

Für 200 Millionen Euro hätte man vor rund 40 Jahren noch 200 Rainer Bonhofs bekommen. Und vom Restgeld am Spielerkiosk Franz Beckenbauer und Paul Breitner. Gladbachs Vize-Präsident Bonhof findet im Gespräch mit dieser Zeitung deutliche Worte: „Das Ding ist komplett explodiert. Das kriegst du im Moment auch nicht geknackt. Gerade sind Summen auf dem Markt, die kein Mensch mehr verstehen kann“.

Konnten Vereine Spieler wie den niederländischen Europameister Ruud Gullit Ende der 1980er für 6,75 Millionen Euro kaufen, müssen sie heute für Paul Pogba das 15-fache hinlegen. Selbst Diego Maradona wechselte „nur“ für 13 Millionen Euro den Verein.

„Nach oben hin gibt es keine Grenze, damals nicht, und heute auch nicht, solange es Klubs gibt, die bereit sind, solche Summen zu zahlen“, sagt der Emmericher Bonhof. „Ich habe aber Zweifel, ob Spieler für 180 Millionen oder gar 220 Millionen das Geld wert sind.“ Man müsse sich schon fragen, „wo die Spirale aufhört“.

Bonhof war mal drittteuerster Transfer

In der Saison 1978/79 war Bonhofs Wechsel von Gladbach zum FC Valencia der drittteuerste Transfer (875.000 Euro) hinter Paul Breitner (925.000 Euro/Braunschweig-Bayern) und Trevor Francis. Letzterer durchbrach mit seinem Gang von Birmingham City nach Nottingham Forest erstmals die Eine-Million-Schallmauer. Ein Saison-Rekord, der nie wieder unterboten wurde. Rainer Bonhof glaubt, dass die Summen gar noch weiter wachsen werden. „Seit der Bosman-Entscheidung 1995 ist der Transfermarkt völlig aus den Fugen geraten – und das ist im Moment auch nicht mehr aufzuhalten“, sagt der Weltmeister von 1974.

In den 90ern sah sich der Belgier Jean-Marc Bosman durch eine zu hohe Ablösesumme seines Vereins RFC Lüttich in seiner Arbeitnehmerfreizügigkeit eingeschränkt. Er klagte und gewann vor dem Europäischen Gerichtshof. Danach konnten Spieler nach Vertragsende ablösefrei den Verein wechseln – was ihren Marktwert erhöhte. „Wir waren auf einmal frei und durften nicht mehr wie Pferde oder Kühe gehandelt werden“, sagte Bosman einmal.

Belgier hatte von dem Urteil nichts

Der Belgier hatte von dem Urteil nichts, er verarmte. Andere stiegen von Pferden auf zu Zentauren. In der Saison 1997/98 wechselte der Brasilianer Ronaldo vom FC Barcelona nach Inter Mailand für 28 Millionen Euro. Drei Jahre später zahlte Real Madrid für Zinédine Zidane an Juventus Turin 73,5 Millionen Euro.

Ist die Zeit reif, das wilde Transfer-Treiben mit Regeln zu unterbinden? Nein, meint Bonhof: „Natürlich könnte man hingehen und sagen, das sollte man nicht mehr bezahlen. Aber dafür ist das Interesse gerade einfach zu groß. Die Vereine sind ja bereit, solche Millionen-Summen zu zahlen.“

Transferpolitik von Borussia Mönchengladbach

Zur Transferpolitik der Gladbacher sagt Rainer Bonhof: „Wir wissen, wo wir herkommen. Das ist zwar eine alte Floskel, aber immer noch relevant. Das, was wir einnehmen, investieren wir auch. Wir bleiben uns treu, in dem wir nur das verdiente Geld auch wieder ausgeben. Damit sind wir bis dato einen guten Weg gegangen.“

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  • franzwirtz 03.08.2017 22:47 Uhr
    Jammern „ja“, - irgendetwas ändern „nein“ ...

    Ich versteh' nicht, wer sich worüber beschweren möchte? Anscheinend gilt, solange man sich selbst auf der Gewinnerseite wähnt, ist die Welt in Ordnung. Ab dem Moment, ab dem man auf die Verliererstraße zu geraten droht, fangen erstaunlicherweise genau dieselben an, zu jammern.

    Der Schlimmste von allen ist und war diesbezüglich immer schon Uli Hoeneß. Jahrzehntelang Reizfigur für Tausende heimischer Fußballfans, kaufte er ihnen schließlich dummdreist jedes aufkeimende Talent einfach weg, um es gegebenenfalls auf seiner Bayern-Bank lediglich versauern zu lassen. Wenn mich nicht alles täuscht, forderte Uli sogar einmal kackfrech einen „Fußball-Soli für alle“ ein (2 DM/Monat).

    Das öffentlich-rechtliche Fernsehen sollte sich zurückhaltender bezüglich seiner Einkaufspolitik in Sachen Profi-Fußball zeigen. Nur meckern bringt nichts und andere Sportarten hätten ohnehin mehr Aufmerksamkeit verdient.
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