Kühne

„Flop des Jahrhunderts“ - Milliardär verspottet den HSV

Völlig überrascht ist Jens Todt am Tag vor dem ersten Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) natürlich nicht. Was habe Herr Kühne denn gesagt, fragt der Sportchef des Hamburger SV, als er auf die Zitate der neuesten Klaus-Michael-Kühne-Show auf Sky angesprochen wird. Der Manager zieht sein Smartphone und googelt: Kühne, Sky und Todt. Ein paar Sekunden, und der 47-Jährige findet die Sätze über sich selbst: „Beim Verkauf von Spielern ist bisher herzlich wenig gelaufen, man hat wenig Erfolg gehabt. Das gehört zu einem Sportdirektor. Dass er nicht nur gut einkaufen kann, sondern auch gut verkauft“, liest Todt die Kritik des HSV-Investors vor.

Bruchhagen stärkt Todt den Rücken

Nach dem Pokal-Aus beim Drittligisten Osnabrück hängt in Hamburg bereits vor dem Bundesligastart wieder der Haussegen schief. Am Mittwoch war es Trainer Markus Gisdol, der vom meinungsstarken Milliardär über den Pay-TV-Sender sein Fett wegbekommen hat. Einen Tag später traf es den Vorstand: „Ich glaube, dass die HSV-Führung auf der falschen Chaussee unterwegs ist.“ Dem Sportdirektor Todt wünscht Kühne „mehr Entscheidungsfreude“: „Da wird zu wenig Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.“

Todt lächelt entspannt, zumal ihm Heribert Bruchhagen zur Seite springt: „Natürlich kann Jens Todt ein Vertragswerk schnell zu Ende bringen, aber er muss gesamtverantwortlich handeln, und das tut er auch“, sagt der Klubchef über den gerügten Manager. Im Spiegel, der am Samstag erscheint, übertrifft sich Kühne dann selbst: Abgesehen von Todt nimmt er sich dort auch die Spieler zur Brust. Ein gutes Beispiel sei Pierre-Michel Lasogga, den er nonchalant als den „Flop des Jahrhunderts“ tituliert.

Es fällt in diesen Tagen mal wieder schwer in Hamburg, einfach nur an Fußball zu denken. Vielleicht sollten sie es damit aber beim HSV versuchen, damit die Saison nicht erneut einen schaurigen Verlauf nimmt.