Dabei sah es bis kurz vor Schluss gar nicht zwingend danach aus. Rot-Weiss Essen agierte nach der Gelb-Roten Karte gegen Ugur Dündar in Überzahl, erspielte sich Chance um Chance. Dennoch haben die Bergeborbecker im Sportpark Nord immer wieder ungewohnte Schwächen in der Defensive gezeigt. Vor dem 0:1 durch Jannik Stoffels kam es zu einem Missverständnis zwischen Philipp Zeiger und Jan-Steffen Meier, vor dem Strafstoßtreffer von Dario Schumacher wehrte Zeiger einen Schuss des ehemaligen Esseners Vojno Jesic mit der Hand ab, beim 3:3 pennte die Defensive beinahe kollektiv. Und so hingen die Köpfe nach Abpfiff, wie auch Trainer Sven Demandt nach dem Spiel anmerkte. "Meine Stimmung ist wie die von den Jungs. In der Kabine war es nach Abpfiff auch ruhig."
Es waren letztendlich zwei verlorene Punkte, die sich die Essener mit einer durchwachsenen Defensivleistung selbst zuzuschreiben haben. Demandt: "Es ist der alte Spruch. Wenn man das 4:2 nicht macht, dann ist das 3:3 möglich. Wir haben uns in einigen Situationen nicht gut verhalten und hatten im Rückwärtsgang viele Probleme. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir so sicher sind, dass nichts mehr passieren könne. Auch bei der 3:2-Führung nicht." Was genau er damit meinte? "Es ist ein schmaler Grat. Offensiv läuft es immer ganz gut, aber defensiv werden wir vor Probleme gestellt. Diesen schmalen Grat müssen wir finden und seriöser verteidigen."
Genau das war in der vergangenen Saison eigentlich die große Stärke von Rot-Weiss Essen. Über die Saison gesehen hatte die Demandt-Elf die zweitbeste Defensive, in der Rückrunde musste Essens Keeper Robin Heller nur 15 Mal hinter sich greifen: "Das hat uns immer ausgezeichnet." Am bleibt Demandt auch nichts anderes übrig als zu konstatieren: "Eigentlich müssen wir die Führung nachhause bringen, das haben wir jedoch nicht geschafft."
Schon am Dienstagabend (18.30 Uhr) geht es in Uerdingen weiter. Beim Aufsteiger aus der Oberliga Niederrhein, der sich vor der Saison mit einer Reihe von höherklassigerfahrenen Spielern verstärkt hat, werden die Essener vor eine harte Probe gestellt: "Die Zeit ist relativ kurz, wir werden sie jedoch gut nutzen. Wir müssen nur noch gucken, wie der ein oder andere dieses intensive Spiel in Bonn verkraftet hat."
Newsfeed abonnieren
Hinweis:
Um Kommentare schreiben zu können, musst du eingeloggt sein. Falls du noch nicht angemeldet bist, kannst du dich hier kostenlos anmelden.
Login via Facebook
Der Login via Facebook erleichtert Ihnen die Anmeldung